Gefängnis in Arizona: Willkommen im Zeltknast

Einer von mehr als 400.000: Dieser Mann ist Häftling in der "Tent City", einem Zeltgefängnis im US-Bundesstaat Arizona.

Von außen ist deutlich zu sehen, wer hier das Sagen hat: Joe Arpaio, Sheriff des Bezirks Maricopa.

Arpaio geriert sich gerne als Law-and-Order-Mann. Im Ort wird er als "Amerikas härtester Sheriff" bezeichnet.

Der Fotograf Joshua Lott hat nun Zugang zum Zeltgefängnis bekommen. Seine Fotos dokumentieren den Alltag in der "Tent City".

Seine Bilder dokumentieren den Alltag in der Haftanstalt - und sagen in ihrer Zurückhaltung und Schlichtheit mehr über das Leben in der "Tent City" aus als Arpaios stramme Rhetorik oder die Entgegnungen der Kritiker.

Das Gefängnis besteht seit 1993 - Gegner Arpaios kritisieren die Bedingungen, unter denen die Häftlinge leben müssen.

Leben im Zelt: Was gut genug für Soldaten sei, müsse auch für Häftlinge genügen, sagt Arpaio.

Pinkfarbene Unterwäsche für die Insassen: Arpaio will darin keine Demütigung erkennen.

Die Unterwäsche wird gefärbt, damit die Insassen bei ihrer Entlassung keine Kleidungsstücke klauen.

Auch die Socken der Insassen sind pink gefärbt.

Ein Häftling schläft auf einer Liege: Je nach Temperatur ist der Schlaf nicht besonders erholsam - in den Zelten kann es mehr als 50 Grad heiß werden.

Die Zeltstadt liegt neben den richtigen Gebäuden des Gefängnisses im Bezirk Maricopa.

Häftlinge berichten, dass Gewalt untereinander an der Tagesordnung sei. 1996 gab es in der "Tent City" eine Revolte, an der mehrere hundert Insassen beteiligt waren.

Arpaio scheint das nicht anzufechten. Bei der Feier zum 19. Jahrestag der "Tent City" sagte Arpaio, er glaube, seine Zeltstadt schrecke Kriminelle ab.