Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Eine Chronologie in Bildern
Mehrere Wochen dauert der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nun schon an. Mit jedem Tag steigt die Zahl der Toten, Vertriebenen und zerstörten Ortschaften. Ein Ăberblick ĂŒber die Geschehnisse seit Beginn der Invasion. Im
21. Februar: Russlands PrÀsident Wladimir Putin erkennt die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhÀngige Staaten an. Tags darauf stimmt das russische Parlament zu. Soldaten sollen in die Separatistengebiete entsandt werden.
22. Februar: Die EU nimmt mit StrafmaĂnahmen vor allem den russischen Finanzsektor ins Visier. Die deutsche Bundesregierung legt die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 auf Eis. Im Bild: Proteste vor der russischen Botschaft in Kiew.
23. Februar: Der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj kĂŒndigt eine Teilmobilmachung und den Ausnahmezustand fĂŒr 30 Tage an. Die Separatisten in der Ostukraine bitten den Kreml um MilitĂ€rhilfe.
24. Februar: Russland greift die Ukraine an. Die Nato aktiviert VerteidigungsplĂ€ne fĂŒr Osteuropa, schlieĂt aber eine militĂ€rische UnterstĂŒtzung der Ukraine aus. Abgebildet: SchĂ€den an einem Wohnhaus in Charkiw.
25. Februar: Russlands Armee dringt bis vor die Hauptstadt Kiew vor. Eine gegen Russland gerichtete Resolution im UN-Sicherheitsrat scheitert wegen des Vetos aus Moskau. China enthÀlt sich.
26. Februar: Deutschland liefert nun doch Waffen aus den BestÀnden der Bundeswehr an die Ukraine. Russische GeldhÀuser sollen aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen werden. Im Bild: Mahnwache zum Ukraine-Konflikt vor der Russischen Botschaft in Berlin.
27. Februar: Bundeskanzler Olaf Scholz kĂŒndigt 100 Milliarden Euro an, um die Bundeswehr aufzurĂŒsten. Der EU-Luftraum ist fĂŒr russische Flieger gesperrt. Putin versetzt die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft. Abgebildet: Demonstration fĂŒr Frieden in Berlin.
28. Februar: Moskau und Kiew sprechen erstmals seit Beginn des Krieges miteinander â ergebnislos. Russland wird von FuĂball-Wettbewerben ausgeschlossen, Sanktionen im Sport folgen. Abgebildet: Anti-Kriegs-Protest in Moskau.
1. MÀrz: Der Fernsehturm in Kiew nahe der Holocaust-GedenkstÀtte Babyn Jar wird mit Raketen angegriffen. Selenskyj verlangt in einem Appell an das Europaparlament die Aufnahme seines Landes in die EU.
2. MĂ€rz: Weitere KĂ€mpfe um Kiew, Charkiw und Cherson. Mit historisch groĂer Mehrheit verurteilt die UN-Vollversammlung den russischen Angriff. 1.000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" aus Deutschland sind in der Ukraine angekommen. Im Bild: Feuer nach einem Angriff auf ein UniversitĂ€tsgebĂ€ude in Charkiw.
3. MĂ€rz: In einer zweiten GesprĂ€chsrunde verstĂ€ndigen sich Russland und die Ukraine auf humanitĂ€re Korridore, um Tausende Menschen zu retten. Die EU will KriegsflĂŒchtlinge unkompliziert aufnehmen. Im
4. MĂ€rz: Ein Feuer an Europas gröĂtem Atomkraftwerk nahe Saporischschja schĂŒrt Ăngste vor einer nuklearen Katastrophe. FĂŒr angebliche Falschinformationen ĂŒber den Krieg drohen in Russland nun mehrere Jahre Haft â einige westliche Medien verlassen das Land. Abgebildet: Einwohner von Saporischschja fĂŒllen SandsĂ€cke fĂŒr StraĂenbarrikaden.
5. MĂ€rz: Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, eine fĂŒr mehrere Stunden vereinbarte Feuerpause fĂŒr einen humanitĂ€ren Korridor in der Region Mariupol zu missachten. Abgebildet: Ukrainische GeflĂŒchtete an der polnischen Grenze.
