Sokotra, die wohl heißeste Insel

45 Grad sind keine Seltenheit auf Sokotra.

Selbst das Meer heizt sich auf 36 Grad auf.

Deshalb bezeichnen viele Sokotra auch als "heißeste Insel der Welt".

Sokotra gehört zum Jemen, liegt dennoch über 350 Kilometer vor dessen Küste im Golf von Aden und östlich des Horns von Afrika. Zu Sokotra gehören noch drei weitere, kleinere Inseln sowie zwei Felsklippen, die gemeinsam den Sokotra-Archipel bilden.

Die größte ist mit rund 3800 Quadratkilometern Sokotra selbst. Das ist etwa vier mal so groß wie Rügen.

Vermutlich vor rund 20 Millionen Jahren hat sich die Insel vom Festland getrennt. Das ist der Grund, warum heute so viele Pflanzen und Tiere Sokotra ihre Heimat nennen, die nirgends sonst auf der Welt vorkommen. Auch der Schmutzgeier lebt hier.

Diese sogenannten endemischen Arten konnten durch das natürliche Hindernis des Meeres ihre eigene Evolution durchlaufen. Auch Dromedare leben auf Sokotra.

30 Prozent der Pflanzen, 75 Prozent der Reptilien sowie 80 Prozent der Insekten sind absolut einzigartig auf Sokotra. Damit liegt der Archipel mit seiner Anzahl endemischer Arten weltweit auf Platz vier hinter den Seychellen, Neukaledonien in der Südsee und Hawaii.

Die Pflanzen, die hier wachsen, besonders die, in den höher gelegenen Regionen, beziehen das Gros ihres Wasserbedarfs nicht aus dem Regen, sondern aus dem Morgentau.

Sie trotzen der trockenen Hitze und dem Wind und schaffen es dennoch, Fotosynthese zu betreiben. Zwei Sokotrische Dorstenien, wachsen an einer Felswand. Sie sind endemisch für die Insel Sokotra.

Außerdem wachsen auf Sokotra die seltenen Drachenbäume. Auf den Kapverden und den Kanaren finden sich gelegentlich Einzelexemplare - auf Sokotra wachsen sie zahlreich.

Wegen der geografischen Isolation nennen einige Sokotra auch "Arabisches Galapagos".

Seit 2008 steht der Archipel sogar auf der Liste des UNESCO-Welterbes.