Diese Firmen sind in der Corona-Krise in Schieflage geraten

Adler-ModemΓ€rkte: Die Textilkette hat ihr Insolvenzverfahren Ende August 2021 beendet. Bis zu 500 der insgesamt 3.100 ArbeitsplΓ€tze fallen weg, rund 30 Filialen sind von SchlieΓungen betroffen, wie ein Sprecher des neuen EigentΓΌmers Zeitfracht Gruppe am Dienstag sagte. Das Insolvenzverfahren war im Januar beantragt und am 1. Juli erΓΆffnet worden. Der neue EigentΓΌmer Zeitfracht Logistik Holding GmbH ΓΌbernimmt 100 Prozent der Anteile des ModehΓ€ndlers und fΓΌhrt die Filialen weiter.

Nobiskrug: Die insolvente Rendsburger Traditionswerft Nobiskrug wurde im Juli 2021 von der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ΓΌbernommen β und ist damit gerettet. Nahezu alle 300 ArbeitsplΓ€tze blieben erhalten, hieΓ es. Nobiskrug hatte im April diesen Jahres einen Insolvenzantrag gestellt. Die Werft hat unter anderem die "SY A" gebaut (auf dem Bild), die als als einer der grΓΆΓten Luxusjachten der Welt gilt.

Galeria Karstadt Kaufhof: Die Kaufhauskette hatte Anfang April 2020 ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Zuge der Sanierung mussten mehr als 40 Filialen schlieΓen. KΓΌnftig will der Konzern mit neuem Logo unter dem Namen Galeria auftreten. Ende Oktober soll es das erste Mal zum Einsatz kommen.

Maredo: Die 1973 gegrΓΌndete Steakhauskette, die schon vor der Corona-Pandemie unter Druck stand, hatte im MΓ€rz 2020 einen Insolvenzantrag gestellt. ZunΓ€chst wurde ein Teil der 35 Restaurants geschlossen und die dort beschΓ€ftigten Mitarbeiter wurden entlassen. Im Januar 2021 kam dann das Aus fΓΌr die verbliebenen 22 Lokale. Im Juli 2021 wurde bekannt: Ein Investor hat die Maredo-Markenrechte gekauft β und will wieder Restaurants unter dem Namen erΓΆffnen.

Alfons Schuhbeck: Der Fernsehkoch hat im Juli 2021 fΓΌr seine Restaurants Insolvenz angemeldet und dafΓΌr ausgebliebene staatliche Corona-Hilfen verantwortlich gemacht. SpΓ€ter musste er auch fΓΌr den GewΓΌrzhandel Insolvenz anmelden. Zurzeit laufen GesprΓ€che mit Investoren.

Mister Minit: Der Schuhreparatur- und Service-Dienstleister Mister Minit hat seinen GeschΓ€ftsbetrieb in Deutschland eingestellt. Der KΓ€ufer des im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung neu aufgestellten Betriebs sei ΓΌberraschend vom Kaufvertrag zurΓΌckgetreten, so der zustΓ€ndige Sanierungsexperte Anfang MΓ€rz 2021. Nun werden alle Shops in Deutschland dichtgemacht.

Appelrath CΓΌpper: Der durch die Corona-Krise ins Wanken gekommene Damenmode-Filialist ist gerettet. Das 1882 gegrΓΌndete Unternehmen hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zum Ende 2020 abgeschlossen. Alle 16 Filialen werden fortgefΓΌhrt. Auch der weit ΓΌberwiegende Teil der 900 ArbeitsplΓ€tze bleibe erhalten, hieΓ es in einer Mitteilung des Unternehmens. Neuer Besitzer von Appelrath CΓΌpper ist der ΓΆsterreichische TextilhΓ€ndler Peter Graf. Das Unternehmen hatte im April 2020 beim Amtsgericht KΓΆln eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen mΓΌssen, nachdem die UmsΓ€tze infolge der Pandemie eingebrochen waren.

Klier: Der Umsatzeinbruch in der Corona-Krise hat Deutschlands grΓΆΓte Friseurkette Klier Ende 2020 in die Insolvenz gedrΓΌckt. Im April 2021 stimmten die GlΓ€ubiger dem Insolvenzplan zu, insgesamt 850 Salons und Shops mit etwa 6.400 Mitarbeitern bleiben erhalten. Zum Start des Insolvenzverfahrens im Dezember hatte der Konzern nach eigenen Angaben in Deutschland rund 1.350 Salons und Shops mit etwa 8.500 BeschΓ€ftigten. Auch Marken wie Essanelle oder Super Cut gehΓΆren zu Klier.

KΓ€the Wohlfahrt: Einer der bekanntesten Hersteller und HΓ€ndler von Weihnachtsschmuck in Deutschland hat Mitte Dezember 2020 wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Der Grund: die ausgefallenen WeihnachtsmΓ€rkte. Anfang MΓ€rz dann die erlΓΆsende Nachricht: Die GlΓ€ubiger stimmten fast einstimmig dem Insolvenzplan zu, wie der Sachwalter mitteilte. Damit sei der Weg frei fΓΌr die FortfΓΌhrung des GeschΓ€ftsbetriebs, von 20 der insgesamt 280 Mitarbeiter mΓΌsse sich das Unternehmen aber trennen.

Escada: Die Luxus-Damenmodekette muss sieben der acht GeschΓ€fte in Deutschland schlieΓen. Rund 100 der 180 BeschΓ€ftigten mΓΌssen gehen. Escada hatte Anfang September 2020 wegen der Corona-Pandemie einen Insolvenzantrag gestellt und wurde nun von seinem alten Investor Regent zurΓΌckgekauft. Doch vor der Corona-Krise lief es bereits nicht rund bei dem Unternehmen. Escada hatte 2009 schon einmal Insolvenz angemeldet, nach mehreren Inhaberwechseln ΓΌbernahm Regent 2019 die Firma.

Esprit: Der Modekonzern hatte Ende MΓ€rz 2020 fΓΌr mehrere unter der Corona-Krise leidende deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, im Juli wurde ein Verfahren in Eigenverwaltung erΓΆffnet. Ende November vergangenen Jahres konnten die Gesellschaften das Insolvenzverfahren verlassen. Im Zuge der Esprit-Sanierung schlieΓen in Deutschland rund 50 Filialen.

McTrek: Der Betreiber der McTrek-OutdoorlΓ€den, die Yeah! AG, hat Anfang April 2020 einen Insolvenzantrag gestellt. Ende Juli hat sich ein Investor gefunden: 31 der rund 40 Filialen kΓΆnnen gerettet werden.

Vapiano: Die Restaurantkette mit ΓΌberwiegend italienischen Speisen hatte Anfang April 2020 einen Antrag auf ErΓΆffnung eines Insolvenzverfahrens wegen ZahlungsunfΓ€higkeit gestellt. Die Auswirkungen der Corona-Krise waren fΓΌr das ohnehin rote Zahlen schreibende Unternehmen zu viel. Anfang Juni vergangenen Jahres kaufte ein Investorenkonsortium rund um das ehemalige Vorstandsmitglied Mario C. Bauer 30 der insgesamt 55 Vapiano-Restaurants in Deutschland.