6. MĂ€rz: Die Evakuierung der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol scheitert nach Angaben des Kreml und des Roten Kreuzes zum zweiten Mal. Im
7. MÀrz: Bei neuen Verhandlungen bekrÀftigen Kiew und Moskau ihre Absicht, humanitÀre Korridore zu schaffen. Russland soll sich vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verantworten. Im
8. MĂ€rz: Tausende Zivilisten werden aus der umkĂ€mpften Stadt Sumy im Nordosten gerettet (abgebildet). Die Lage in Mariupol ist dagegen weiter katastrophal. Die USA erlassen ein Importverbot fĂŒr Ăl aus Russland.
9. MĂ€rz: Ăber zwei Millionen Ukrainer haben ihre Heimat verlassen. Die Bundesregierung sieht weiterhin keine Möglichkeit, Energieimporte aus Russland zu boykottieren. Im
10. MĂ€rz: Ein Treffen der AuĂenminister Russlands und der Ukraine im tĂŒrkischen Antalya bringt keine Fortschritte. Altkanzler Gerhard Schröder spricht mit Russlands PrĂ€sident Putin in Moskau.
11. MÀrz: Die gegenseitige Angst vor einem Einsatz von Bio- und Chemiewaffen wÀchst. Russland attackiert Gebiete in der West-Ukraine. Im Bild: Angriff nahe Irpin und Bucha, westlich von Kiew.
12. MĂ€rz: Russland verstĂ€rkt seine Angriffe auf umkĂ€mpfte StĂ€dte. Aus dem SĂŒden und Osten der Ukraine sowie aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew werden heftige KĂ€mpfe gemeldet. Abgebildet: Angriff in Wassylkiw, etwa 30 Kilometer sĂŒdwestlich von Kiew.
13. MĂ€rz: Krieg im Westen der Ukraine: Bei einem russischen Angriff auf einen rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernten TruppenĂŒbungsplatz bei Lwiw (Lemberg) sterben Dutzende Menschen. Im
14. MĂ€rz: Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ĂŒber eine Waffenruhe bringen wieder keine greifbaren Ergebnisse. Erstmals rĂ€umt ein ranghoher Beamter aus dem Sicherheitsapparat Putins ein, der russische Angriff komme nicht voran wie geplant. Deutschland verzeichnet laut Bundesinnenministerium 146.998 GeflĂŒchtete aus der Ukraine. Die UN beziffert die Gesamtzahl auf rund 2,7 Millionen. Im Bild: Ankunft am Hauptbahnhof in MĂŒnchen.
15. MĂ€rz: Trotz andauernder KĂ€mpfe reisen die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien zu einem Treffen mit dem ukrainischen PrĂ€sidenten nach Kiew. Bei einem Angriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten des Landes sterben nach ukrainischen Angaben 19 Menschen. Deutschland verzeichnet laut Bundesinnenministerium knapp 160.000 GeflĂŒchtete aus der Ukraine. Die UN beziffert die Gesamtzahl auf rund drei Millionen.
16. MÀrz: Der Internationale Gerichtshof in Den Haag ordnet das sofortige Ende der russischen Gewalt in der Ukraine an. Die Nato erwÀgt eine dauerhafte VerstÀrkung der Ostflanke. Nach UN-Angaben sind mehr als drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Im Bild: Protest vor dem Friedenspalast in Den Haag, Sitz des Internationalen Gerichtshofs.
17. MĂ€rz: Selenskyj spricht in einer Videobotschaft vor dem Bundestag von einer neuen Mauer durch Europa und fordert von Deutschland mehr Hilfe gegen Russland. Mehr als 187 000 Menschen sind laut Bundesinnenministerium aus der Ukraine nach Deutschland geflĂŒchtet. Die UN beziffert die Gesamtzahl auf rund 3,2 Millionen.
18. MĂ€rz: Russische Raketen schlagen am Flughafen in Lwiw (Westukraine) ein. Kremlchef Putin lobt am Jahrestag der Krim-Besetzung den "heldenhaften" Einsatz der eigenen Truppen, Zehntausende bejubeln ihn in Moskau. Aus der Ukraine sind laut UN inzwischen 3,3 Millionen Menschen geflĂŒchtet, fast 200.000 von ihnen nach Deutschland.
