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Rente | Wer bekommt 2.500 Euro Rente im Monat?


Weit über Durchschnitt
Wie bekomme ich 2.500 Euro Rente im Monat?


Aktualisiert am 21.08.2023Lesedauer: 4 Min.
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Rentnerin sitzt entspannt im Sessel (Symbolbild): Kaum eine Frau bringt es zu einer Rente von 2.500 Euro.Vergrößern des Bildes
Rentnerin sitzt entspannt im Sessel (Symbolbild): Kaum eine Frau bringt es zu einer Rente über 2.500 Euro. (Quelle: Goodboy Picture Company/getty-images-bilder)

Nur die wenigsten Deutschen können später über eine Rente von 2.500 Euro brutto verfügen. Denn dafür ist ein hohes Gehalt über Jahrzehnte nötig.

2.500 Euro Rente im Monat – klingt wie ein Traum? Ist es für die meisten Menschen in Deutschland leider auch. Laut Statistik der Deutschen Rentenversicherung bezogen im Jahr 2021 nur 3,2 Prozent der Rentner in Deutschland mehr als 2.100 Euro an gesetzlicher Rente.

Um auf eine monatliche Bruttorente von 2.500 Euro zu kommen, müssen Sie überdurchschnittlich viel verdient haben – und das am besten bereits ab dem Berufseinstieg und kontinuierlich über Jahrzehnte.

Grundsätzlich gilt bei der Rente: Je länger Arbeitnehmer in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und je höher ihre Beiträge sind, desto üppiger sind sie im Ruhestand versorgt. Das System hat aber eingebaute Grenzen.

Rentenpunkte steigen nicht unbegrenzt

So ist die Zahl der Rentenpunkte, die Sie pro Jahr erhalten können, gedeckelt. Grund dafür ist die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Verdienen Sie oberhalb dieser Grenze, zahlen Sie für den Teil, der darüber liegt, keine Beiträge in die Rentenversicherung. Mehr Gehalt bringt also irgendwann keine zusätzlichen Rentenpunkte mehr. Lesen Sie hier, wo die Grenze liegt.

Die Rentenpunkte sind wichtig, um die monatliche Rentenhöhe zu bestimmen. Denn für die Altersrente gilt folgende Rentenformel:

Monatliche Bruttorente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor

Die Rentenwerte liegen derzeit bei 36,02 Euro im Westen und 35,52 Euro im Osten (Stand: Mai 2023). Der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor haben beide den Wert 1, wenn Sie nicht vorzeitig in Rente gehen und es sich bei der Rente um die normale Altersrente handelt.

Setzen Sie diese Werte und die gewünschten 2.500 Euro monatliche Bruttorente in die Gleichung ein, können Sie ermitteln, wie viele Rentenpunkte, auch Entgeltpunkte genannt, Sie in Ihrem Erwerbsleben angehäuft haben müssen:

  • im Westen: 69,4059 Rentenpunkte
  • im Osten: 70,3829 Rentenpunkte

2.500 Euro Rente: Wie geht das?

Mithilfe dieser Zahlen wiederum können Sie berechnen, wie hoch Ihr Verdienst sein müsste, um am Ende bei 2.500 Euro Bruttomonatsrente herauszukommen. Wichtig ist zusätzlich aber noch die Zahl Ihrer Beitragsjahre. Denn klar ist: Je länger Sie insgesamt in die Rentenversicherung einzahlen, desto weniger Rentenpunkte müssen Sie in jedem einzelnen Jahr sammeln.

Dabei gilt: Entspricht Ihr Gehalt exakt dem Durchschnittsverdienst aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Jahr, erhalten Sie genau einen Rentenpunkt dafür. Liegt es darüber oder darunter, steigt oder fällt die Zahl Ihrer Rentenpunkte entsprechend.

Enorm viele Rentenpunkte nötig

2022 liegt das Durchschnittsentgelt im Westen bei 3.290 Euro, im Osten bei 3.150 Euro. Verdienen Sie exakt so viel Geld, müssten Sie also – analog zu den oben errechneten Rentenpunkten – gut 69 Jahre im Westen und gut 70 Jahre im Osten in die Rentenkasse einzahlen. Das ist natürlich unmöglich.

