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Reise-Checkliste – So reisen Sie mit Herzkrankheit sicher


Reiseplanung
Urlaubs-Checkliste – So reisen Sie bei Herzkrankheit am besten

msc

27.02.2017Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Arzt mit medizinischer Checkliste als GrafikVergrößern des Bildes
Eine Checkliste für den Urlaub ist für Herzpatienten sehr sinnvoll (Quelle: puruan/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Auch Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung reisen gerne. Je nach Schwere der Krankheit sollten sie bei der Wahl des Reiseziels aber vorsichtig sein. Wir zeigen Ihnen mit unserer Checkliste, was Herzkranke außerdem bei der Urlaubsplanung beachten sollten.

1. Das Klima: Tropen oder heiße Reiseziele meiden

Das Klima spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Reiseziels von Herzpatienten. Schwüle oder tropische Gebiete sind gänzlich ungeeignet, denn sie strengen das Herz-Kreislauf-System zu sehr an. Extreme Klimabedingungen, heiße wie arktische Temperaturen, belasten außerdem den Kreislauf und die Immunabwehr.

Reisen Sie besonders in den ersten drei Monaten nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-Operation lieber in gemäßigte Zonen mit mildem Klima. Das kann eine Fahrt an die Ostsee oder in den Schwarzwald sein. Auch die nördlichen Regionen um das Mittelmeer sind geeignet, wenn Sie sie nicht in den Hochsommermonaten besuchen. Um einen Kreislaufkollaps oder Muskelkrampf zu vermeiden, sollten Sie auf langes Sonnenbaden verzichten.

2. Die Lage: Aufenthalte in großer Höhe sind ungünstig

Auf Wander- oder Klettertouren im Hochgebirge sollten Sie verzichten. Denn in der Höhe wird die Luft immer dünner. Das kann besonders bei einer koronaren Herzkrankheit (zum Beispiel bei verengten Herzkranzgefäßen) zu massiven Problemen führen: Der geringere Sauerstoffgehalt in der Höhe bedeutet für den Herzmuskel eine Zusatzbelastung, die das Herz schädigen kann.

Als Folge können Angina pectoris-Anfälle auftreten und im Extremfall auch Herzinfarkte. Besuchen Sie besser zuerst mittlere Höhen, damit sich Ihr Herz-Kreislauf-System an die schlechtere Sauerstoffversorgung gewöhnt. Geeignet sind Mittelgebirge bis zu einer Höhe von 1500 Metern.

3. Das Reisemittel: Fliegen ist nur bedingt geeignet

Fliegen kann ab einem gewissen Grad der Herzerkrankung gefährlich sein. Der leichte Sauerstoffmangel und der Druckabfall in der Kabine sind eine große Belastung für das Herz-Kreislauf-System. Die Reiseflughöhe eines Passierflugzeuges führt auch zum Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck. Für herzkranke Menschen ist dies nicht gut zu kompensieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt vor einer Flugreise über Ihre Flugtauglichkeit.

4. Die Zeit: gleiche Klimazone zur gleichen Zeit wählen

Der Organismus wird beim Reisen aus einer Klimazone in eine komplett entgegengesetzte extrem belastet. Sollten Sie also eine Fernreise geplant haben, vermeiden Sie, aus dem Winter direkt in die Hitze zu fahren. Im deutschen Januar ist eine Reise nach Mallorca oder an den Gardasee aus gesundheitlicher Sicht geeigneter als eine Reise in das subtropische Brasilien. An leichte klimatische Unterschiede hat sich unser Organismus schon angepasst. Extreme Klimaunterschiede belasten dagegen den Kreislauf und die Immunabwehr.

5. Die Reisemedizin: auf ausreichende Versorgung vor Ort achten

Ihre medizinische Versorgung sollte am Zielort für den Notfall gesichert sein. Achten Sie darauf, nicht zu weit von der nächsten Apotheke entfernt zu wohnen. Auch ein Arzt und ein Krankenhaus sollten gut erreichbar sein. Eine Reiserücktritt- oder eine Rückholversicherung bieten finanzielle Sicherheit, falls Sie die Reise nicht antreten können oder abbrechen müssen.

Vergessen Sie auch nicht, Kopien wichtiger Krankheitsunterlagen wie Arztbriefe, OP-Berichte, Schrittmacher- oder Defibrilatorausweise einzustecken. Auch verordnete Medikamente sollten Sie in ausreichender Menge dabei haben. Um im Notfall am Reiseort schnell mehr davon besorgen zu können, stecken Sie bitte auch den Beipackzettel in Ihr Reisegepäck.

6. Der Sport: starke Körperbelastung vermeiden

Für herzkranke Menschen sind Ballspiele ungeeignet. Besonders Rückschlagspiele wie Tennis oder Squash belasten durch häufiges Anlaufen und plötzliches Stoppen das Herz-Kreislauf-System. Tauchen und Schnorcheln sind nur bedingt zu empfehlen: Je tiefer Sie tauchen, desto mehr Anpassung braucht Ihr Herz-Kreislauf-System. Bei unvorhergesehenen Strömungen muss es außerdem schnell in der Lage sein, Extrakräfte aufzuwenden. Besser eignen sich Ausdauersportarten mit niedriger Intensität wie Radfahren, Nordic Walking oder Skilanglauf.

Welche Reisevorbereitungen kann ich als Herzpatient treffen?

Klären Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt Ihre Reisefähigkeit ab. Zu empfehlen ist vor der Reise insbesondere ein Belastungs-EKG. Wenn Sie dabei mehr als 100 Watt problemlos erreichen, steht Ihrer Reise nichts im Wege.

Grundsätzlich empfiehlt es sich für Herzpatienten, die Ferien geruhsam anzugehen. Reisen Sie ohne Hektik an und geben Sie Ihrem Körper zwei bis drei Tage Zeit, zu akklimatisieren. Besonders für weite Strecken sollten Sie die Bahn oder den Bus wählen. Das ist nicht nur stressfreier als mit dem Auto zu fahren, sondern auch nicht so belastend für Ihren Körper.

Übrigens: Eine gute Möglichkeit, für Herzpatienten sicherer zu reisen, ist der begleitete Urlaub. Immer mehr Reiseveranstalter spezialisieren sich auf Urlaubsfahrten für Herzkranke. Im Reisepaket inklusive ist eine ärztliche Betreuung, die auf die Bedürfnisse der Teilnehmer genau abgestimmt ist.

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