19. MĂ€rz: Russland meldet den erstmaligen Einsatz einer "Kinschal". Die extrem schnelle Rakete kann nach russischen Angaben Ziele in bis zu 2.000 Kilometer Entfernung treffen.
20. MÀrz: Menschen versammeln sich auf dem Habima-Platz, um eine Videoansprache des ukrainischen PrÀsidenten Selenskyj vor der Knesset, dem israelischen Parlament, zu verfolgen. Darin setzte Selenskyj Russland mit Nazi-Deutschland gleich, warf dem Kreml einen Plan zur Auslöschung der Ukraine vor.
21. MÀrz: Kiew lehnt ein Ultimatum zur Aufgabe Mariupols ab. "Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben", sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk. Sie forderte vom russischen MilitÀr stattdessen einen humanitÀren Korridor in die Stadt.
22. MÀrz: Sowohl die Ukraine als auch Russland berichten von militÀrischen Erfolgen. Moskau droht den USA zudem damit, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen.
23. MĂ€rz: Nach Angaben der UN sind mehr als 3,6 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. In Deutschland wurden fast 239.000 GeflĂŒchtete registriert.
24. MĂ€rz: Bei Gipfeltreffen beraten Nato, EU und die fĂŒhrenden demokratischen WirtschaftsmĂ€chte (G7). Die Nato-Staaten wollen mit AufrĂŒstung auf Russlands Angriff reagieren. Nach UN-Angaben sind rund 3,7 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. In Deutschland wurden ĂŒber 246.000 GeflĂŒchtete registriert.
25. MĂ€rz: Die EU will die Ukraine mit einem SolidaritĂ€tsfonds unterstĂŒtzen sowie kĂŒnftig riesige Mengen an FlĂŒssiggas (LNG) aus den USA beziehen. Biden besucht die polnische Stadt Rzeszow etwa 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Nach UN-Angaben sind mehr als 3,7 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Im Bild: Ankunft erster Ukrainer aus Moldau am Frankfurter Flughafen.
26. MĂ€rz: Biden beschwört bei seinem Besuch in Polen die "heilige" Nato-Beistandsverpflichtung und nennt Putin einen "SchlĂ€chter". Zugleich ruft Biden indirekt zu einem Regimewechsel in Russland auf: "Um Gottes willen, dieser Mann (Putin) kann nicht an der Macht bleiben." An die westlichen VerbĂŒndeten appelliert er, im Kampf fĂŒr Freiheit und Demokratie einen "langen Atem" zu bewahren.
27. MĂ€rz: Angesichts der vielen GeflĂŒchteten fordern Polen und Deutschland von der EU-Kommission mehr UnterstĂŒtzung. Im Bild: GeflĂŒchtete Ukrainerinnen mit Kind in Warschau.
28. MÀrz: Die KÀmpfe gehen weiter - alleine in Charkiw wurden laut Ukraine insgesamt fast 1180 mehrgeschossige WohnhÀuser zerstört. Deutschland will sich mit einem Raketenschutzschild absichern. Im Bild: Zerstörung in Charkiw.
29. MĂ€rz: Nach erneuten FriedensgesprĂ€chen sagt Russland zu, die Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw zurĂŒckzufahren. Moskau erwartet einen neutralen Status der Ukraine. Im
30. MĂ€rz: Wegen russischer Drohungen, die Gasversorgung zu reduzieren, startet die Bundesregierung einen Gas-Notfallplan. Entgegen der AnkĂŒndigung rechnet die Ukraine nicht mit einem groĂangelegten Abzug russischer Truppen bei Kiew. Rund vier Millionen Menschen haben nach UN-Angaben die Ukraine verlassen. Deutschland zĂ€hlt laut Bundespolizei mehr als 283.000 KriegsflĂŒchtlinge. Im Bild: ein ukrainischer Soldat in Kiew.