Laut dem Rentenversicherungsbericht 2022 kamen männliche Rentner im Westen am 1. Juli 2021 auf durchschnittlich 40,7 Beitragsjahre, Frauen lediglich auf 28,6. Im Osten zählten die Männer im Schnitt 44,4 Beitragsjahre, Frauen 41,6.

Um die "Lücke" zu den rechnerisch nötigen rund 69 und 70 Beitragsjahren zu schließen, müssten Sie deutlich mehr als einen Rentenpunkt pro Jahr sammeln. Und zwar theoretisch so viele:

  • Männer im Westen: 1,7053 Rentenpunkte pro Jahr (69,4059 Rentenpunkte / 40,7 Beitragsjahre)
  • Frauen im Westen: 2,4268 Rentenpunkte pro Jahr (69,4059 Rentenpunkte / 28,6 Beitragsjahre)
  • Männer im Osten: 1,5852 Rentenpunkte pro Jahr (70,3829 Rentenpunkte / 44,4 Beitragsjahre)
  • Frauen im Osten: 1,6919 Rentenpunkte pro Jahr (70,3829 Rentenpunkte / 41,6 Beitragsjahre)

Achtung

Die Rechnung funktioniert nur in der Theorie, da die höchstmöglichen Rentenpunkte pro Jahr im Zeitraum bis zum Jahr 2002 nur bei einer Spanne von 1,5 bis 1,9 lagen. Statt mehr Rentenpunkte pro Jahr zu sammeln, müssten Sie also mehr Jahre Beiträge entrichten, als der Durchschnitt es tut, um auf 2.500 Euro Rente zu kommen.

Ausgehend vom oben genannten Durchschnittsverdienst 2022 müssen Sie also folgendes Bruttogehalt beziehen, um bei 2.500 Euro Rente pro Monat herauszukommen:

  • Männer im Westen: 5.610,44 Euro (3.290 Euro x 1,7053 Rentenpunkte)
  • Frauen im Westen: 7.984,17 Euro (3.290 Euro x 2,4268 Rentenpunkte)
  • Männer im Osten: 4.993,38 Euro (3.150 Euro x 1,5852 Rentenpunkte)
  • Frauen im Osten: 5.329,49 Euro (3.150 Euro x 1,6919 Rentenpunkte)

Sie sehen: Legt man die durchschnittlichen Beitragsjahre zugrunde, ist es utopisch, eine Rente von 2.500 Euro im Monat zu erreichen. Vor allem Frauen im Westen müssten ihre sozialversicherungspflichtigen Arbeitszeiten dramatisch erhöhen, um auch nur in die Nähe dieser Summe zu kommen.

Die Realität der Rentner sieht denn auch deutlich anders aus: Laut Deutscher Rentenversicherung kam der männliche Durchschnittsrentner Ende 2020 im Westen auf 1.172 Euro brutto im Monat, die Durchschnittsrentnerin lediglich auf 741 Euro. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 1.249 Euro, Frauen 1.065 Euro.

Achtung: Von der Bruttorente gehen noch Beiträge zur Sozialversicherung ab. Auch Steuern müssen Sie zahlen, falls Sie mit Ihren Einkünften über dem Grundfreibetrag liegen. Lesen Sie hier, wie viel Steuern bei einer Rente von 1.200 Euro anfallen.

So bessern Sie Ihre Rente auf

Wer jetzt angesichts dieser Zahlen frustriert ist, sollte schnell aktiv werden und zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat fürs Alter vorsorgen. Am besten funktioniert das, wenn Sie dem Aktienmarkt eine Chance geben.

Können Sie das Geld noch mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen, empfiehlt sich ein weltweit streuender Aktien-ETF. Das sind Investmentfonds, die einen Index wie zum Beispiel den MSCI World eins zu eins nachbilden (mehr dazu lesen Sie hier).

Sie investieren damit auf einen Schlag in Hunderte Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist deutlich risikoärmer, als sein Geld in einzelne Aktien zu stecken. Und dank des langen Anlagezeitraums können Sie Krisen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz konkret jeden Monat Geld in einen ETF stecken.

Verwendete Quellen
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