So wie einst Butch Cassidy und Sundance Kid

Wer möchte nicht einmal Planwagen fahren, Country-Musik echter Cowboys hören und abends am Rande des Grand Canyon in den Sonnenuntergang reiten?

Ein Engländer verwirklicht diesen Traum. Auf einer Cowboy-Ranch am Rande des Grand Canyon können Wildwest-Fans Cowboy spielen und sich dabei fühlen wie die großen Helden aus der Vergangenheit.

Von der Glücksspielmetropole Las Vegas aus liegt die mehr als 400 Quadratkilometer große "Grand Canyon Ranch" mit ihren 450 Corriente-Rindern, 66 Pferden und zwölf Büffeln ganze zwei Autostunden oder 45 Helikopterminuten entfernt.

Wie praktisch, dass Nigel Turner dort nicht nur Träume vom Wilden Westen erfüllt, sondern mit seinem Unternehmen "Heli USA" zugleich Panoramaflüge über den Hoover-Staudamm und das größte Canyon-System der Welt anbietet.

Genügend Flugerfahrung hat der Absolvent der Königlichen Militärakademie Sandhurst jedenfalls - und zwar als Pilot des britischen Heeres im Falkland-Krieg.

Auch am Himmel über Berlin kennt sich Turner bestens aus: Dort zeigte der Hauptmann nicht nur Prominenten wie der kürzlich verstorbenen Margaret Thatcher die Mauer von oben, sondern half auch dabei, die entführten Passagiere eines russischen Flugzeugs zu befreien.

Das Naturwunder Grand Canyon wirkt aus dem Hubschrauber besonders imposant.

Der Gran Canyon ist ein besonderer Touristenmagnet.

Doch die Geschichte seiner Grand Canyon Ranch stellt die eigene noch in den Schatten.

Gegründet wurde sie als "Diamond Bar Ranch" 1865 von Wellington Starkey und dessen Familie.

Mit dem Verkauf von Wasser und Lebensmitteln an Mormonen, deren Planwagen damals in Richtung Salt-Lake-City rollten, verdienten die Siedler ihren Lebensunterhalt - bis 1880 die Hualapai-Indianer auf den Kriegspfad gingen.

Diese versetzten sich mit Geistertänzen in Trance und massakrierten zahlreiche Weiße, sodass die Familie ihre Ranch zeitweilig sogar räumen musste. Unter mysteriösen Umständen nahm sich Starkey 1894 das Leben.

2002 übernahm der "englische Cowboy" Turner den Besitz von Smith und nannte den Ort fortan "Grand Canyon Ranch". Das Brandzeichen seiner Rinder änderte Turner bei der Übernahme übrigens gleich mit: Ein paar Striche, schon wurde aus dem "Diamond Bar"-Diamanten ein Helikopter.

Heute ist die Ranch ein riesiges Areal, in dem sich Wildwest-Freaks wohlfühlen. Vom Hubschrauber-Landeplatz der Ranch geht es direkt ins Museum, das neben der Geschichte des Wilden Westens und zahlreichen Erinnerungsstücken an die Indianer auch die vielfältige Tierwelt Arizonas präsentiert.

Auf dem weitläufigen Gelände leben immerhin 137 verschiedene Tierarten, darunter Pumas, zahlreiche Raubvögel wie der Steinadler und Reptilien wie die Klapperschlange.

Wer sich vor deren Angriffen fürchtet, der kann unter fachkundiger Anleitung am Schießstand Selbstvertrauen tanken. Zur Ranch geht es dann stilecht per Planwagen.

Dort angekommen, stehen komfortable Unterkünfte in Holzhütten und Indianerzelten zur Auswahl.

Diese bieten alles was sich ein Cowboy wünscht.

Hoch zu Ross passiert man am Nachmittag Hunderte Josua-Bäume, von denen nur im kalifornischen Joshua-Tree-Nationalpark mehr wachsen als hier.

Zwar ähneln die bis zu 600 Jahre alten Riesen von ihrem Aussehen her Kakteen. Tatsächlich aber handelt es sich um sehr große Palmlilien.

Der Ritt führt auch zu den Bisons der Ranch, die bis 1895 in den USA nahezu ausgerottet wurden, um den Indianerstämmen ihre Nahrungsquelle zu entziehen.

Hinterher werden in Tap Duncans historischem Ranchhaus Hähnchen, Spare Ribs und Steaks serviert.

Die Gaststube im alten Ranchhaus der Grand Canyon Ranch lockt mit Gemütlichkeit und deftigem Essen.

Am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel klingt der Tag entspannt aus.

Casey Adams singt dann Country-Songs, begleitet von Gitarrenmusik, Bier und Wein.

Auf der Ranch von Nigel Turner arbeiten auch echte Cowboys, die den Touristen zeigen, wo es langgeht.

Vor allem werden die Gäste aber von den Cowboys fachkundig in die Sitten der Ranch eingeführt.

Nigel Turner, englischer Cowboy und Heli-USA-Boss, lebt gerne auf seiner Ranch.

Die Cowboy-Ranch und den Grand Canyon sollten Sie sich bei Ihrem nächsten Trip nach Arizona nicht entgehen lassen.