31. MĂ€rz: Nach einem teilweisen RĂŒckzug der Russen entspannt sich die Lage in Kiew nach Angaben des Stadtkommandanten etwas. Die Nato geht davon aus, dass sich russische Einheiten nur neu positionieren. Im Bild: Ein ukrainischer Soldat steht am Stadtrand von Kiew neben einem zerstörten Panzer.
1. April: Mit einer Feuerpause fĂŒr die zerstörte Hafenstadt Mariupol soll ein neuer Anlauf fĂŒr einen humanitĂ€ren Korridor unternommen werden. Westliche Staaten können ihr Gas weiter in Euro und Dollar zahlen, mĂŒssen aber ein Konto bei der russischen Gazprombank haben. Im Bild: eine Einwohnerin von Mariupol.
2. April: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben wieder die volle militĂ€rische Kontrolle ĂŒber die Region um Kiew. Moskau verstĂ€rkt demnach die Angriffe im Osten und SĂŒden des Landes. Im Bild: Blumen auf einem zerstörten ukrainischen MilitĂ€rfahrzeug am Stadtrand von Kiew.
3. April: GrĂ€ueltaten an der Zivilbevölkerung in der Kiewer Vorstadt Butscha sorgen weltweit fĂŒr Entsetzen. Die Ukraine zĂ€hlt nach Abzug russischer Truppen die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern. Im Bild: Eine erleichterte Frau in Butscha umarmt einen ukrainischen Soldaten.
4. April: Der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj besucht Butscha (im Bild). Die Ukraine macht Russland fĂŒr die GrĂ€ueltaten und die vielen Toten Zivilisten in der Stadt verantwortlich, Moskau dementiert. Die internationale Gemeinschaft berĂ€t ĂŒber neue Sanktionen gegen Russland.
5. April: In dem Kiewer Vorort Hostomel (im Bild) werden nach ukrainischen Angaben 400 Bewohner vermisst. Selenskyj wirft dem UN-Sicherheitsrat in einer Ansprache Versagen vor.
6. April: Die EU-Staaten beraten den Vorschlag eines Importstopps fĂŒr russische Kohle. Die USA verbieten angesichts der GrĂ€ueltaten in Butscha (im Bild) alle neuen Investitionen in Russland und sanktionieren unter anderen beide Töchter Putins.
7. April: Der ukrainische AuĂenminister Dmytro Kuleba fordert bei einem Nato-Treffen in BrĂŒssel weitere Waffen fĂŒr sein Land. Auch aus Borodjanka in der Region (im Bild) melden die Ukrainer starke Zerstörung nach heftigen russischen Angriffen. Unter den TrĂŒmmern werden viele Tote befĂŒrchtet.
8. April: Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof in Kramatorsk sterben mindestens 50 Menschen. EU-KommissionsprÀsidentin Ursula von der Leyen trifft Selenskyj in Kiew.
9. April: Die Menschen in Tschernihiw erhalten humanitĂ€re Hilfen. Indes trifft sich GroĂbritanniens Premierminister Boris Johnson mit dem ukrainischen PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
10. April: Friedhofsarbeiter tragen die Leiche eines Mannes aus einem Massengrab in Butscha. In Busowa nahe Kiew wurde ein weiteres Massengrab entdeckt.
11. April: Als erster westlicher Regierungschef startet Ăsterreichs Kanzler Karl Nehammer einen Vermittlungsversuch bei Putin in Moskau.
12. April: MilitĂ€rexperten erwarten einen russischen GroĂangriff im Osten der Ukraine. Die VerstĂ€rkung und Umgruppierung der russischen Truppen werde bald abgeschlossen sein.
13. April: Wegen möglicher Kriegsverbrechen in der Ukraine haben Ermittler des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) sich ein Bild der Lage vor Ort gemacht. Der ChefanklÀger des IStGH, Karim Khan, bezeichnete die gesamte Ukraine als "Tatort". US-PrÀsident Joe Biden spricht von "Völkermord".
14. April: Das russische Flaggschiff "Moskwa" hat nach einer Explosion an Bord gebrannt. Die Ukraine erklĂ€rt den Kreuzer bereits fĂŒr gesunken, Russland zufolge ist das Feuer eingedĂ€mmt worden.
