Stippvisite in Wembley: Der ewige Schicksalsort

Wembley, das ist nicht nur der Name eines Stadions und der gegenüber liegenden Konzertarena. Wembley ist ein Teil des Londoner Stadtbezirks Brent. Die U-Bahn-Station Wembley Park bringt die Fußballfans direkt ans Stadion.

Wembley ist ein Ort mit Tradition und Geschichte. Der heilige Gral der Kicker-Welt wurde im Jahr 1924 errichtet.

Diese Stufen musste jeder Fan erklimmen, um in die 100.000 Zuschauer fassenden Arena zu gelangen. Bis zum Jahr 2000 wurden hier alljährlich das englische Pokalfinale und die Heimspiele der englischen Nationalmannschaft ausgetragen.

2002 kam dann der Abpfiff - wegen Baufälligkeit. An derselben Stelle entstand mit dem neuen National Stadion das modernste Mehrzweckstadion der Welt mit Platz für 90.000 Menschen. Am 23. März 2007 konnte es nach unzähligen Turbulenzen schließlich eröffnet werden. Charakteristisch ist das bewegliche Dach und der markante 133 Meter hohe Bogen. Das Wembley-Stadion ist heute nach dem Camp Nou in Barcelona das zweitgrößte Stadion Europas.

Unvergessen sind die legendären Open-Air-Konzerte im abgerissenen Wembley-Stadion. 1978 spielte das Electric Light Orchestra acht Tage hintereinander vor ausverkauftem Haus, was einen absoluten Rekord darstellte. 1985 wurde der britische Teil des Live Aid Konzerts, organisiert von Sir Bob Geldorf (Foto), dort veranstaltet.

Michael Jackson rockte gar sieben Mal die Wembley-Bühne, auf der 1988 für Nelson Mandela ein Benefizkonzert anlässlich seines 70. Geburtstags gab.

Vor der gegenüberliegenden Wembley Arena, ebenfalls Wohnzimmer für Rock- und Pop-Weltstars, gibt es den Square of Fame (dem Walk of Fame in Hollywood nachempfunden). Mit dem ersten Stern durfte sich 2006 Madonna verewigen, ihr folgten Kylie Minogue, Bryan Adams, Lionel Richie und weitere Musikgrößen.

All die Musikgrößen müssen jedoch ins zweite Glied weichen, wenn in Wembley die Fußballgötter um die Weltherrschaft kämpfen. Wer den besonderen Flair dieses Stadions atmen möchte, braucht nicht unbedingt eine der superbegehrten, superteuren Eintrittskarten. Die 90-minütige Stadiontour ist unbedingt empfehlenswert und kostet circa 17 Euro.

Zu Ehren des Nationalspielers Bobby Moore, der seine Mannschaft 1966 zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft führte, wurde eine Bronzestatue vor dem Wembley-Stadion errichtet.