Avocado hat braune Blätter: Was Sie dagegen tun können

Einen Avocadokern zum Keimen zu bringen, ist einfach. Doch häufig bekommen junge Pflanzen plötzlich braune Blätter und wirken schlapp.

Das eigene Avocadobäumchen zu züchten ist ein beliebtes Hobby – schließlich kann man die tropische Persea Americana aus dem Kern einer verspeisten Avocado, etwa mit der belieben Zahnstocher-Technik über einem Wasserglas, ganz einfach selbst ziehen. Das tropische Lorbeergewächs, das in der Natur bis zu 20 Meter hohe Bäume bildet, ist eine dekorative Zimmerpflanze.

Der hellgrüne Keim schießt rasch in die Höhe, ein Blatt nach dem anderen sprießt, die Freude ist groß. Doch häufig bekommen nach einigen Monaten die Blätter plötzlich braune Spitzen und Ränder.

Braune Blätter zeigen: Die Avocado hat Stress

Die gute Nachricht zuerst: Die Avocadopflanze ist relativ robust und wird nur selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Bekommt sie braune, trockene oder im schlimmsten Fall sogar zerbröselnde Blätter, liegt das vermutlich an der falschen Pflege.

Braune Blätter bedeuten auch nicht, dass die Pflanze eingehen wird. Sie zeigt damit nur, dass sie Stress hat – vermutlich, weil sie nicht so behandelt wurde, wie sie das gerne hätte. Die richtige Pflege ist bei Avocadopflanzen das A und O und man kann einiges falsch machen.

Sie gießen die Avocadopflanze zu wenig

Die aus den Tropenwäldern Mittelamerikas stammende Avocado braucht viel Feuchtigkeit. Dass Wassermangel die Ursache für die braunen Blätter ist, erkennen Sie daran, dass sich diese von der Spitze her nach oben und innen verfärben, sich trocken anfühlen und möglicherweise sogar zerbröseln. Auch die Erde ist sehr trocken. Avocadopflanzen sollten im Sommer täglich gegossen werden. Im Winter reichen in der Regel alle zwei bis drei Tage. Hängende Blätter sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Pflanze gegossen werden möchte.

Sie gießen die Avocadopflanze zu viel

Doch auch das Gegenteil könnte die Ursache für die braunen Blätter sein, nämlich zu viel Wasser. Und das ist sogar noch schlimmer, denn dann faulen die Wurzeln und die Fäulnis kann sich bis zum Stamm ausbreiten. Ist das Substrat zu nass, topfen Sie die Pflanze sofort um schneiden Sie dabei verfaulte Wurzeln großzügig mit einem scharfen Messer ab. Vermeiden Sie fortan Staunässe, indem Sie die Pflanze auch mal austrocknen lassen.

Die Pflanze braucht mehr Luftfeuchtigkeit

Färben sich die Blätter im Winter braun, so liegt das häufig an der trockenen Heizungsluft in der Wohnung. Aus ihrer tropischen Heimat ist die Avocadopflanze sehr hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Sprühen Sie mit einer Sprühflasche alle zwei bis drei Tage etwas Wasser auf die Blätter. Auch ein in der Nähe der Pflanze positionierter Luftbefeuchter kann helfen. Die Pflanze sollte keinesfalls direkt an der Heizung stehen.

Die Avocado steht am falschen Ort

Avocadopflanzen mögen es hell, warm und sonnig, ein Südfenster ist also der ideale Standort. Direkte Sonneneinstrahlung, vor allem um die Mittagszeit, sollte allerdings vermieden werden. Denn dann riskiert die Pflanze einen Sonnenbrand, was sich ebenfalls in braunen Blättern äußert. Im Sommer steht die Topfpflanze übrigens gerne auch draußen auf dem Balkon oder im Garten.

Der Topf der Avocadopflanze ist zu klein

Überprüfen Sie, ob die Wurzeln der Avocadopflanze ausreichend Platz zum Wachsen haben, oder ob sie bereits bis zum Rand des Topfes reichen. Fühlt sie sich eingeengt, ist es für die Pflanze schwierig, sich über die Wurzeln mit Nährstoffen zu versorgen und sie reagiert mit braunen Blättern. Topfen Sie das Bäumchen um und geben Sie ihm mehr Platz. Avocados wachsen schnell und sollten einmal im Jahr, am besten im Frühling, umgetopft werden.

Welche Erde eignet sich für Avocadopflanzen?

Auch das falsche Substrat kann zu vertrockneten, braunen Blättern führen. In klassischer Pflanzenerde fühlt sich die Avocadopflanze häufig nicht wohl, besser geeignet ist Palmenerde, die sie mit den nötigen Nährstoffen versorgt und die nötige Lockerheit mitbringt. Auf keinen Fall sollten Sie verdichtetes Substrat verwenden, da dieses die Wurzeln einengt.

Sie über- oder unterdüngen die Avocado

In den ersten vier bis sechs Monaten wächst die Pflanze nur mit den Nährstoffen aus dem Kern. In dieser Zeit sollten Sie sie noch nicht düngen. Erst nach etwa einem halben Jahr ist eine regelmäßige, aber moderate Düngung nötig: Geben Sie alle vier bis sechs Wochen etwa ein Drittel bis die Hälfte der auf dem Produkt empfohlenen Menge Universaldünger, Grünpflanzendünger oder Balkonpflanzendünger ins Gießwasser.