Reaktion auf Giftanschlag EU ruft Botschafter aus Moskau zurück
Die Europäische Union verschärft im Fall Skripal den Ton gegenüber Russland, jetzt greift sie zu einer neuen Maßnahme. Russlands Emissär in Deutschland weist hingegen "Verleumdungen" seines Landes zurück.
Großbritannien hat im Fall um den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergei Skripal Rückendeckung von der Europäischen Union bekommen. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass Russland für die Vergiftung Skripals verantwortlich sei, twitterte EU-Ratspräsident Donald Tusk am Donnerstag. "Eine andere plausible Erklärung gibt es nicht."
Schon in der Nacht zum Freitag unternahm die EU erste Schritte. Der EU-Botschafter in Moskau werde für Konsultationen zum Giftanschlag nach Brüssel zurückgerufen, gab der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte bekannt.
"Logische nächste Schritte"
Es handele sich dabei aber um eine "Maßnahme", keine "Sanktion" gegen Russland. So würde der EU-Botschafter nicht gänzlich aus Moskau zurückgerufen. In den kommenden Tagen oder Wochen müsse sich zeigen, was die "logischen nächsten Schritte" seien, fügte Rutte hinzu.
Sergei Netschajew, der neue russische Botschafter in Deutschland, hat scharf auf die Erklärung des EU-Gipfels reagiert "So eine Sprache ist inakzeptabel", so Sergei Netschajew gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Netschajew bekräftigte Russlands Angebot, bei der Aufklärung des Giftanschlags von Salisbury mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. "Aber wir sind gegen Ultimaten und unbewiesene Verleumdungen, geprägt von unangemessenen Aussagen und Parallelen", sagte Netschajew.
- AP, AFP