Foto-Show: So funktioniert Solarthermie
Eine thermische Solaranlage kann entweder nur die Warmwasserbereitung oder auch die GebΓ€udeheizung unterstΓΌtzen. Anlagen, die in den Heizkreislauf integriert werden, schlagen fΓΌr einen Durchschnittshaushalt mit rund 9000 Euro zu Buche. Reine Warmwasser-Anlagen liegen bei etwa 5000 Euro.
Kernbestandteil jeder Anlage ist der Kollektor, der das Sonnenlicht einfΓ€ngt und seine Energie nutzbar macht. Er sollte mΓΆglichst nach SΓΌden ausgerichtet (max. 30 Grad Abweichung) und in einem Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad montiert werden. Verbraucher haben die Wahl zwischen Flachkollektoren...
...und Vakuum-RΓΆhren-Kollektoren. Letztere haben eine bessere Energieausbeute, so dass man im Vergleich zu Flachkollektoren weniger DachflΓ€che fΓΌr denselben Ertrag braucht. Soll die Solaranlage nur der Warmwasserbereitung dienen, geht man von etwa einem Quadratmeter pro im Haushalt lebender Person aus.
Flachkollektoren brauchen etwa 1,5 Quadratmeter DachflΓ€che pro Person, wenn die Solarthermie-Anlage nur der Warmwasserbereitung dient. DafΓΌr sind die Kollektoren gΓΌnstiger und haben deshalb mit etwa 90 Prozent auch den grΓΆΓeren Marktanteil. Bei ausreichend groΓem Dach sind sie in der Regel die Kollektoren der Wahl.
Zentrale Steuereinheit jeder Solarthermie-Anlage ist die Solarstation. Die integrierte UmwΓ€lzpumpe transportiert die WΓ€rme aus dem Kollektor ΓΌber die Verbindungsrohre in den Speicher. Der eingebaute Solarregler steuert den WΓ€rmefluss: Immer wenn es im Kollektor wΓ€rmer ist als im Speicher, lΓ€sst er die Pumpe laufen.
Im Solarspeicher wird fortwΓ€hrend warmes Wasser vorgehalten, damit es auch dann zur VerfΓΌgung steht, wenn die Sonne nicht scheint β etwa nachts. Die SpeicherkapazitΓ€t sollte zirka doppelt so groΓ sein, wie der tΓ€gliche Warmwasserverbrauch β in einem Vier-Personen-Haushalt wΓ€ren das 400 Liter.
Soll die Solarthermie-Anlage auch die Heizung unterstΓΌtzen, braucht man einen Kombispeicher, in dem das Brauchwasser fΓΌr die Heizung und das Trinkwasser voneinander getrennt sind. Ganz grob muss die KapazitΓ€t etwa doppelt so groΓ sein, wie bei einer reinen Warmwasser-Anlage.
Doch nicht nur der Speicher, auch die benΓΆtigte KollektorflΓ€che ist bei einer Anlage zur UnterstΓΌtzung der Heizung etwa doppelt so groΓ. Man braucht also auf dem Dach und im Keller genug Platz. Generell kann Solarthermie mit jedem anderen Heizsystem kombiniert werden. Bei einer Γlheizung wie in diesem Schema braucht man aber auch noch StellflΓ€che fΓΌr den Γltank.
Solarthermie kann die konventionelle Heizung sinnvoll ergΓ€nzen, aber nicht ersetzen. Vor allem im Winter liefert sie kaum mehr als 10 Prozent der benΓΆtigten Heizenergie. Im Jahresdurchschnitt strebt man ΓΌber 60 Prozent an. Gerade fΓΌr die kalten Wintermonate kann die zusΓ€tzliche Integration eines wasserfΓΌhrenden Kaminofens in den Heizkreislauf sehr sinnvoll sein.
Die Γfen geben nur einen Teil der Heizenergie als StrahlungswΓ€rme an den Raum ab und fΓΌhren den Rest dem Heizkreislauf zu. Insgesamt kann eine solarthermische Anlage mit Anschluss an die GebΓ€udeheizung den Heizenergiebedarf eines gut gedΓ€mmten Einfamilienhauses um bis zu 30 Prozent reduzieren. UnterstΓΌtzt durch einen wasserfΓΌhrenden Ofen ist das Potenzial sogar noch etwas hΓΆher.