Leben und Karriere der Angela Merkel
Kindheit und Jugend verbringt Angela Dorothea Kasner, so ihr MΓ€dchenname, in der DDR. Sie kommt zwar in Hamburg zur Welt - am 17. Juli 1954. Die Eltern ziehen jedoch schon bald nach Brandenburg.
Der Vater, Horst Kasner (hier mit seiner Frau Herlind bei Merkels Vereidigung im Jahr 2005), tritt nur wenige Wochen nach der Geburt seiner Tochter eine Pfarrstelle im brandenburgischen Quitzow an.
Angela Kasner - in der Mitte der zweiten Reihe, leicht verdeckt - in einer Aufnahme aus dem Jahr 1971, mit ihren Schulfreunden aus der 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule Templin.
Die heutige Kanzlerin in einer Aufnahme aus dem Jahr 1973, beim Campen mit Freunden. In diesem Jahr macht sie ihr Abitur. Nach der Schule beginnt Angela Kasner ein Physikstudium.
WΓ€hrend des Studiums lernt die Physikerin ihren ersten Mann, Ulrich Merkel, kennen. Die Ehe hΓ€lt von 1977 bis 1982. Zwei Jahre spΓ€ter lernt sie ihren jetzigen Ehemann, den Chemiker Joachim Sauer, kennen. Ende der 90er heiraten sie. Das Bild zeigt das Paar (1. und 4. von links) bei einem Strandspaziergang mit dem polnischen PrΓ€sidentenpaar.
Merkels politische Karriere beginnt mit der Wende. Sie engagiert sich zunΓ€chst beim neugegrΓΌndeten Demokratischen Aufbruch (DA).
Bereits 1990 vereinigt sich die DA mit der westdeutschen CDU. Hier steigt Merkel rasch weiter auf - gefΓΆrdert auch durch Bundeskanzler Helmut Kohl.
"Kohls MΓ€dchen" in einer Aufnahme von 1992. Kurz zuvor war sie Ministerin fΓΌr Frauen und Jugend geworden. Nach der Bundestagwahl 1994 bekommt sie nach einem sehr guten Wahlergebnis in ihrem Wahlkreis den Posten der Bundesministerin fΓΌr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Bei der Wahl vier Jahre spΓ€ter verliert die CDU jedoch ihre Regierungsmehrheit. Merkel bΓΌΓt ihren Ministerposten ein, dafΓΌr wird sie GeneralsekretΓ€rin der Christdemokraten.
Kohl verlΓ€sst im November 1999 frΓΌhzeitig eine Pressekonferenz zur CDU-SpendenaffΓ€re mit dem damaligen CDU-Vorsitzenden Wolfgang SchΓ€uble und GeneralsekretΓ€rin Angela Merkel. In der AffΓ€re um schwarze Konten und anonyme Geldspenden in MillionenhΓΆhe bricht Merkel mit ihrem langjΓ€hrigen FΓΆrderer. Sie zwingt ihn, vom Amt des CDU-Ehrenvorsitzenden zurΓΌckzutreten.
Neue Freunde: 2005 schafft Merkel (hier mit SPD-Finanzminister Peer SteinbrΓΌck im Jahr 2007) bei der vorgezogenen Bundeswahl der Sprung ganz nach oben. Sie wird Kanzlerin einer GroΓen Koalition..
Ab 2009 regiert Merkel mit ihrem AuΓenminister Guido Westerwelle in einer schwarz-gelben Koalition, in der es allerdings immer wieder kriselt.
Im Gegensatz zu ihrem VorgΓ€nger, "Basta"-Kanzler Gerhard SchrΓΆder, ist Merkels Regierungsstil eher ruhig und sachlich. Kritiker werfen der Kanzlerin Plan- und Tatenlosigkeit vor. US-Diplomaten verpassen ihr sogar den Spitznamen "Teflon"-Merkel - an der Kanzlerin gleitet alles ab.
FΓΌr ihre ZurΓΌckhaltung erntet die Kanzlerin immer wieder Kritik. So beteiligt sich beispielsweise Deutschland, wie von der Mehrheit der BΓΌrger gewΓΌnscht, nicht am Libyen-Krieg. Das Ausland hat dafΓΌr jedoch wenig VerstΓ€ndnis.
AuΓenpolitisch muss Merkel ohnehin einige BewΓ€hrungsproben ΓΌberstehen. So ist - gerade wΓ€hrend der sich zuspitzenden Eurokrise - ihr VerhΓ€ltnis zu Frankreichs PrΓ€sident Nicolas Sarkozy nicht immer so harmonisch, wie in dieser Aufnahme von April 2009 scheint.
Zu Spannungen kommt es beispielsweise auch immer wieder mit der Regierung in Warschau. Die polnische Zeitschrift "Czas" zeigt die Kanzlerin im MΓ€rz 2007 als Hitler, der Titel lautet: "Der EU-Faschismus greift an."
Auch innenpolitisch lΓ€uft nicht immer alles rund fΓΌr Merkel. So erschΓΌttert 2011 die PlagiatsaffΓ€re um Karl-Theodor zu Guttenberg die Regierung. Der CSU-Politiker ist seit 2009 ein Star in ihrem Kabinett, erst als Wirtschafts-, dann als Verteidigungsminister. Dann jedoch wird bekannt, dass er einen GroΓteil seiner Dissertation abgeschrieben hat. Guttenberg tritt zurΓΌck, Merkel verliert ihren wohl beliebtesten Minister.
Auch die Atomkatastrophe in Fukushima bringt Merkel ins Schleudern. Noch im Oktober 2010 hatte Schwarz-Gelb beschlossen, die Laufzeiten der Atomkraftwerke wieder zu verlΓ€ngern. Nach dem GAU in Japan legt die Kanzlerin eine Kehrtwende hin und bekrΓ€ftigt den Atomausstieg.
Veranstaltungen wie die Frauen-Weltmeisterschaft bedeuten da eine willkommene Abwechslung. Gespannt verfolgt Merkel in Frankfurt das Endspiel zwischen Japan und den USA. Im Vordergrund Norbert RΓΆttgen, der 2012 von der Kanzlerin als Umweltminister entlassen wird.
Doch viel Zeit fΓΌr Entspannung bleibt der deutschen Kanzlerin nicht. Griechenland, Italien, der Euro ist in Gefahr - auf geht's zum nΓ€chsten Krisengipfel.
Bei der Bundestagswahl 2013 fΓ€hrt Merkel mit der Union ein gutes Ergebnis ein - 41,5 Prozent. Die CDU-Vorsitzende bleibt Kanzlerin - fortan in einer GroΓen Koalition mit der SPD.