15. April: Tschetschenische Soldaten sind in der Hafenstadt Mariupol. Seit Wochen versuchen die russischen Truppen die Stadt zu besetzen, haben nun sogar Ăberschallbomber eingesetzt. Nun steht der Fall offenbar kurz bevor â was die ukrainische Seite allerdings dementiert.
16. April: Nach dem Untergang der "Moskwa" verstĂ€rken die russischen Truppen ihre Angriffe. Besonders betroffen: die Stadt Charkiw im Osten der Ukraine. Auch aus Kiew und Lwiw gibt es Bericht ĂŒber Explosionen. Mehrere Menschen kamen seit dem Untergang des russischen Kriegsschiffs ums Leben.
17. April: Im umkÀmpften Mariupol haben die letzten verbleibenden ukrainischen KÀmpfer ein Ultimatum der russischen Truppen verstreichen lassen. PrÀsident Selenskyj bekrÀftige in einem Interview mit CNN: "Wir werden unser Territorium nicht aufgeben". Die russische Armee setzt die Angriffe auf Mariupol, Charkiw und Kiew fort. Im Bild: Anwohnerin in Mariupol.
18. April: Die ukrainische Seite meldet den Beginn einer "zweiten Phase" des Krieges im Osten des Landes. PrÀsident Wolodymyr Selenskyj erklÀrt in einer Videobotschaft: "Wir können jetzt feststellen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen haben, auf die sie sich seit Langem vorbereitet haben."
19. April: Schwere KĂ€mpfe um Mariupol dauern an. In einem dramatischen Appell hat der ukrainische Kommandeur der verbliebenen Marineinfanteristen um eine Evakuierung in einen Drittstaat gebeten. Im Bild: Sinkendes Schiff der ukrainischen Marine im Hafen von Mariupol.
20. April: Nach dem RĂŒckzug aus anderen Teilen der Ukraine macht die russische Armee bei Angriffen auf den Osten des Landes offenbar Fortschritte. Der Gouverneur Luhansks, Serhij Hajdaj, teilte mit, dass sich nun 80 Prozent der Region unter Kontrolle russischer Einheiten befinden. Im Bild: Explosion einer Ălraffinerie nahe der Stadt Lyssytschansk (16.4.).
21. April: Im Kampf um Mariupol haben russische Truppen offenbar weitgehend die Kontrolle ĂŒber die ukrainische Hafenstadt erlangt. Inmitten der Angriffe konnten nach ukrainischen Angaben aber vier Busse mit Zivilisten die Stadt verlassen. Zuvor seien die Evakuierungen daran gescheitert, dass sich die russische Seite nicht an eine vereinbarte Feuerpause gehalten habe.
22. April: Satellitenbilder deuten auf weitere MassengrĂ€ber nahe Mariupol hin. Bei den Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt sind nach EinschĂ€tzung des BĂŒrgermeisters, Wadym Bojtschenko, bereits mindestens 20.000 Menschen getötet worden.
23. April: Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat vor einem Einbruch des Gastransits ĂŒber die Ukraine gewarnt. Russische BesatzungskrĂ€fte gefĂ€hrden demnach die Funktion der Stationen.
24. April: Die russischen StreitkrĂ€fte haben ihre Raketenangriffe gegen die Ukraine nach eigenen Angaben auch zum orthodoxen Osterfest fortgesetzt. Die ukrainische FĂŒhrung bietet Moskau GesprĂ€che an, um ĂŒber die Lage der im Stahlwerk Azovstal eingeschlossenen Soldaten und Zivilisten zu verhandeln.
25. April: Seit Montag werden Explosionen aus der Separatistenregion Transnistrien im Osten Moldaus gemeldet. Russland und Transnistrien machen die Ukraine fĂŒr die Angriffe verantwortlich â Kiew dementiert. Das russische MilitĂ€r hatte zuvor angedeutet, dass es einen "Zugang" von der SĂŒdukraine nach Transnistrien anstrebe.Im Bild: Zerstörte Funkmasten.
