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Martin Schulz: Wie gefährlich kann er Angela Merkel werden?


"Keineswegs leichter geworden"
Wie gefährlich kann Schulz der Kanzlerin werden?

dpa, Von Kristina Dunz

Aktualisiert am 25.01.2017Lesedauer: 3 Min.
Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel (rechts) und Martin Schulz blicken optimistisch ins Wahljahr 2017.Vergrößern des BildesDer SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel (rechts) und Martin Schulz blicken optimistisch ins Wahljahr 2017. (Quelle: dpa-bilder)
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Nun steht Merkels Herausforderer fest: Martin Schulz. Unionspolitiker versuchen sogleich, ihn klein zu machen. Doch manche befürchten, dass er der Kanzlerin gefährlicher werden kann als Gabriel.

Die Situation entbehrt nicht der Komik. Es geht ein Raunen durch die Unionsfraktion, als sich SPD-Mann Frank-Walter Steinmeier bei ihr als Kandidat für das Bundespräsidentenamt vorstellt. Just in diesem Moment.

Denn nebenan auf dieser dritten Etage unter der Reichstagskuppel tagen dessen SPD-Fraktionskollegen und von dort hallt ein Paukenschlag herüber: Parteichef Sigmar Gabriel will dem bisherigen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz die Kanzlerkandidatur überlassen - und auch den Parteivorsitz.

Merkel soll geschwiegen haben

Da habe Steinmeier ja noch einmal Glück gehabt, dass er gerade nicht bei seiner SPD, sondern bei der Union sei, witzelt Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) dem Vernehmen nach. Viele lachen. Schließlich hat Steinmeier schon einmal als Kanzlerkandidat Schiffbruch gegen die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel erlitten. Und bis heute kommt die SPD aus ihrem Umfragetief von derzeit 21 Prozent kaum heraus. Kein Zuckerschlecken für denjenigen, der die Sozialdemokraten in den Wahlkampf 2017 führt.

Merkel soll in dieser Situation geschwiegen haben. Kein Wort zu Schulz und Gabriel und dessen Wunsch, nicht Wirtschaftsminister zu bleiben, sondern Steinmeier im Amt des Außenministers nachzufolgen. Wurde sie überhaupt vorher informiert? Schweigen im Kanzleramt. Es heißt aber, auch für Merkel sei die Entscheidung der SPD eine Überraschung gewesen.

Schulz betont Führungsanspruch der SPD

Schulz gab sich bei seinem ersten Auftritt nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur selbstbewusst: Er betonte den Führungsanspruch der SPD. Seine Partei wolle einen Wahlkampf führen, um mit dem Auftrag ausgestattet zu werden, dieses Land zu führen. Man wolle, dass Menschen eine sichere Zukunft für ihre Kinder haben und alle die gleichen, fairen Chancen, sich in der Gesellschaft zu verwirklichen.

Aber was bedeutet es für die Kanzlerin, dass Schulz ihr Herausforderer wird? Könnte er ihr mit seiner außenpolitischen Erfahrung und seinem Redetalent in einem Wahlkampf, in dem es viel um Emotionen und das Verhältnis zu den USA und den Zusammenhalt Europas gehen wird, nicht gefährlicher werden als Gabriel? Es gibt durchaus solche Befürchtungen. Aber Unionspolitiker glauben, dass die SPD aus ihrem Umfragetief nicht herauskommen werde, und dass es dann egal sei, wer gegen Merkel antrete.

"Weder Panik noch Depression"

Viel mehr werde befürchtet, dass die Union nicht mit weitem Abstand stärkste Kraft bei der Bundestagswahl am 24. September werde - oder dass es kurz vorher zu einem Terroranschlag komme, heißt es.

Offizielle Kommentare zu Schulz lauten so: "Wir nehmen es, wie es kommt. Wir verfallen weder in Panik noch in Depression", sagt etwa CDU-Vize Thomas Strobl. Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) sagt, Schulz könne an keinem Mikrofon vorbeilaufen. "Aber Berlin ist nicht Brüssel. Man kann sich nicht einfach hinstellen und nur irgendwas reden."

Schulz als "letztes Aufgebot"

Die CDU hingegen habe eine "ausgezeichnete Kandidatin, die schon dreimal bewiesen hat, dass sie Wahlkampf kann". Schulz werde zweiter Sieger nach Merkel "wie die drei Vorgänger" (2005 Gerhard Schröder, 2009 Steinmeier und 2013 Peer Steinbrück).

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer meint gar: "Schulz ist das letzte Aufgebot." Er werde quasi als Seiteneinsteiger in die Bundespolitik keinen Erfolg haben. CSU-Chef Horst Seehofer ist da vorsichtiger. Durch die Personalentscheidungen bei der SPD sei es für die Union "keineswegs leichter geworden". Die CSU hat übrigens offiziell noch gar nicht erklärt, ob sie Merkel als Kanzlerkandidatin unterstützt. Zu groß ist noch der Streit um die Flüchtlingspolitik. Auch nicht so schön und so einfach für die Union im Wahlkampf.

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