Berufsunfähigkeitsversicherung Die große Lücke, die viele unterschätzen

Die meisten Menschen denken bei Versicherungen zuerst an Autos, Häuser oder Gesundheit. Dabei wird oft vergessen, was eigentlich die Grundlage für all diese Dinge ist: die eigene Arbeitskraft. Dabei kann der Wert der Arbeitskraft, selbst wenn man Durchschnittsverdiener ist, im Laufe des Berufsleben 1,5 Mio. betragen.
Wer durch Krankheit oder Unfall plötzlich nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben, steht schnell vor finanziellen Problemen. Genau hier setzt die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) an. Sie sichert das Einkommen und schützt so den gewohnten Lebensstandard.
Was bedeutet Berufsunfähigkeit überhaupt?
Von Berufsunfähigkeit spricht man, wenn eine Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen – sei es durch einen Unfall, eine körperliche oder psychische Erkrankung – 6 Monate mindestens zur Hälfte nicht mehr ausüben kann. Anders als bei der Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung zählt bei der BU nicht die Fähigkeit, überhaupt irgendeiner Tätigkeit nachzugehen, sondern konkret der zuletzt ausgeübte Beruf.*

Das ist der Unterschied zwischen Arbeits-, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit
Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn jemand vorübergehend nicht arbeiten kann, etwa wegen Krankheit. Schon eine Krankschreibung, also der sogenannte "gelbe Schein", gilt als Nachweis.
Berufsunfähigkeit liegt dann vor, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen – z. B. durch Krankheit, Unfall oder psychische Belastung – für mindestens sechs Monate nicht mehr ausüben können. Entscheidend ist dabei: Es zählt nur Ihr letzter Beruf, nicht irgendeine andere Tätigkeit, die Sie theoretisch noch machen könnten.
Die Absicherung erfolgt in der Regel über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der individuelle Bedingungen gelten.
Erwerbsunfähigkeit bedeutet, dass Sie unabhängig von Ihrem bisherigen Beruf krankheits- oder unfallbedingt nur eingeschränkt oder gar nicht mehr arbeiten können. Grundlage dafür ist die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, bei der zusätzlich bestimmte Versicherungszeiten und Beitragsjahre erfüllt sein müssen. Man unterscheidet:
-Teilweise erwerbsgemindert: arbeitsfähig zwischen drei und sechs Stunden täglich.
-Voll erwerbsgemindert: weniger als drei Stunden täglich arbeitsfähig, in irgendeinem Beruf unter den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts.
Warum ist eine BU-Versicherung so wichtig?
In Deutschland wird etwa jeder vierte Beschäftigte mindestens einmal berufsunfähig, bevor er das Rentenalter erreicht.** Das betrifft längst nicht nur Ältere mit körperlichen Leiden. Besonders bei jüngeren Erwachsenen führen psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen häufig zur Berufsunfähigkeit. Auch Rückenleiden oder Krebs spielen eine große Rolle.
Den damit verbundenen Wegfall der finanziellen Existenzgrundlage kompensiert unter strengen Voraussetzungen die Deutsche Rentenversicherung. Bei schwerer Krankheit/ Unfall zahlt der Arbeitgeber für 6 Wochen den Lohn weiter. Danach endet die Lohnfortzahlung und die Krankenversicherung zahlt das Krankengeld. Es beträgt 70 Prozent des letzten beitragspflichtigen Arbeitsentgelts und maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Es endet spätestens nach 72 Wochen.
Ist allerdings absehbar, dass der Versicherte nicht schnell wieder arbeitsfähig wird, drängt die Krankenversicherung bereits früh einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente zu stellen. Nur ungefähr jedem zweiten Antragsteller wird die Erwerbsminderungsrente bewilligt. Im Durchschnitt beträgt die volle Erwerbsminderungsrente bei Neuempfängern 1.000 Euro im Monat.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schließt genau diese existenzielle Lücke. Sie greift bereits dann, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann, und sorgt dafür, dass Betroffene finanziell abgesichert sind, auch wenn das gewohnte Einkommen wegfällt.
