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Warum ließ Boko Haram entführte Mädchen in Nigeria frei?


Terror in Nigeria
Das Rätsel der heimgekehrten Schulmädchen

afp, ap, nsc

22.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein nigerianischer Soldat trägt ein freigelassenes Mädchen: Die Ex-Geiseln wurden in die Hauptstadt Nigerias, Abuja, gebracht.Vergrößern des BildesEin nigerianischer Soldat trägt ein freigelassenes Mädchen: Die Ex-Geiseln wurden in die Hauptstadt Nigerias, Abuja, gebracht. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Islamistenmiliz Boko Haram hat in Nordnigeria mehr als 100 entführte Mädchen freigelassen. Nur eine Propaganda-Show, oder gab es einen schmutzigen Deal?

Die Freilassung von mehr als 100 Schulmädchen durch Boko Haram-Terroristen wirft Fragen auf. Am Mittwochmorgen hatten mehrere Islamisten 104 von 110 Mädchen in die nordnigerianische Stadt Dapchi zurückgebracht. Dort hatten sie die Mädchen Mitte Februar aus einer Schule verschleppt.

Eine junge Frau werde weiter von Boko Haram gefangen gehalten. Die Christin soll sich geweigert haben, zum Islam zu konvertieren. Fünf Mädchen seien auf dem Weg zum Lager der Terroristenmiliz gestorben, berichtete eine der Heimgekehrten.

Warum ließen die Terroristen die Mädchen gehen? Der nigerianische Informationsminister Lai Mohammed verwies auf inoffizielle Verhandlungen, die mithilfe von "Freunden des Landes" geführt worden seien. Den Terroristen sei versprochen worden, sie nicht anzugreifen, während sie die Mädchen zurückbrachten. Lösegeld sei nicht gezahlt worden.

Dem widerspricht die Nachrichtenagentur Sahara Reporters. Sie berichtet, dass die Regierung Nigerias an Boko Haram fünf Millionen Euro Lösegeld gezahlt habe. Auch seien mehrere Terroristen freigelassen worden. Die Agentur beruft sich auf eine anonyme Quelle. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

Behörden ignorierten vor Angriff mehrere Warnungen

Die Freilassung könnte ein Propagandacoup für Boko Haram werden. Die Menschen jubelten, als die Terroristen in die Stadt einfuhren. Einer der Islamisten soll gesagt haben: "Wir haben das aus Mitleid getan. Und schickt eure Töchter nie wieder in die Schule." Das berichtet der Vater eines der Mädchen.

Viele der Einwohner von Dapchi waren enttäuscht von der nigerianischen Regierung, die zunächst wenig unternommen hatte, um die Mädchen zu befreien. Wie Amnesty International nun berichtet, hätte die Regierung auch die Entführung verhindern können. So habe es mehrere Warnungen vor einem Angriff gegeben. Trotzdem sei nichts geschehen.

Verwendete Quellen
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