Baby an Wertstoffhof in Halle ausgesetzt – Mutter gesteht vor Gericht

Eine Mutter legt ein Geständnis im Prozess um ihr totes Neugeborenes ab: Sie habe nicht damit gerecht, dass ihr Kind am abgelegenen Wertstoffhof sterben würde.
Im Prozess um ein totes neugeborenes Mädchen hat die Mutter zu Prozessbeginn ein Geständnis abgelegt. Die 38-Jährige habe im Dezember 2021 das Kind in Halle lebend geboren, in ein T-Shirt eingewickelt und anschließend an einem Wertstoffhof abgelegt, umschrieb sie in einer schriftlichen Erklärung am Montag vor dem Landgericht Halle. Dort starb das Kind und wurde Tage später von einer Spaziergängerin gefunden.
Sie habe nicht gewollt, dass das Kind stirbt, führte die Angeklagte weiter aus. Vielmehr habe sie gehofft, dass sich jemand des Kindes annehmen würde. Allerdings liegt der Wertstoffhof sehr abgelegen am Stadtrand, nur wenige Menschen passieren täglich den Ort, an dem das tote Kind später gefunden wurde.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau Totschlag vor. Sie geht von einer verminderten Schuldfähigkeit der 38-Jährigen aus. Bei der Frau soll eine Intelligenzminderung festgestellt worden sein, wodurch ihre Steuerungsfähigkeit beeinträchtigt gewesen sein soll. Die Angeklagte hatte die Tat zuvor bereits gegenüber der Polizei gestanden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Anklageschrift liegt t-online vor