USA: Konflikte unter Amischen

Mehrere Amische sind schuldig gesprochen worden, weil sie rivalisierenden Glaubesbrüder die Bärte gewaltsam gestutzt haben. Unter den extrem pazifistischen Sektenmitgliedern gilt ein derartiger Akt als Gewaltverbrechen

Sam Mullet ist der Kopf der besonders frommen und strengen Bergholtz-Gemeinde. Unter der amischen Glaubensrichtung gibt es viele verschiedene Gemeinden, die sich in Theologien und Regeln teilweise voneinander unterscheiden. Der als extrem autoritär geltende Mullet soll die jüngsten Bart-Attacken befohlen haben.

Die meisten Amischen leben vom Ackerbau, jedoch erlernen immer mehr junge Gläubige handwerkliche und kaufmännische Berufe, die sie der modernen Welt näher bringen.

Der Lebensstil birgt auch Konflikte zum modernen Amerika: Im September gab es eine Verhaftungswelle, weil sich viele Amische weigerten, leuchtend orangene Warndreiecke an ihren Kutschen anzubringen. Diese vertrügen sich angeblich nicht mit ihren religiösen Regeln.

Die Amischen stammen überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab. Sie sprechen zumeist einen deutschen Dialekt, das sogenannte Pennsylvaniadeutsch.

Unter den Amischen gibt es verschiedene Gemeinden, die jeweils eigenen Regeln und Glaubensgesetzen folgen. Manche von ihnen erlauben die Mitfahrt in Autos für längere Strecken, andere verweigern sich jeglicher Modernisierung.