Die Paella von Valencia
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Wer in Valencia ist, sollte sich einige Dinge nicht entgehen lassen, denn sonst war man gar nicht richtig da.
Ein Besuch der futuristischen Architektur von Santiago Calatrava gehört auf jeden Fall dazu. Der spanische Künstler, Architekt und Bauingenieur fällt immer wieder durch seine technisch spektakulären Bauwerke auf, die skulpturartig herausragen und sich meist an natürlichen Strukturen wie Blattwerk, Skeletten oder Flügeln orientiert.
Auch sonst findet man in den Straßen von Valencia viel Kunst. Die Installationskünstlerin und Bildhauerin Gloria Friedmann stellte bereits ihre "Streetart" mit dem Titel "La Vie en Rose" hier aus.
Ein Bummel über den Zentralmarkt mit seiner stählernen Jugendstil-Architektur gehört auch zu einem Besuch in Valencia. Sie ist eine der größten Markthallen Spanien. Hier findet man Fisch, Meeresfrüchte und frisches Gemüse in kaum gekannter Vielfalt. Auch Paella-Zutaten in der Dose für Touristen kann man hier kaufen oder den preiswerten Ersatz für teuren Safran, das mit Lebensmittelfarbe versetzte Paprikapulver "Colorante".
Die Paella hat ihren Namen von der gusseisernen Pfanne, die man Paellera nennt und viele denken, die Paella sei die Nationalspeise von ganz Spanien. Die Authentische stammt aber vielmehr aus Valencia.
Die Reissorte soll den feinen Unterschied machen. Einige schwören auf die Sorte Bomba. Die soll von allen Reissorten den Geschmack der Zutaten am besten annehmen. "Arros Bomba", wie er auf Valencianisch heißt, wächst ausschließlich auf den Feldern am Rande der Lagune des Albufera-Nationalparks südlich von Valencia.
Es gibt mehrere Dutzend Paella-Sorten. Die klassische Version mit Hühnchen, Kaninchen, Bohnen und Tomatenpüree und die Version mit leckeren Meeresfrüchten. Es gibt aber auch Nudelpaella Fideuá mit kleinen Hörnchenteigwaren oder Neuheiten mit Mini-Tintenfischen, Knoblauch-Sprossen und Bohnen.
Am besten verkauft sich die klassische Paella del Campo, in die neben Hühnchen und Kaninchen von Bauern des Dorfes je nach Saison Entenfleisch und Schnecken kommen. Als Gemüse verwenden viele Köche neben Rotjet, das sind flache, grüne Bohnen, die nur in der Gegend von Valencia wachsen, und Garrofó, weißen Bohnenkernen sowie Tomatenpüree und Paprika auch Artischocken.
Für die perfekte Paella gibt es feste Regeln: das Fleisch zuerst angebraten und dann zur Seite legen. Dann dünstet man das Gemüse und gießt in der Standardpfannengröße für sechs Portionen drei Tassen Reis und sieben Tassen Gemüsebrühe. Zusammen mit dem Fleisch köcheln alle Zutaten anschließend zehn bis 15 Minuten. Höchstens vier Zentimeter hoch sollte der Reis in der Pfanne stehen, sonst ist er oben schon trocken und unten noch feucht.
Jährliche Höhepunkte des kleinen Städtchens sind der im Herbst auf der Plaza zum Ende der Reisernte stattfindende Internationale Paella-Wettbewerb und der Nachwuchswettbewerb Arros 2.0. Tausende Besucher nehmen an dem Spektakel teil, und alle sind Experten.
