Die Zigarrenwelt 2012

Hinter der Zigarrenmarke Alec Bradley steht Alain Rubin, selbst Fan einer guten Zigarre und mit viel Ehrgeiz sowie Herzblut bei der Sache. Er wagte den Einstieg in den internationalen Markt Ende der 90er Jahre und wählte damit leider einen ungünstigen Zeitpunkt. 2012 veröffentlichte er eine neue Serie namens "Black Market" – aufregend im Namen, aber in keiner Weise mit dem Schwarzmarkt verbunden.

Die Alec Bradley "Black Market"-Zigarren überzeugen in vielerlei Hinsicht, was durch Top-Bewertungen von "Cigar Aficionado" unterstrichen wird. Das dunkle Deckblatt von beinahe schwarzer Farbe zieht viele Blicke auf sich. Das verstärkt die in schlichtem Weiß gehaltene Bauchbinde, welche die gesamte untere Hälfte der Zigarren bedeckt. Erhältlich sind die Longfiller in den Formaten Robusto, Toro, Gordo und Torpedo.

Ihnen ist ein dicker Durchmesser gemein, der ihren Tabakblend vorzüglich zur Geltung bringt. In der Einlage finden erlesene Blätter aus Honduras sowie Panama zusammen. Da es sich größtenteils um Ligero handelt, darf man sich auf kräftige Würze einstellen. Dem folgt ein Sumatra-Umblatt, das leicht süßliche Noten in den Genuss einbringt. Die Krönung ist ein öliges, dunkles Nicaragua-Deckblatt, welches dem Raucherlebnis die herben, tiefgründigen Nuancen von Maduro-Zigarren verleiht.

Der deutsche Importeur Wolfertz GmbH hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ende 2012 gab es einen Sampler der Marke Alec Bradley zu kaufen, in dem sechs verschiedene Zigarren enthalten waren. Die Zigarre, die am besten mittels eines Online-Tastingbogens bewertet wurde, wird im Frühjahr 2013 eingeführt.

Geht es um edlen Rauchgenuss aus Honduras, der sich von der Masse abhebt, dann kommt man an der Marke Rocky Patel nicht vorbei. Die Linie "Freedom" fand schon auf der "intertabac" in Dortmund großen Anklang und wird es mit ihrem nussig-süßen Aroma und dem nuancenreich würzigen Geschmack leicht haben, Genießer von sich zu überzeugen. Sie ist in den Formaten Toro und Robusto mit Oscuro-Deckblatt zu haben und ausgesprochen alltagstauglich.

Unbedingt probieren sollte man die exklusiven Longfiller der Linie "Private Cellar".

In der Form von Robusto, Toro und Torpedo darf man sich auf mittelwürzigen Hochgenuss freuen, der beim Rauchverlauf eine Entwicklung von süßlich mild zu erdig kraftvoll durchlebt.

Eine der Zigarrenmarken, die in den USA an der Spitze steht und auch in Europa große Erfolge für sich verbuchen kann, ist Perdomo. Hinter der Marke steckt eine Familie, die einst die Chance hatte, in legendären kubanischen Manufakturen zu arbeiten. Perdomo überzeugte 2012 mit der Linie "Grand Cru 2006", die in drei Deckblattvarianten – Connecticut, Sun Grown und Maduro – zu haben ist. Es gibt die Formate Churchill, Epicure und Robusto.

Perdomo erweiterte das üppige Sortiment um die "20th Anniversary" zum 20jährigen Jubiläum. Hinter dieser Serie verbergen sich formvollendete Zigarren zur Feier des Firmenjubiläums. Sie sind in den zwei Versionen Maduro und Sun Grown erhältlich. Die Formate Churchill, Epicure, Gordo, Robusto und Torpedo punkten dank ihres Maduro-Deckblatts schon in der Optik und Haptik.

Bereits seit dem 19. Jahrhundert beschäftigt sich die Familie Padilla mit Leib und Seele damit, Zigarren von höchster Güte zu fertigen. Das bestehende Sortiment wurde 2012 durch die Linie "Padilla Premier Cru" erweitert. Dafür ging man eine Zusammenarbeit mit der renommierten Oliva-Familie aus Nicaragua ein. Das erklärt, warum die exklusiven Longfiller in Einlage sowie Umblatt hochwertigen nicaraguanischen Tabak tragen und ein klein wenig an die Tabakware der Oliva Cigar Company erinnern.

Die Marke Nicarao steht für Rauchgenuss aus Nicaragua, auf den das Land wahrlich stolz sein kann. Das Sortiment unterteilt sich in die zwei Serien "Classico" und "Especial" und ist für Longfiller der kraftvollen, ehrlich würzigen und doch perfekt ausbalancierten Art verantwortlich. Didier Houvenaghel lancierte die Serie "Nicarao Exclusivo" mit Tabaken, die mindesten sechs Jahre lang gereift sind.

