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Schimpfwörter im Ruhrgebiet: So flucht man im Ruhrpott


Schimpfwörter im Ruhrgebiet
"Hömma', du Dösbaddel": So flucht und motzt der Pott

Von t-online, alh

Aktualisiert am 26.03.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0241735380Vergrößern des BildesBeschimpfung im Wörterbuch (Symbolbild): So poltert der Ruhrpott. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer)
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Auf Hochdeutsch fluchen, das kann jeder – aber so schimpfen wie der Ruhrpott nicht. Hömma', hier gibbet ein kleines Schimpfwörterbuch.

Das Ruhrgebiet hat keine eigene Sprache – es wird eigentlich Hochdeutsch gesprochen. Aber kleine Abwandlungen gibt es doch: Das sogenannte Ruhrpottdeutsch ist eine besondere Form, die hier gesprochen wird. Dazu zählen natürlich Redewendungen wie Schimpfwörter.

Ruhrpottdeutsch ist eine Mischung verschiedener Einflüsse: Etliche Dialekte und auch andere Sprachen von früheren Zuwanderern sind präsent, unter anderem aus dem Polnischen. Besonders auffällig ist im Ruhrgebiet dabei das regionale Vokabular und die Aussprache der Vokale.

Wer also fluchen, motzen und schimpfen will wie im Ruhrgebiet, der nutzt demnächst vielleicht Wörter wie Eumel, Trulla oder Dösbaddel.

Heiopei

"Wat'n Heiopei!" Ein etwas ungewöhnlicher Begriff, den man vielleicht schon mal gehört hat, aber nicht richtig zuordnen kann. Heiopei ist umgangssprachlich und abwertend. Mit diesem Wort können Menschen gemeint sein, die nicht sehr intelligent wirken, sowie diejenigen, die aufschneiderisch oder wichtigtuerisch sind. Auch Menschen, die man nicht ernst nehmen kann oder will, auf die kein Verlass ist, werden gerne als Heiopei bezeichnet.

Kackenhauer

Ein "Kackenhauer" ist ein Angeber. Als Kackenhauer wird eine Person bezeichnet, die sich selbst immer wieder in den Mittelpunkt stellt, mit ihrem Besitz und Reichtum prahlt und sich selbst übertrieben darstellt.

"Ja gucke mal der, mit seinem Lambo da, das ist ein Kackenhauer, du!"

Eumel

Dieses Wort kann sowohl negative als auch positive Konnotationen haben. Im Pott wird das Substantiv "Eumel" synonym für jemanden verwendet, den man selbst als unsympathisch, als Idiot oder Dummkopf bezeichnen möchte. Eumel kann dabei auch als eine harmlose Bezeichnung und nicht als direkte Beleidigung verwendet werden: "Du Dussel." Sicherlich ist dabei auch der Tonfall wichtig.

Das Verb "eumeln" allerdings bedeutet feiern, fröhlich und ausgelassen zu sein, sich zu amüsieren.

Schmock

Das Wort "Schmock" kommt ursprünglich aus dem Jiddischen und ist vielfältig einsetzbar. Als Schmock betiteln die Menschen aus dem Ruhrgebiet einerseits jemanden als Tölpel oder auch unsympathische Menschen aus gehobenen Gesellschaften. Außerdem kann ein Schmock jemand sein, der auf Kosten anderer lebt, oder eine arrogante Person, die im Auge des Beleidigenden nicht besonders intelligent oder gut aussehend ist.

Andererseits kann das Wort "leeres, sinnloses Gerede" bedeuten.

Ein Schmock kann auch eine rechthaberische und belehrende Person sein, die dadurch negativ von anderen wahrgenommen wird.

Peias

Holzkopf, Trottel oder Tollpatsch – das sind die Synonyme für einen "Peias". Eine Person, die quasi "ein Brett vor'm Kopf" hat, vergesslich ist und sich ungeschickt benimmt.

Trulla und Olle

"Hömma, ich kann jetzt nicht. Meine Olle kommt gleich."

Begriffe wie "Trulla" und "Olle" benutzen die Menschen im Ruhrpott sehr gerne. Dabei wird Olle tatsächlich als liebloses Wort und als Synonym für die eigene Partnerin oder Frau verwendet. Auch kann man eine beliebige Frau als Olle bezeichnen. Wirklich böse oder beleidigend soll es aber nicht sein. Es ist eher salopp dahergesagt.

Trulla hingegen ist abwertend gemeint und bezeichnet eine unordentlich aussehende Frau, die schluderig ist oder wirkt. Trulla kann aber auch bedeuten, dass eine Frau nervig ist.

Dösbaddel

Als Dösbaddel werden Menschen bezeichnet, die als Schlafmütze oder "immermüde" Person gelten. Es kann aber auch ein Synonym für Dummkopf sein, in dem Sinne, dass eine Person ihre Chancen nicht wahrnimmt und sie verpasst. Der Begriff steht wohl zwischen "Döskopp" und Dussel – eine Person, die sehr langsam begreift, was gerade los ist.

Bananenbieger

"Du bist doch auch so ein Bananenbieger." So könnte man jemanden im Ruhrgebiet auf zwei Weisen beschimpfen. Entweder als eine Person, die überhaupt keine Ahnung von irgendetwas hat und sozusagen zu allem unfähig ist – nach dem Motto, du bist aber noch schlau genug, um eine Banane zu biegen.

Oder als eine scherzhafte und nicht bös gemeinte Bemerkung für einen Trottel. Das gilt aber wahrscheinlich nur unter Freunden und guten Bekannten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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