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Rente: Wer bekommt 3.000 Euro Rente im Monat?


Nahe am Höchstsatz
Wer bekommt 3.000 Euro Rente?


Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 4 Min.
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Rentnerpaar auf einer Segelyacht (Symbolbild): Eine Rente von 3.000 Euro brutto im Monat ist nur den wenigsten vergönnt.Vergrößern des Bildes
Rentnerpaar auf einer Segeljacht (Symbolbild): Eine Rente von 3.000 Euro brutto im Monat ist nur den wenigsten vergönnt. (Quelle: gilaxia/getty-images-bilder)

Eine Rente in Höhe von 3.000 Euro ist möglich, aber sehr selten. Zuletzt schafften das in Deutschland nur 50 Menschen. So erreichen Sie den Betrag.

Wer es in Deutschland zu einer sehr hohen gesetzlichen Rente bringen will, muss dafür zwei Dinge tun: von Anfang an weit über dem Durchschnitt verdienen und das über 45 Jahre durchhalten.

2023 ist die maximal mögliche Rentenhöhe im Westen der Bundesrepublik auf 3.242 Euro brutto im Monat begrenzt. Im Osten sind höchstens 3.197 Euro möglich. Grund für die Deckelung ist die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze (mehr dazu hier).

Geht Ihr Verdienst über diese Grenze hinaus, zahlen Sie für den Teil, der die Grenze übersteigt, keine Beiträge in die Rentenversicherung. Dieser Teil des Gehalts zählt dann also nicht für die Berechnung Ihrer Rentenpunkte. Und deren Anzahl ist maßgeblich für die Höhe Ihrer Rente verantwortlich.

So viele Rentenpunkte sind maximal möglich

Da die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung 2023 im Westen bei 87.600 Euro im Jahr liegt und im Osten bei 85.200 Euro im Jahr, sind in den alten Bundesländern maximal 2,03 Rentenpunkte pro Jahr möglich und 1,97 Punkte in den neuen Bundesländern.

Das ergibt sich aus folgender Formel:

Jahresbruttoeinkommen / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte pro Jahr

Das Durchschnittsentgelt bildet ab, wie viel der Durchschnitt aller Sozialversicherten im Jahr verdient. Es wird jedes Jahr neu berechnet. Für 2023 gibt es bisher nur einen vorläufigen Wert. Er liegt für West und Ost bei 43.142 Euro.

Da das Jahresbruttoeinkommen maximal bis zur Beitragsbemessungsgrenze zählt, fügen Sie also statt des tatsächlichen Verdiensts diesen Grenzwert ein. Daraus ergeben sich dann die oben genannten maximal rund 2 möglichen Rentenpunkte für 2023. Warum es sich dabei aber nur um ein rechnerisches Konstrukt handelt, lesen Sie hier.

So berechnet sich die monatliche Bruttorente

Was die Formel auch bedeutet: Verdienen Sie exakt so viel wie der Durchschnitt aller Sozialversicherten, gibt es dafür genau einen Rentenpunkt. 2 Rentenpunkte würden also bedeuten, dass Sie doppelt so viel verdienen wie der Durchschnitt.

Ist das der Fall und unterstellt man, dass Sie 45 Beitragsjahre vorweisen können, hätten Sie im Laufe Ihres Erwerbslebens grob gerechnet 90 Rentenpunkte erworben. Fügt man diese Zahl zusammen mit den aktuellen Rentenwerten in die Rentenformel ein, ergeben sich die oben bereits erwähnten Höchstrenten von 3.242 Euro im Westen und 3.197 Euro im Osten.

Rentenformel

Monatliche Bruttorente = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor

Die Rentenwerte liegen derzeit bei 36,02 Euro im Westen und 35,52 Euro im Osten. Der Zugangsfaktor und der Rentenartfaktor haben beide den Wert 1, wenn Sie nicht vorzeitig in Rente gehen und es sich bei der Rente um die normale Altersrente handelt. Was passiert, wenn Sie vor der Regelaltersgrenze in Rente gehen, lesen Sie hier.

Wie erreiche ich 3.000 Euro Rente im Monat?

Wollten Sie nun eine Bruttorente von genau 3.000 Euro im Monat beziehen, müssten Sie bei den derzeitigen Rentenwerten 83,29 Rentenpunkte im Westen und 84,46 Rentenpunkte im Osten angesammelt haben.

Unterstellen wir wieder 45 Versicherungsjahre, müssten Sie also 1,85 Rentenpunkte pro Jahr erzielen, wenn Sie im Westen arbeiten, und 1,88 Rentenpunkte, wenn Sie das im Osten tun. In Bruttogehalt übersetzt bedeutet das, Sie müssten fast das doppelte des jährlichen Durchschnittsentgelts verdienen. Konkret:

  • monatlich 6.651,06 Euro im Westen
  • monatlich 6.758,91 Euro im Osten.

So haben es 50 Rentner über 3.000 Euro geschafft

Selbstverständlich sind diese Beträge für die allermeisten nicht zu erreichen – schon gar nicht ab dem Berufseinstieg und ohne Unterbrechung. Dass es laut Rentenversicherungsbericht 2022 trotzdem 50 Rentner geschafft haben, die 3.000-Euro-Grenze zu knacken, lag laut der Deutschen Rentenversicherung an der Zahl ihrer Beitragsjahre. Sie hatten 50 oder mehr Jahre in die Rentenkasse eingezahlt.

Wie weit entfernt sie damit von der Mehrzahl der Rentner sind, zeigt eine weitere Statistik der Rentenversicherung. So kam der männliche Durchschnittsrentner Ende 2021 im Westen auf 1.309 Euro brutto im Monat, die Durchschnittsrentnerin lediglich auf 739 Euro. Im Osten erreichten Männer im Schnitt 1.289 Euro, Frauen 1.062 Euro.

Achtung: Von der Bruttorente gehen noch Beiträge zur Sozialversicherung ab. Auch Steuern müssen Sie zahlen, falls Sie mit Ihren Einkünften über dem Grundfreibetrag liegen. Lesen Sie hier, wie viel Steuern bei einer Rente von 2.000 Euro anfallen.

So bessern Sie Ihre Rente auf

Wer jetzt angesichts dieser Zahlen frustriert ist, sollte schnell aktiv werden und zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat fürs Alter vorsorgen. Am besten funktioniert das, wenn Sie dem Aktienmarkt eine Chance geben.

Können Sie das Geld noch mindestens 15 Jahre für sich arbeiten lassen, empfiehlt sich ein weltweit streuender Aktien-ETF. Das sind Investmentfonds, die einen Index wie zum Beispiel den MSCI World eins zu eins nachbilden (mehr dazu lesen Sie hier).

Sie investieren damit auf einen Schlag in Hunderte Unternehmen auf der ganzen Welt. Das ist deutlich risikoärmer, als sein Geld in einzelne Aktien zu stecken. Und dank des langen Anlagezeitraums können Sie Krisen einfach aussitzen. Lesen Sie hier, wie Sie ganz konkret jeden Monat Geld in einen ETF stecken.

Verwendete Quellen
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