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1860 München: Dieser Friseur schneidet Vrenezi und Co. die Haare


Friseur der Fußball-Profis
Von ihm lassen sich die "Löwen" ihre Mähne machen


27.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Joseph Boyamba (l.) überreicht Friseurmeister Andro Keriakos zum Dank ein signiertes Trikot.Vergrößern des Bildes
Joseph Boyamba (l.) überreicht Friseurmeister Andro Keriakos zum Dank ein signiertes Trikot. (Quelle: Privat/Keriakos)

Fußballer sind oft Vorbilder in Sachen Styling. In München gehen viele Kicker in einen ganz bestimmten Haarsalon. Der Besitzer träumt von einem besonders prominenten Kunden.

Aus den Boxen dröhnt amerikanische R&B- und Rapmusik, unterlegt vom monotonen Brummen der elektrischen Haarschneidemaschinen. An den Wänden hängen Bilder von Filmcharakteren, Musikern und Fußballern. Diego Maradona, der den WM-Pokal küsst, ist zu sehen. Auch David Beckham hat seinen Platz.

Unscheinbar zwischen einem Dönerladen und einer Schneiderei befindet sich der Barbershop von Andro Keriakos. Im Sommer 2022 hat sich der gelernte Friseur mit Wurzeln im Irak und in Griechenland in Sendling seinen Traum vom eigenen Laden erfüllt. Inzwischen hängen in diesem nicht mehr nur Profifußballer auf Fotos an der Wand. Sie nehmen auch regelmäßig auf den beiden Schneideplätzen in dem nur circa 35 Quadratmeter großen Salon Platz.

Hoffen auf erfolgreiche Mundpropaganda

Angefangen hat alles vor rund eineinhalb Jahren. Ein paar Wochen nach der Eröffnung marschierte Niklas Lang, Spieler von 1860 München, durch die Tür von Keriakos. Allerdings nicht zufällig, wie der Besitzer im Gespräch mit t-online zugibt. "Ich habe ihn auf Instagram angeschrieben, ihm erklärt, dass ich einen neuen Laden eröffnet habe und gefragt, ob er nicht mal vorbeischauen will." Und der 21-Jährige, der in der aktuellen Rückrunde der 3. Liga an den SC Freiburg II ausgeliehen ist, wollte durchaus.

Dessen neue Frisur und der akkurat getrimmte Bart kamen in der Mannschaft anschließend offenbar so gut an, dass sich schon bald weitere "Löwen" ihre Mähne von Keriakos machen lassen wollten. "Niki Lang hat mich weiterempfohlen", erklärt der 28-Jährige. So kamen nach und nach auch Albion Vrenezi sowie die inzwischen gewechselten Martin Kobylanski, Meris Skenderović sowie Joseph Boyamba zum Haareschneiden in die Boschetsrieder Straße.

Letzterer brachte einmal Anton Donkor von Eintracht Braunschweig mit. Auch der niedersächsische Zweitligist beansprucht für sich den Spitznamen "Die Löwen" – wie passend. Zudem kommt Meriton Vrenezi, der jüngere Bruder von Albion und zuletzt bei Regionalligist TSV Buchbach unter Vertrag, regelmäßig vorbei. Jüngster Neukunde von Keriakos: "Sechzig"-Profi Eroll Zejnullahu, der sich erst vergangene Woche frisch machen ließ. "Wenn er es im Team erzählt, kommen bestimmt noch mehr", hofft der Chef auf erfolgreiche Mundpropaganda.

Einen Promibonus gibt es nicht

An den Tag, an dem mit Niklas Lang der erste Fußballprofi bei ihm war, erinnert er sich noch genau. "Es war schön. Eine tolle Werbung für den Laden." Zweimal pro Monat würden die Kicker in der Regel zu ihm kommen. Vollbart-Pflege und Übergang mit der Maschine stehen dann auf dem Programm, das ist derzeit total angesagt. "Das ist auch das, was wir sonst am meisten machen", sagt der Friseurmeister.

Sonderwünsche hätten seine prominenten Kunden nicht. "Die sind alle pflegeleicht." Bezahlt wird ganz normal, Rabatte oder Ähnliches erhalten die Profifußballer nicht. "Da gibt es keinen Promibonus bei mir", betont Keriakos. Freundschaften außerhalb des Geschäfts – wie man es sonst immer mal wieder zwischen Fußballern und ihren Friseuren hört – seien noch keine entstanden.

Ein Geschenk gab es trotzdem schon. Von Boyamba gab es zum Dank ein handsigniertes Trikot, das eine Zeit lang im Laden hing. Nach einem Umbau zu Jahresbeginn war dafür kein Platz mehr. "Aber wahrscheinlich hänge ich es wieder auf", sagt Keriakos. Möglicherweise neben einen zweiten Rahmen mit dem Dress von Vrenezi. "Ich will ein Trikot von ihm mit der Nummer zehn." Angefragt hat er schon beim Spielmacher der Münchner.

Harry Kane als Wunschkunde im Friseurladen

Und auch für ein Jersey des FC Bayern würde sich im Zweifel sicher noch ein Plätzchen finden lassen. Harry Kane und Co. haben bisher zwar noch nicht in seinem Barbershop vorbeigeschaut, wären aber jederzeit willkommen. "Ich würde ihm gerne mal die Haare machen", erklärt der 28-Jährige.

Die Rivalität der beiden Stadtrivalen will er aus seinem Haarsalon heraushalten. Denn er hält es ohnehin mit keinem deutschen Verein. Der "Löwen-Friseur" ist Fan des griechischen Spitzenvereins Olympiakos Piräus.

Verwendete Quellen
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