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Erfurter Wohnungsmarkt: Neue Immobilienplattform – altes Problem


Neue Plattform – altes Problem
Erfurter Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Von Sebastian Haak

21.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Blick auf das verschneite Erfurt mit Thomaskirche und Hochhäusern am Stadtring: Mit dem neuen Immobilienportal der Stadt sollen Erfurter einfacher freie Wohnungen, Häuser und Grundstücke finden.Vergrößern des Bildes
Blick auf das verschneite Erfurt mit Thomaskirche und Hochhäusern am Stadtring: Mit dem neuen Immobilienportal der Stadt sollen Erfurter einfacher freie Wohnungen, Häuser und Grundstücke finden. (Quelle: Karina Hessland/Archivbild/imago-images-bilder)

Die neue städtische Immobilienplattform soll Unternehmern und Privatleuten bei der Wohnungssuche helfen. Das Grundproblem des Immobilienmarkts in Erfurt bleibt aber bestehen.

Es gab Zeiten, in denen sich die Menschen in Erfurt nur darüber wundern konnten, was für Immobilienpreise zum Beispiel in München aufgerufen werden. Diese Zeiten sind lange vorbei – auch wenn die Immobilienpreise in der bayerischen Landeshauptstadt freilich in absoluten Zahlen noch immer deutlich höher sind als die in Erfurt. Allerdings ist das Lohnniveau in Bayern auch viel höher als in Thüringen.

Denn die Immobilienpreise in Erfurt sind in den vergangenen etwa zehn Jahren deutlich gestiegen – und stagnieren schon seit Jahren auf einem hohen Niveau. Ein schon gebautes, aber in einem guten Zustand befindliches Einfamilienhaus mit einer Fläche von 100 bis 150 Quadratmetern plus kleinem Garten, so lässt es sich in einschlägigen Immobilienportalen leicht finden, kostet schnell mehr als 300.000 Euro. Wer im eher noblen Süden der Stadt wohnen möchte, kann für eine vergleichbar große Doppelhaushälfte auch ohne Probleme mehr als eine halbe Million Euro ausgeben. Die Preise für Gewerbeimmobilien oder -grundstücke sind ähnlich hoch. Die Preis für neue Mietwohnungen sind zuletzt ebenfalls gestiegen.

Neue Plattform soll bei Immobiliensuche helfen

Diese Entwicklung hat auch damit zu tun, dass die Nachfrage nach Immobilien in Erfurt ungebrochen hoch ist – was wiederum auch bedeutet, dass sowohl Singles als auch Familien und Unternehmen händeringend nach Wohnungen, Häusern, Hallen, Büros oder Grundstücken suchen.

Die Stadtverwaltung Erfurt hat nun zum Beginn des Jahres eine weitere Möglichkeit zum Finden von Immobilien in Erfurt geschaffen: eine sogenannte kommunale Immobilienplattform. Auf diesem "KIP" genannten Portal, so verspricht es die Stadtverwaltung, sollen verfügbare Gewerbeflächen, Gewerbeimmobilien sowie Baugrundstücke, Häuser und Wohnungen "auf einen Blick" zu finden sein. Dort sollen sich in Zukunft den Angaben nach nicht nur Immobilien finden lassen, die die Stadt verkauft. Sondern auch solche, die Privatpersonen oder Makler dort einstellen können und sollen. Und neben Kaufangeboten sind dort auch Mietangebote für das Stadtgebiet verzeichnet.

Bislang überschaubares Angebot

Aus Sicht der Verwaltung erfüllt das neue Portal gleich zwei Funktionen: "Mit der kommunalen Immobilienplattform bieten wir unseren Unternehmen und Bürgern einen neuen Online-Service an und betreiben gleichzeitig aktives Standortmarketing", sagt der Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt, Wolfgang Jentz. Für private Anbieter sei es "komplett kostenfrei" dort eine Immobilie zum Verkauf oder zur Miete anzubieten.

Obwohl die "KIP" inzwischen online ist und auch bereits nach verschiedenen Immobilien durchsucht werden kann, solle der "Feinschliff" an der Webseite erst in den nächsten Wochen erfolgen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Damit einher geht, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis sich dort ähnlich viele Angebote werden finden lassen wie bei den großen und bereits etablierten Immobilienportalen. Derzeit beispielsweise sind über die Webseite gerade einmal vier zu erwerbende Einfamilienhäuser zu finden – wobei es sich bei drei der dort vorgestellten Immobilien um Bauprojekte handelt. Ähnlich überschaubar ist das dort derzeit gelistete Angebot an Eigentumswohnungen. Bei Mietwohnungen ist das Angebot zurzeit noch kleiner.

Probleme bleiben

Das Grundproblem auf dem Erfurter Immobilienmarkt lösen kann aber selbstverständlich auch die neue Plattform nicht: die oft sehr hohen Preise, die auch dadurch zu Stande kommen, dass Erfurt eine der ganz wenigen Städte in Thüringen ist, die wächst, während die Fachleute des Landesamtes für Statistik vor allem für die ländlichen Regionen des Freistaats in den kommenden Jahren einen teilweise drastischen Einwohnerrückgang prognostizieren.

Das einzige Bestandshaus, das sich über die "KIP" aktuell finden lässt, steht im Ortsteil Gispersleben, im Norden der Stadt. Wohnfläche 135 Quadratmeter, großes Grundstück und viele weitere Annehmlichkeiten. Kaufpreis: Mehr als 600.000 Euro. Deutlich zu viel für einen Erfurter Durchschnittshaushalt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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