26. April: Die USA empfangen auf ihrem rheinland-pfĂ€lzischen MilitĂ€rstĂŒtzpunkt Ramstein Verteidigungspolitiker zu einem Spitzentreffen zum Ukraine-Krieg. Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sichert Kiew langfristige UnterstĂŒtzung zu, in Form von Gepard-Panzern und der Ausbildung von ukrainischen Soldaten an Artilleriesystemen.
27. April: Der russiche Energiekonzern Gazprom hat seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien ĂŒber die Jamal-Pipeline eingestellt. Das staatliche Unternehmen begrĂŒndete den Schritt damit, dass die beiden EU-Staaten ihre Lieferungen nicht in Rubel bezahlt hĂ€tten.
28. April: WĂ€hrend UN-GeneralsekretĂ€r AntĂłnio Guterres Kiew besucht, feuert das russische MilitĂ€r Raketen auf die ukrainische Hauptstadt ab â mindestens eine Person wird getötet. Zwei Tage zuvor hatte Guterres Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Bild: Feuerwehreinsatz nach dem Beschuss Kiews.
29. April: Zwei britische StaatsbĂŒrger, die fĂŒr eine Hilfsorganisation tĂ€tig waren, sind einem Bericht zufolge von russischen Truppen gefangen genommen worden. Der Vorfall soll sich an einem Checkpoint nahe der umkĂ€mpften Stadt Saporischja ereignet haben. Im Bild: Russischer Panzer.
1. Mai: Nach den KÀmpfen rund um das Werk Asowstal in Mariupol können viele Zivilisten das Werk verlassen. Rund 100 von ihnen werden laut dem ukrainischen PrÀsidenten Selenskyj mit Bussen nach Saporischschja gebracht.
3. Mai: Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz besucht Kiew. Auf seiner Reise trifft er nicht nur die Klitschko-BrĂŒder, sondern auch den ukrainischen PrĂ€sidenten Selenskyj. Ăber die Inhalte ihres GesprĂ€chs macht Merz keine Angaben. Zeitgleich versuchen russische Truppen in Mariupol, das Stahlwerk im Asowstal zu stĂŒrmen.
4. Mai: EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen bringt ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland ins GesprĂ€ch: Geplant sind weitere Strafen gegen Einzelpersonen, der Ausschluss der gröĂten russischen Bank Sberbank aus dem Swift-System sowie ein EU-weites Ălembargo.
8. Mai: BundestagsprÀsidentin BÀrbel Bas (SPD) nimmt in Kiew am Gedenken zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa teil. "Meine SolidaritÀt gilt dem ganzen ukrainischen Volk in diesem brutalen Existenzkampf", sagte Bas. Sie wolle bekrÀftigen, dass Deutschland mit seinen Partnern "fest an der Seite der Ukraine stehen".
10. Mai: BundesauĂenministerin Annalena Baerbock (GrĂŒne) trifft den ukrainischen PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Am Abend hisst sie die deutsche Fahne vor dem GebĂ€ude der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt und kĂŒndigt an, dass diese ihre Arbeit dort wieder aufnehme.
12. Mai: Der ukrainische AuĂenminister Dmytro Kuleba fordert wĂ€hrend seines viertĂ€gigen Besuchs in Deutschland die Lieferung westlicher Kampfjets und Raketenabwehrsysteme fĂŒr die Ukraine.
18. Mai: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beantragen die beiden LĂ€nder Schweden und Finnland offiziell die Nato-Mitgliedschaft.
21. Mai: Russlands Armee hat nach eigenen Angaben die Hafenstadt Mariupol komplett unter Kontrolle. Zuvor hatten sich die letzten der mehr als 2.400 ukrainischen KĂ€mpfer im Stahlwerk Asowstal ergeben. Sie wurden auf russisch kontrolliertes Gebiet gebracht.
22. Mai: Das ukrainische Parlament verlÀngert das Kriegsrecht und die Generalmobilmachung bis zum 23. August.
23. Mai: Im ersten ukrainischen Kriegsverbrecherprozess wird ein 21 Jahre alter russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte vor Gericht in der ukrainischen Hauptstadt ausgesagt, auf Befehl einen 62-jÀhrigen Zivilisten im Dorf Tschupachiwka im Gebiet Sumy erschossen zu haben.