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Professor Gerard Saillant: Mehr als nur ein Freund von Michael Schumacher


"Wollen diese Schlacht gewinnen"
Gerard Saillant: Mehr als nur ein Freund

Von t-online
Aktualisiert am 03.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Professor Gerard Saillant (re.) und der Chefarzt für Anästhesie und Reanimation Jean-Francois Payen (Mitte) auf der Pressekonferenz.Vergrößern des BildesProfessor Gerard Saillant (re.) und der Chefarzt für Anästhesie und Reanimation Jean-Francois Payen (Mitte) auf der Pressekonferenz. (Quelle: Reuters-bilder)
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Am Montag, auf der ersten Pressekonferenz nach Michael Schumachers Skiunfall, versuchte Professor Gerard Saillant seine Rolle so unbedeutend wie möglich darzustellen. "Ich bin einfach nur als Freund hier", sagte der Franzose, "und dementsprechend kann ich auf keine fachlichen Fragen antworten." Ein ehrenwertes Verhalten, denn Saillant ist viel mehr als nur ein Freund. Schumachers Leben könnte von dem renommierten Mediziner abhängen.

Der 68-Jährige ist zwar nicht Schumachers behandelnder Arzt, hauptverantwortlich ist der Chefarzt für Anästhesie und Reanimation Jean-Francois Payen. Die Einschätzungen und die Erfahrungen von Saillant sind an der Uniklinik in Grenoble trotzdem gleichermaßen gefragt wie gewünscht.

Saillant gilt in Frankreich noch immer als einer der besten Neurologen und Traumatologen - dabei kann er auf über 30 Jahre Berufserfahrung als Chirurg zurückgreifen. Er ist Chef eines Zentrums für Gehirn- und Wirbelsäulenverletzungen. Früher war er unter anderem Berater der französischen Sportminister und des französischen Motorsportverbandes. Zudem unterstützte er die FIA als Berater in Sicherheitsfragen und hobbymäßig assistierte er dem Mannschaftsarzt von Paris Saint Germain. Das alles hat Gewicht.

Saillant eilt nach Grenoble

Nur ein paar Stunden nach Schumachers Sturz im Tiefschneehang landete Saillant in Grenoble. Als Spezialist weiß er, dass es bei solchen Verletzungen auf Stunden oder sogar Minuten ankommen kann. "Ich hasse es, zu spät zu kommen, es gibt zu viele Dinge zu tun, um zu spät zu kommen", sagte er kämpferisch.

Auf der zweiten Pressekonferenz am Dienstag merkte man Saillant bereits an, dass ihm die Rolle des Freundes zu klein geworden war. Er zeigte sich als Kämpfer und Mahner, zugleich aber auch als Realist. "Wir wollen diese Schlacht gewinnen - eine schwere Schlacht, die noch lange nicht gewonnen ist", analysierte er.

Appell an die Medien

Wie nahe ihm die Situation und der Medienrummel um Schumachers Gesundheitszustand gehen, wurde deutlich, als er die anwesenden Ärzte bei der Pressekonferenz unterbrach, die Medienvertreter ermahnte und die gesamte Öffentlichkeit zu Geduld und weniger Spekulationen aufforderte.

"Die Chirurgen und der medizinische Stab haben eine schwere Aufgabe. Wenn man berühmte Personen aus der Politik oder dem Sport behandelt, ist es dasselbe wie bei anderen Patienten", sagte er. "Der einzige Unterschied, der hier für Michael Schumacher besteht, ist die Medienpräsenz, die hier aufgelaufen ist."

Danach wurde er noch deutlicher: "Wir haben hier auch zu arbeiten. Und sie helfen Michael Schumacher mehr, diesen Kampf zu gewinnen, und der Kampf ist noch nicht gewonnen, wenn sie sich zurückhalten", sagte Saillant eindringlich und unterstrich abschließend: "Und Sie können uns helfen, indem sie uns in Ruhe arbeiten lassen."

Schumacher-Freund seit 1999

Das besondere Engagement Saillants um Schumacher begründet sich in einer fast 15-jährigen Freundschaft mit dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister. Zum ersten Mal hatte Saillant den Deutschen 1999 nach einem Motorradsturz operiert. Noch im gleichen Jahr lag Schumacher nach dessen Schien- und Wadenbeinbruch beim Unfall in Silverstone erneut auf dem OP-Tisch des Franzosen. Seit dem sind sie Freunde.

Saillant kennt den Körper von Schumacher wie kein Zweiter. Die gute Physis der Formel-1-Legende schätzt er als enorm wertvoll ein: "Ein 70-Jähriger steckt so einen Unfall weniger gut weg als einer mit 45 Jahren. Oder ein Mann mit 45 Jahren, der weniger sportlich und in perfekter Kondition ist wie Michael Schumacher."

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