Traditionen und BrÀuche rund ums Heiraten
Das GlĂŒck einer Partnerschaft liegt darin, sich jeden Tag aufs Neue zu entdecken. Die meisten Menschen möchten ihr Leben miteinander verbringen und besiegeln ihre Partnerschaft mit einer Hochzeit. Rund ums Heiraten gibt es zahlreiche Traditionen, von denen wir Ihnen einige in dieser Fotoshow vorstellen möchten.
Der Polterabend findet am Abend vor der Hochzeit statt. Die GĂ€ste bringen Steingut und Porzellan mit und wĂŒnschen dem Brautpaar durch das Zerbrechen dieser GegenstĂ€nde GlĂŒck fĂŒr die Ehe. Wichtig ist, dass das Paar die Scherben gemeinsam zusammenkehrt. Auf keinen Fall darf Glas zerbrochen werden, da dies UnglĂŒck bringen soll.
Der Brauch, bei der Hochzeit Ringe zu tauschen, geht bis in die Antike zurĂŒck. Der Ring ist seit jeher das Zeichen der Verbundenheit der Brautleute. Die alten Ăgypter trugen ihren Trauring an der linken Hand, weil sie glaubten, dass die Ader des Ringfingers, die sogenannte "Liebesader", von dem linken Ringfinger direkt zum Herzen fĂŒhre. Auch heute wird er in vielen LĂ€ndern links getragen.
Nach der kirchlichen Trauung entscheiden sich viele Paare fĂŒr die Fahrt in einer romantischen Hochzeitskutsche. Diese wird auf ihrer Fahrt zur Feier von einem laut hupenden Autokorso begleitet. In manchen Regionen ist es noch Brauch, eine Art Wegezoll zu zahlen. Die an der StraĂe stehenden Personen erhalten diesen in Form von Hochprozentigem, damit das Brautpaar seinen Weg fortsetzen kann.
Auf der anschlieĂenden Hochzeitsfeier wird dann ausgelassen gefeiert. Das Brautpaar wird von den GĂ€sten reichhaltig beschenkt. Auch hier gibt es viele Traditionen â von der der BrautentfĂŒhrung, die noch aus dem Mittelalter stammt, ĂŒber die Brautschuhversteigerung, das gemeinsame HolzsĂ€gen oder WĂ€sche aufhĂ€ngen bis hin zum Tauben fliegen lassen. Nicht fehlen darf jedoch ...
... die wohl bekannteste Tradition: das Werfen des BrautstrauĂes. Diejenige, die ihn fĂ€ngt, wird als nĂ€chste heiraten. Traditionell wird der BrautstrauĂ vom Ehemann besorgt. Der Brauch entstand in der Renaissance und hatte damals einen ganz pragmatischen Zweck: Der Duft der Blumen sollte die Braut davor bewahren, aufgrund der ĂŒblen KörpergerĂŒche, des Weihrauchs und des Sauerstoffmangels, die in einer vollen Kirche recht streng werden könnten, in Ohnmacht zu fallen.
Der Junggesellenabschied kommt traditionell aus England. Im Hause des Vaters des BrĂ€utigams wurden Ansprachen gehalten und geprĂŒft, ob der Mann seinen ehelichen Verpflichtungen nachkommen kann. Der Junggesellenabschied als Abschied von den Kumpels wurde erst im letzten Jahrhundert eingefĂŒhrt. Seitdem wird dieser hauptsĂ€chlich in GroĂstĂ€dten im Kreise der mĂ€nnlichen Freunde gefeiert.
Trauzeugen sind in Deutschland seit 1998 zwar nicht mehr zu einer rechtmĂ€Ăigen Trauung notwendig, sind aber eine schöne Tradition. Meist werden Freunde oder Verwandte ausgewĂ€hlt. Ihre Aufgabe ist es, den Junggesellenabschied zu organisieren und auch spĂ€ter noch den Eheleuten beratend zur Seite zu stehen.
Zu guter Letzt wird von vielen Brautpaaren auf der Hochzeitsfeier gemeinsam die Hochzeitstorte angeschnitten. Man glaubt, dass sich dabei entscheidet, wer in der Ehe zukĂŒnftig das Sagen haben wird. Das soll nĂ€mlich derjenige sein, der die "Oberhand hat", das heiĂt, der seine Hand ĂŒber die messerhaltende Hand seines Partners gelegt hat.