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Syrien: OPCW muss Untersuchungen in Duma erneut verschieben


Giftgasangriff in Duma
OPCW-Experten müssen Einsatz erneut verschieben

Von reuters, dpa, dru

Aktualisiert am 18.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Duma in Syrien: Ein zerstörtes Krankenhaus nahe der Stelle, an der Giftgas eingesetzt worden sein soll.Vergrößern des BildesDuma in Syrien: Ein zerstörtes Krankenhaus nahe der Stelle, an der Giftgas eingesetzt worden sein soll. (Quelle: Hassan Ammar/AP/dpa)
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Am Mittwoch sollten Chemiewaffenexperten mit ihren Untersuchungen in Duma beginnen, doch schon wieder mussten sie ihre Mission verschieben. Offenbar halten Kämpfe die Wissenschaftler ab.

Die Untersuchung des mutmaßlichen Giftgasangriffs im syrischen Duma verzögert sich weiter. Aus Sicherheitsgründen haben die Inspektoren der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) ihren für Mittwoch geplanten Besuch verschoben. Die Zeit drängt: Schon bald könnten sich Spuren chemischer Kampfstoffe verflüchtigen.

Das am Dienstag in die Stadt entsandte Sicherheitsteam der Vereinten Nationen habe Schusswechsel in der ehemaligen Rebellenhochburg gemeldet, sagten mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Daraufhin hätten die Chemiewaffenexperten der OPCW ihren Einsatz in Duma verschoben.

Experten planen breit angelegte Untersuchung

In den Tagen zuvor war den Experten der Zugang zu dem vom Assad-Regime und Russland kontrollierten Gebiet verwehrt worden. Moskau lieferte dafür widersprüchliche Erklärungen. Am Dienstag schließlich versprach das russische Militär, den Besuch der unabhängigen Inspekteure zu sichern.

Russland und Syrien haben bestritten, dass es in der Stadt Duma am 7. April einen Giftgasangriff gab. Hilfsorganisationen haben dagegen erklärt, dass Dutzende Männer, Frauen und Kinder dabei getötet worden seien. Die OPCW-Experten dürften nun versuchen, vor Ort Proben etwa vom Wasser oder vom Boden zu nehmen, mit Zeugen und Opfern zu sprechen, und Leichen zu untersuchen.

Die Wissenschaftler stehen unter Zeitdruck. Der deutsche Chemiker Ralf Trapp, Experte der OPCW, wies darauf hin, dass sich etwa Chlorgas rasch verflüchtigt. Das Gas, das sowohl zivil wie auch als Waffe eingesetzt werden kann, hinterlasse aber in Umwelt und auch Organen Spuren. "Wenn es Chlorgas war, dann findet man auch eine chemische Signatur", sagte Trapp.

USA zögern mit neuen Sanktionen

Fotos von mutmaßlichen Opfern des Angriffs in Duma könnten auch auf einen Einsatz des Nervengifts Sarin hindeuten, so der Chemiker. Und Sarin ist "noch nach Wochen nachweisbar". Zum Beispiel in Bodenproben aber auch im Blut der Opfer. In diesem Zusammenhang sind auch die Beobachtungen der Ärzte über die Symptome der Opfer wichtig.

Der mutmaßliche Einsatz von Chemiewaffen hatte eine militärische Vergeltungsaktion der USA gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien nach sich gezogen. Sie machen Syrien für den Angriff in Duma verantwortlich. Eine Androhung möglicher neuer Sanktionen gegen Moskau wollen die USA einem Bericht zufolge aktuell nicht umsetzen. Die russische Botschaft in Washington habe einen Brief der US-Regierung erhalten, demzufolge sie unmittelbar nichts Derartiges vorhabe, berichteten die russischen Nachrichtenagenturen Ria und Tass unter Berufung auf einen Vertreter des Außenministeriums.

Verwendete Quellen
  • dpa, Reuters
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