Betrugsprozess Ex-Schlagermanager Foht geht auf Deal vor Gericht ein
Im Prozess gegen den Ex-MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist ein schnelles Ende absehbar. Er kündigte ein Geständnis an – und hofft auf eine Bewährungsstrafe.
Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht (71) will im Betrugsprozess um Geldschiebereien eine vom Gericht vorgeschlagene Verständigung annehmen. "Unser Mandant wird dem Verständigungsverschlag der Kammer zustimmen", sagte Anwalt Lawrence Desnizza am Freitag im Landgericht Leipzig.
Das Gericht hatte Foht zum Auftakt des Prozesses bei einem "glaubhaften Geständnis" eine Haftstrafe von mindestens 12 Monaten und höchstens 21 Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt. Laut dem Verständigungsvorschlag sollen die Anklagepunkte der Untreue und der Steuerhinterziehung eingestellt werden.
Diese seien "wacklig" und nur mit großem Aufwand nachzuweisen, sagte der Vorsitzende Richter Dahms am Donnerstag. Darum könne das Verfahren mit einem Geständnis Fohts zu den anderen Anklagepunkten abgekürzt werden.
Foht-Anwalt: Erklärung seines Mandanten am 9. September
Wie erwartet, ging Foht auf den Vorschlag von Staatsanwaltschaft und Gericht ein. Anwalt Desnizza kündigte die Erklärung für den nächsten Verhandlungstag am 9. September an.
Die Staatsanwaltschaft wirft Foht Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor. Die Fälle liegen schon lange zurück, die Vorwürfe wurden 2011 bekannt. Der TV-Mann Foht soll immer wieder Musikmanager aus der Schlagerbranche und Fernsehproduzenten um fünfstellige Summen gebeten haben.
Das Geld werde für Produktionen benötigt, gab Foht an. Mehrfach stellte er eine Rückzahlung über den MDR in Aussicht, die laut Staatsanwaltschaft von dem Sender aber nie geplant war. Tatsächlich stand ein verwirrendes System an Hin- und Herzahlungen dahinter, mit dem Foht mutmaßlich bestimmten Firmen, Bekannten und sich selbst Gelder verschaffte.
- Besuch der Gerichtsverhandlung
- Eigene Recherchen
- mit Material der Deutschen Presseagentur