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1860 München: Teuerste Tickets in der 3. Liga – Klub wehrt sich gegen Kritik


Nirgendwo zahlen Fans so viel
"Preise wie in der Bundesliga": 1860 wehrt sich gegen Kritik


Aktualisiert am 28.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Die Ticketpreise im Grünwalder Stadion sorgen immer wieder für Kritik durch Gästefans. Wie hier durch den Anhang von Rot-Weiss Essen im November 2022.Vergrößern des Bildes
Die Ticketpreise im Grünwalder Stadion sorgen immer wieder für Kritik durch Gästefans. Wie hier durch den Anhang von Rot-Weiss Essen im November 2022. (Quelle: Markus Endberg/imago-images-bilder)

In keinem anderen Stadion der 3. Liga kostet der Eintritt so viel wie bei 1860 München. Gästefans protestieren und vergleichen die "Löwen" mit dem FC Bayern.

Dem TSV 1860 München stehen in den kommenden Wochen traditionsreiche Duelle in der 3. Liga bevor. Nacheinander geht es gegen den SSV Ulm (2.03), Dynamo Dresden (8.03) und Preußen Münster (16.03). Allesamt Gegner, auf welche die "Löwen" einst auch in der Bundesliga getroffen sind. Zeiten, die lange zurückliegen. Und doch fühlt es sich zumindest für Teile des Münsteraner Anhangs so an, als würden sie Mitte März zu einer Bundesliga-Partie in die bayerische Landeshauptstadt reisen.

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Das liegt allerdings weniger am erfolgreichen Fußball, den beiden Mannschaften seit Jahreswechsel spielen. Neben Ulm und Bayer Leverkusen sind die Preußen und "Sechzig" 2024 die einzigen noch ungeschlagenen Teams im deutschen Profifußball. Vielmehr sind es die im Grünwalder Stadion ausgerufenen Ticketpreise, die bei den Gästefans ein Gefühl von Erster Liga auslösen. Was allerdings nicht positiv ist.

1860 München hat teuerste Stehplätze der Liga

Von "Eintrittspreisen wie in der Bundesliga" schreibt das Fanprojekt Preußen Münster – ein Zusammenschluss von Anhängern der Westfalen – in einer Stellungnahme auf seiner Seite. 18 Euro plus zwei Euro Servicegebühr für einen Stehplatz würden Preise darstellen, die "so wohl noch nie für ein Preußen-Ligaspiel bezahlt werden mussten". Die bekannt gewordene Losung "Kein Zwanni für'n Steher" finde in München offenbar keinen Anklang. "Ist das noch dritte Liga oder gelten in München andere Regeln?", lautet die provokante Frage.

Vorwürfe, die Rainer Kmeth so nicht im Raum stehen lassen will. Auch wenn es unstrittig ist, dass der Stehplatz bei keinem Verein in der 3. Liga mehr kostet, als bei "Sechzig". Die Servicegebühr von zwei Euro sei "nicht seitens des TSV 1860, sondern von Preußen Münster erhoben" worden, erklärt der "Löwen"-Pressesprecher auf Nachfrage von t-online.

Vor der Saison 2022/23 hätten die Preise aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten, der damals zu erwartenden Erhöhung des Mindestlohns sowie der Auswirkungen von Krieg und Krise angehoben werden müssen. Vor der aktuellen Spielzeit habe die Landeshauptstadt München als Eigentümer des Stadions die "Löwen" dann über die Versechsfachung der Betriebskosten informiert. Dadurch sei es notwendig gewesen, die Preise noch einmal zu erhöhen, rechtfertigt er die 18 Euro für einen Stehplatz.

Gästefans kritisieren fehlende Tageskassen

Neben den Ticketpreisen stört sich das Fanprojekt Preußen Münster noch an zwei weiteren Dingen. Zum einen werfen die Verantwortlichen den Münchnern vor, keine Sitzplätze für Gästeanhänger angeboten zu haben. "Ein Umstand, der sich insbesondere gegen Menschen richtet, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dauerhaft stehen können." Eine Anschuldigung, die nicht stimmt. "Es wurden Sitzplätze zur Verfügung gestellt und auch durch die Gäste abgerufen", erklärt Kmeth t-online.

Zum anderen ärgern sich die Münsteraner daran, dass es am Spieltag selbst keine Tageskasse für Auswärtsfahrer geben wird. Man habe dem SC Preußen ein Kontingent von bis zu 1.500 Karten angeboten, erklärt der Pressesprecher. "Wie es den Statuten entspricht." Davon habe Münster eine bestimmte Anzahl abgerufen.

Die nicht genutzten Tickets könnten durch das im Grünwalder Stadion mögliche "flexible Ticketing" im Heimbereich verkauft werden. "Von dieser Möglichkeit haben wir Gebrauch gemacht und somit ist das Stadion restlos ausverkauft." Ein üblicher Vorgang, der auch in der Bundesliga keine Seltenheit sei. Auch dort werden oftmals nicht genutzte Gästekontingente an Heimfans abgegeben.

Tickets beim FC Bayern günstiger als bei den "Löwen"

Neu sind die Proteste gegen die fehlenden Tageskassen sowie die Ticketpreise im Grünwalder Stadion nicht. Im November 2022, also bereits vor der neuerlichen Erhöhung im Sommer 2023, hatten Fans von Rot-Weiss Essen beim Gastspiel in München ein Banner mit der Aufschrift "Ob Ticket-, Bier- oder Wurstpreis: Viel zu teuer für euren Schickeria-Scheiß" präsentiert. Beim Duell Anfang Februar dieses Jahres legten sie nach, bezeichneten 1860 als "wahre Schickeria von München".

Ein Titel, mit dem man sich im Arbeiterviertel Giesing nur ungern schmückt, und eher Stadtrivale FC Bayern zuschreibt. Dessen mächtigste Ultra-Gruppierung heißt passenderweise "Schickeria München". Ein Stehplatz in der Allianz Arena bei einem Bundesliga-Heimspiel kostet jedoch lediglich 15 Euro. Also drei Euro weniger als beim zwei Ligen tiefer spielenden TSV.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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