Foto-Serie: Stationen des Politikers Christian Wulff
FrΓΌh engagiert sich Christian Wulff in der CDU: Nach einer Karriere bei der SchΓΌler Union wird er 1979 in den Bundesvorstand der Jungen Union gewΓ€hlt. Von 1983 bis 1985 ist Wulff Landeschef der jungen Christdemokraten. Schon ab 1984 mischt er im Landesvorstand der CDU in Niedersachsen mit.
1998 tritt Wulff ein zweites Mal als Spitzenkandidat der CDU gegen den amtierenden MinisterprΓ€sidenten Gerhard SchrΓΆder an. Auch dieser Versuch scheitert.
Beim dritten Anlauf klappt's: Christian Wulff kann sich bei den Wahlen zum NiedersΓ€chsischen Landtag gegen Amtsinhaber Sigmar Gabriel (SPD) behaupten. Die CDU legt gegenΓΌber 1998 um ΓΌber 12 Prozent zu.
Lange Zeit werden Wulff Ambitionen auf das Amt des Bundeskanzlers nachgesagt. Dem Magazin "Stern" sagt er dagegen in einem Interview, fΓΌr das Kanzleramt fehle ihm der "unbedingte Wille zur Macht und die Bereitschaft, dem alles unterzuordnen".
Stattdessen prΓ€sentiert die Kanzlerin 2010 Christian Wulff als gemeinsamen Kandidaten von Union und FDP fΓΌr das Amt des BundesprΓ€sidenten. Zuvor war Horst KΓΆhler zurΓΌckgetreten. Joachim Gauck ist Kandidat von SPD und GrΓΌnen.
Am 30. Juni 2010 wΓ€hlt die Bundesversammlung Christian Wulff zum zehnten BundesprΓ€sidenten der Bundesrepublik Deutschland.
An seiner Seite: Bettina Wulff. Das Paar heiratete 2008. Im selben Jahr kommt ein gemeinsamer Sohn zur Welt. FΓΌr den Katholiken Wulff ist es die zweite Ehe.
Im September 2011 besucht Papst Bendedikt XVI. sein Heimatland. In einer Rede fΓΌr den Staatsgast thematisierte Wulff den Umgang der Katholischen Kirche mit GlΓ€ubigen, deren Ehe gescheitert ist. Aus dem Vatikan hagelte es dafΓΌr Kritik.
Ein weiteres Mal eckt der BundesprΓ€sident vor allem in Unionskreisen an, als er in der Rede zum zwanzigsten Jahrestag der Deutschen Einheit den Islam als ein "Teil Deutschlands" bezeichnet.
Das unrΓΌhmliche Ende kommt nach nur 19 Monaten im Amt: Am 17. Februar erklΓ€rt Christian Wulff seinen RΓΌcktritt vom Amt des BundesprΓ€sidenten. Zuvor stand Wulff wochenlang vor allem wegen seiner Beziehungen zu Unternehmerfreunden und eines Privatkredits in der Kritik. Zuletzt beantragt die Hannoveraner Staatsanwaltschaft, die ImmunitΓ€t Wulffs vor Strafverfolgung aufzuheben. Den Ehrensold von 199.000 Euro jΓ€hrlich bekommt Wulff trotzdem.
DarΓΌber hinaus fordert Wulff auch sΓ€mtliche Privilegien seiner AmtsvorgΓ€nger - wie BΓΌro, Mitarbeiter, Dienstwagen inklusive Fahrer - fΓΌr sich ein. ParteiΓΌbergreifend stΓΆΓt das jedoch auf scharfe Kritik.
Ein Jahr nach dem politischen Aus kommt auch das persΓΆnliche Aus fΓΌr die Ehe zwischen Christian und Bettina Wulff. Sie geben ihre zunΓ€chst einmal rΓ€umliche Trennung bekannt.
Nach der Trennung von Bettina scheinen seine Parteifreunde sich sorgen um die berufliche Zukunft des Ex-PrΓ€sidenten zu machen. Bekommt er einen neuen Job als Mittler zwischen Okzident und Orient?