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Dortmund: Traditionskiosk muss nach 45 Jahren raus


Dortmunder Traditionskiosk muss nach 45 Jahren raus

Von t-online
22.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Luftbild des Kreuzviertels (Symbolbild): Im Neuen Graben hat Frau Kemper 45 Jahre lang ihr Geschäft – damit soll es nun vorbei sein.Vergrößern des BildesEin Luftbild des Kreuzviertels (Symbolbild): Im Neuen Graben hat Frau Kemper 45 Jahre lang ihr Geschäft – damit soll es nun vorbei sein. (Quelle: Hans Blossey/imago-images-bilder)
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Im Dortmunder Kreuzviertel sind die Menschen geschockt: Nach 45 Jahren soll eine Inhaberin ihr Geschäft räumen – grundlos. Für die 75-Jährige ist das das Ende ihres Lebensunterhalts.

Seit 45 Jahren führt Mechthild Kemper ihr Geschäft im Neuen Graben in Dortmund – nun soll sie raus. Anwohnerinnen und Anwohner solidarisieren sich mit der 75-Jährigen, doch die Geschäftsaufgabe scheint sicher.

Auf 50 Quadratmetern verkauft Frau Kemper in ihrem "Kleinen Kaufhaus Kemper" alles, was ein Kiosk so zu bieten haben sollte. Und das seit knapp 45 Jahren. Damals hatte sie das Geschäft von ihrem Schwiegervater übernommen.

Doch seit Juni ist alles anders. Denn da kam die Schock-Nachricht: Eine Kündigung zum 31. Dezember ohne Angaben von Gründen. "Ich dachte, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg", sagt die erschütterte 75-Jährige den "Ruhr Nachrichten".

Halbjährlicher Aufschub nur gegen sprunghafte Mieterhöhung

Demnach hatte sie die Immobilienbetreuung kurz vor der Nachricht auf Probleme mit dem Rolltor und der Elektrik aufmerksam gemacht. Immerhin habe das Geschäft schon 90 Jahre auf dem Buckel. Sonst sei nichts vorgefallen, was zur Kündigung hätte führen können.

Sie schaltet den Deutschen Mieterbund (DMB) ein, doch auch dort kann man nicht helfen: Die Kündigung sei bedauerlicherweise rechtskräftig, ein Grund bei der Kündigung von Geschäftsräumen nicht notwendig, so Geschäftsführerin Susanne Neuendorf gegenüber "Ruhr Nachrichten".

Ihr Versuch, den Mietvertrag zumindest um sechs Monate zu verlängern, stieß demnach auf einen kühlen Gegenvorschlag: Ja, aber nur gegen Mieterhöhung um fünf Euro pro Quadratmeter. Auch auf weitere Anfragen reagiere die Erkrather Trosdorff Immobilienbetreuung KG "Ruhr Nachrichten" zufolge nicht. Telefonisch werde jegliche Äußerung aus Datenschutzgründen verweigert.

Anwohnende stehen hinter Frau Kemper: "So geht man nicht mit Menschen um!"

Frau Kemper bleibt nur noch der Beistand ihrer treuen Kunden und der Anteilnehmenden in den sozialen Netzwerken. Hier zeigt man sich empört über die Nachricht. "Es geht eine soziale Institution verloren", schreibt ein Nutzer. Man müsse auch irgendwie aktiv werden.

Ingrid Müller ist seit 40 Jahren Kundin im Geschäft und erzählt, in der Nachbarschaft wolle man eine Unterschriftenliste herumgehen lassen, um Frau Kempers Geschäft zu retten. "So geht man nicht mit Menschen um", sagt sie den "Ruhr Nachrichten". Frau Kemper freut sich über den Beistand – denn die Kündigung würde für sie das jähe Ende ihres Lebensunterhalts bedeuten.

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