Gerade junge, gesunde Menschen profitieren von einem frühen Abschluss, denn ihre Gesundheit ist schließlich ihr wichtigstes Kapital.
Wie viel kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Der monatliche Beitrag variiert je nach persönlicher Situation. Entscheidend sind Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Beruf, die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente, die Vertragslaufzeit und der Tarif. So zahlt ein junger, gesunder Büromitarbeiter in der Regel deutlich weniger als ein älterer Handwerker.
Je früher eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, desto günstiger ist sie also. Denn die Höhe der Beiträge richtet sich neben dem Berufsrisiko vorrangig nach dem Alter und dem aktuellen Gesundheitszustand des Versicherten, der in jungen Jahren meist keine Vorerkrankungen hat. Der niedrige Beitrag bleibt dann auch im späteren Berufsleben bestehen.
Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine BU-Versicherung sollte jeder abschließen, der auf sein Einkommen angewiesen ist. Besonders sinnvoll ist die Versicherung für:
- Berufseinsteiger und junge Menschen: Wer jung ist, hat meist eine gute gesundheitliche Ausgangslage und profitiert dadurch von günstigeren Beiträgen. Ein früher Abschluss kann sich also langfristig auszahlen. Auch Schüler, Auszubildende und Studierende können in vielen Fällen bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.
- Familien mit finanziellen Verpflichtungen: Wer eine Familie ernährt oder laufende Kosten wie Kredite hat, sollte besonders vorsorgen.
- Selbstständige und Freiberufler: Sie haben meist keinen gesetzlichen Schutz und sind auf eigene Vorsorge angewiesen.
- Angestellte mit hohem Einkommen: Je höher das Einkommen, desto größer wird die finanzielle Lücke im Ernstfall.
- Junge Beamte: Sie haben erst nach fünf Jahren Dienstzeit einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mindestversorgung. Wer vorher dienstunfähig wird, steht ohne staatliche Absicherung da. Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist deshalb besonders in den Anfangsjahren wichtig.
Worauf sollte man bei einem Abschluss achten?
Wer sich gegen Berufsunfähigkeit absichern möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten. Grundsätzlich gilt: Je früher der Abschluss erfolgt, desto günstiger sind die Beiträge – und spätere gesundheitliche Probleme sind automatisch mitversichert. Es empfiehlt sich eine Laufzeit bis zum regulären Rentenalter von 67 Jahren, um Versorgungslücken zu vermeiden.
Lebenspläne sind so individuell wie die Menschen selbst. Deshalb lohnt es sich, beim Thema Berufsunfähigkeit auf eine persönliche Beratung zu setzen. Die Finanzcoaches der DVAG unterstützen ihre Kundinnen und Kunden nicht nur mit Hintergrundwissen, sondern helfen auch ganz konkret bei der Auswahl und Beantragung der passenden Versicherung.
Denn ein individuell passender Berufsunfähigkeitsschutz steht und fällt mit den vertraglichen Details. Genau hier setzen die Finanzcoaches der DVAG an. Sie wissen, worauf es bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ankommt und helfen ihren Kundinnen und Kunden die Angebote von Mitbewerbern zu vergleichen. Zudem unterstützen sie beim Ausfüllen der umfangreichen Antragsformulare.
So stellen die Finanzcoaches sicher, dass der Versicherungsschutz nicht nur formal passt, sondern auch langfristig zum Leben der Kundinnen und Kunden.
* (Diese Beschreibung entspricht der Regelung in modernen BU-Verträgen, wie sie beispielsweise bei der Generali Anwendung findet. Die genaue Definition kann je nach Versicherer und Tarif abweichen.
** Deutsche Aktuarvereinigung, Pressemitteilung, 28. Juli 2021
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