BMW M5: Mission "M" Possible

Würden wir Sie nach dem aktuell stärksten BMW fragen, hätten Sie gute Chancen auf die richtige Antwort. In der M5 Limousine arbeitet der 4,4 Liter große V8-Bi-Turbo mit 560 PS.

Wer sich bei der Farbwahl nicht gerade für die auffällige Lackierung unseres Testwagens in Monte Carlo Blau entscheidet, macht es anderen fast unmöglich, den stärksten 5er von seinen zivileren Brüdern zu unterscheiden.

Details wie die aerodynamischeren Außenspiegel, die Front mit großen Luftöffnungen, die stärker konturierten Seitenschweller und die Heckschürze mit den vier Auspuffrohren verraten dem Kenner, dass er ein Modell aus der M-Serie vor sich hat.

Im M5 kommen spezielle 19-Zoll-Leichtmetallräder und Hochleistungsbremsen mit Composite-Technik zum Einsatz.

Der Sound des Motors gefällt schon im Leerlauf mit V8-Blubbern und ändert seinen Charakter vor allem im SportPlus-Modus mit steigenden Drehzahlen in Richtung Motorsport. Kein Wunder, bei der Erfahrung von BMW, beispielsweise in der DTM.

Wie von den anderen M-Modellen gewohnt, lässt das Meisterstück der Bayrischen Motorenwerke wenig Platz unter den Hauben. Das hat sich der V8-Bi-Turbo auch verdient – aus unserer Sicht ist es eins der besten High-Performance-Triebwerke überhaupt. Auch wenn der unvergessliche Zehnzylinder der Vorgänger-Generation einen Ehrenplatz in unserem Herz und im BMW-Museum verdient hat, ist sein Nachfolger vielseitiger und unterm Strich besser.

Ebenso vielseitig wie das Klangwunder präsentiert sich auch das Fahrwunder M5. Er ist verdammt schnell und verleitet so unbewusst zur entsprechenden Fahrweise. Der Bayer kann auf Knopfdruck aber auch anders. Er lässt sich entspannt und mit offiziell 9,9 Liter Durchschnittsverbrauch bewegen.

Die Material- und Verarbeitungsqualität im M5-Cockpit passen. M-spezifische Details wie die bequemen Sportsitze und das handliche Sportlenkrad rechtfertigen den Grundpreis von knapp über 100.000 Euro.

Das von anderen BMW-Modellen bereits bekannte, mehrfarbige Head-up-Display im direkten Blickfeld des Fahrers wurde um den M-Modus erweitert. Dabei liegt der Fokus auf dem Drehzahlband samt Schaltblitz. Die Zahl der Schalter mag zuerst überschaubar wirken, aber dennoch sollte man sich vor Fahrtantritt einmal die unterschiedlichen Funktionen angeschaut haben, die sich dahinter verstecken.

Besonderes Augenmerk verdienen am Lenkrad die Knöpfe „M1“ und „M2“, mit denen die persönlichen Setups von Lenkung, Fahrwerk, Traktionskontrolle, Motor und Getriebe programmiert werden können. Ein Studium der Betriebsanleitung verlangt auch die Launch-Control, für die es leider keinen separaten Knopf zum Aktivieren gibt. Dafür gelingt die Bedienung des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes samt Schaltwippen ohne Probleme.

Alltagstauglich zeigt sich der M5 mit vier Türen und fünf Sitzplätzen. Üppige Platzverhältnisse sucht man in der 4,91 Meter langen Limousine allerdings vergeblich – das kann die Konkurrenz von Audi und vor allem von Mercedes traditionell besser.

Dafür bietet der BMW in seinem Stufenheck 520 Liter Platz für Gepäck. Eine Kombiversion ist in München derzeit nicht geplant. So hat der M5 weder dem Mercedes E 63 AMG, noch der Neuauflage des Audi RS6 als Avant etwas entgegen zu setzen.