Fort Jefferson, ein Gefängnis im Paradies

Fort Jefferson liegt auf einer Insel am südlichen Ende der Florida Keys. Wer hier eingesperrt war, hatte Pech: Türkises Wasser direkt vor dem Fenster, machte das Warten umso unerträglicher.

Fort Jefferson ist ein ehemaliges Gefängnis und Militärfort, das an einem besonders paradiesischen Ort errichten wurde.

Glücklicherweise ist das sechseckige Gebäude jedoch seit mehr als 100 Jahren kein Gefängnis mehr. Heute können Touristen der Sehenswürdigkeit einen Besuch abstatten.

Fort Jefferson liegt im Nationalpark der Dry Tortugas und ist dort die zweitgrößte Insel.

Die unbewohnte Inselgruppe liegt im Golf von Mexiko vor Florida (USA) und kann daher mit zahlreichen Tauch- und Schorchelspots sowie erstklassigen Stränden trumpfen.

Nicht weit entfernt (110 Kilometer), liegt das Künstler-Mekka Key West. Sodass viele Touristen von dort aus einen Tagesausflug zu den Dry Tortugas unternehmen.

14 Meter ragen die Mauern aus dem Meer heraus. Doch zwischen den roten Ziegelsteinen und dem Golf von Mexiko liegt noch eine Barriere, die Gefangene an der Flucht hindern und Eindringlinge am Betreten der Festung hindern sollte:...

...ein Burggraben, der in der prallen Sonne fast wie ein Swimmingpool anmutet.

Ein Steg führt einmal um die nach US-Präsident Thomas Jefferson benannte Festung herum, der sich wiederum prima zum Spazieren und Erkunden eignet.

1825 wurde erstmals an dem Fort gebaut: Ein Leuchtturm warnte Schiffe und Boote vor Korallenriff und Insel. Erst 21 Jahre später, wurde das eigentlich Fort errichtet.

Damals diente es noch als Militärfort, in dem 450 Kanonen und 1500 Mann untergebracht werden konnten. Die Soldaten schliefen in Holzhütten und Zelten im Innenhof.

Während seiner Zeit als Militärfort kam es jedoch zu einer erschütternden Gelbfieberepidemie in der Festung. Diese konnte schwerlich aufgehalten werden, da das medizinische Personal noch vor den Soldaten daran erkrankte und verstarb. Glück im Unglück: Der inhaftierte Arzt Samuel Mudd konnte viele erkrankte Soldaten erfolgreich behandeln und so eine weitere Ausbreitung verhindern. Zum Dank gab es die sofortige Freilassung für ihn.

Erst während des Bürgerkrieges nutzte die US-Regierung Fort Jefferson als Gefängnis für Fahnenflüchtige und politische Gefangene. Auch diejenigen, die an der Ermordung Abraham Lincolns beteiligt waren, saßen hier eingesperrt. Auch über den Bürgerkrieg hinaus blieb seine Funktion als Gefängnis erhalten.

Erst 1847 nach einigen Hurrikanen und Gelbfieberepidemien verließ das Militär die Festung. Selten noch wurde es während des spanisch-amerikanischen Krieges und auch während des Ersten Weltkrieges wurde es erneut von der Armee besetzt.