Geisterdorf Doel in Belgien

Verlassene Häuser in Doel. Im Hintergrund sieht man die historische Windmühle und den Kühlturm des Atomkraftwerks. In diesem gab es in jüngster Vergangenheit immer wieder kleinere Pannen. Das Werk ist aber nicht der Grund für den Einwohnerschwund.

Vielmehr muss das Dorf dem Ausbau des Antwerpener Hafens weichen. Schon jetzt ist die Siedlung geradezu von Kränen umzingelt.

Das bevorstehende Ende des Ortes zieht allerdings auch Besucher an. Vor allem an schönen Tagen streifen Touristen durch die Straßen Doels.

Auch Schulklassen kommen immer wieder nach Doel. "Die Schüler sollen nachdenken, über den Konflikt zwischen Bewohnern und Industrie", sagt ein Lehrer.

Neben Verfalltouristen kommen allerdings auch Vandalen, die vor allem Scheiben einwerfen. Viele Fenster sind daher verbarrikadiert.

Diese verlassene Tankstelle ist - wie so vieles in Doel - willkommene Leinwand für Graffitikünstler.

Wenige Bewohner wehren sich noch gegen den Auszug, einige halten das Andenken Doels hoch: Benjamin Vergauwen betreibt ein kleines Museum über den Ort.

Vergauwen hat Gegenstände aus Doel gesammelt, die daran erinnern sollen, wie es war, als hier noch Leben herrschte.