Seit der Gründung durch Didier Houvenaghel setzt man auf eine ausgeklügelte Tabakkomposition aus Criollo- und Corojo-Tabak in Verbindung mit einem an Maduro erinnernden Deckblatt.

Die Gran Dame der Zigarrenwelt, Maria-Pia Selva, besser bekannt unter dem Namen Maya Selva, ist eine meist in Paris lebende Produzentin mehrerer Zigarrenmarken. 1995 gründete sie ihre eigene Firma Flor de Selva. Letztes Jahr stellte sie die "Grand Cuvee Maduro 2012" im Robusto-Format vor.

Die Welt der Zigarren mag von Männern dominiert sein und auch mehrheitlich männliche Genießer ansprechen, doch man kommt nicht um diese berühmte weibliche Persönlichkeit der Branche herum: Das Sortiment von Flor de Selva aus Honduras lässt sich als anspruchsvoll und aussagekräftig beschreiben. Es ist seit Mitte der 90er Jahre Longfillern gewidmet, die für ein vollmundiges, elegantes und trotz reichlich Würze niemals zu kräftiges Rauchvergnügen wie geschaffen sind.

Die Schweizer Marke Villiger hat sich neben Pfeifentabak auch auf einige selbst hergestellte Zigarren sowie exotische, von der Konkurrenz außer Acht gelassene Importe spezialisiert. Neu ist nun die "Edicion Limitada 2012". Dahinter verbirgt sich ein begrenzt hergestellter Jahressampler, der in Gestalt eines Mini-Humidors eine perfekte Geschenkidee für Sammler ist. Der Sampler gibt mit je einem Longfiller den fünf Linien "La Libertad", "La Meridiana", "1888", "Hommage 1492" und "Bock y Compañía" eine Chance.

Aus dem Hause Villiger stammt unter anderem die Marke La Capitana, die bis vor kurzem nur für Zigarillos bekannt war. Es handelt sich bei den Ende 2012 im Zuge der "Inter-tabac" vorgestellten Zigarren um Puros aus Nicaragua. "La Capitana Longfiller" sind daher mit einem erdigen Unterton ausgestattet, der perfekt zur kräftig ausgeprägten Würze passt. Einsteiger sind bei Formaten wie der No. 2 Robusto oder der No. 3 Corona gut aufgehoben.

Die Marke La Aroma del Caribe dürfte Kennern bereits ein Begriff sein. Die nicht gerade billigen Longfiller punkten mit einer anspruchsvollen Aufmachung und einem ebenso niveauvollen Rauchverhalten. 2012 kam die neue Serie La Aroma del Caribe Mi Amor auf den deutschen Markt. Sie ist den "box-pressed"-Longfillern gewidmet. An Formatauswahl mangelt es mit Belicoso, Robusto, Churchill, Duque, Magnifico und Valentino gewiss nicht.

Die Marke Gilbert de Montsalvat ist Kennern vorbehalten: Sie steht für Rauchgenuss mit einem gewissen Schliff, der ihn von der Masse abhebt. Die Zigarren aus Nicaragua haben eine beinahe legendäre Entstehungsgeschichte, da dem Markengründer Gilbert de Montsalvat angeblich einst von Sigmund Freud persönlich nahegelegt wurde, doch eine eigene Zigarrenkreation zu schaffen.

Die Marke Don Pepin steht für nicaraguanischen Rauchgenuss. "Don Pepin FMZ Bundles" steht für günstige Bündelzigarren, die zwar ebenfalls von hoher Qualität sind, aber eben nicht in einer schmucken Holzkiste ruhen. Stattdessen werden sie gemeinsam in Zellophan eingeschweißt sowie in eine schwarze Pappschachtel verpackt. Diese Kreation ist dem deutschen Markt vorbehalten.

Die Marke Montecristo wird - ähnlich wie Cohiba - auf Anhieb mit niveauvollem, typisch kubanischem Rauchgenuss assoziiert. Das größte Format und der Höhepunkt der "Edición Limitada 2012" ist die "Montecristo 520". Der Name des Formats bezieht sich auf das 520jährige Jubiläum der Entdeckung des Tabaks durch die Europäer. Die verwendeten Tabake stammen von den besten Plantagen der Vuelta Abajo.

Ein weiteres Format der "Edición Limitada 2012" ist die "Partagás Serie C No.3". Mit der Serie C No.3 legte Habanos S.A. für kurze Zeit ein weiteres Format dieser legendären Serie wieder auf. Bezeichnend für die "Partagás Serie C No.3" ist ein charakteristischer, intensiver und komplexer Geschmack bei ausgeprägter Stärke.