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Nachhaltige Platzwarte: Chemie Leipzig beherbergt Ziegen und Schafe


Tierische Helfer bei BSG Chemie Leipzig
Ziegen, die auf Fußball starren


19.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Die Ziegen lassen sich das Unkraut im Alfred-Kunze-Sportpark schmecken: 20 Tiere leben auf der Stadionanlage der BSG Chemie.Vergrößern des Bildes
Die Ziegen lassen sich das Unkraut im Alfred-Kunze-Sportpark schmecken: 20 Tiere leben auf der Stadionanlage der BSG Chemie.

Im Alfred-Kunze-Sportpark der BSG Chemie Leipzig sprießt Unkraut. Der Fußballviertligist hat nun eine nachhaltige und kreative Lösung, um das Grün zu entfernen.

Ziegen im Fußballstadion – das gab es eigentlich nur beim 1. FC Köln. Seit 1950 steht Geißbock Hennes am Spielfeldrand und soll Glück bringen, wenn die Kölner ein Heimspiel bestreiten. Doch Hennes IX., wie das aktuelle Maskottchen heißt, hat neue Kollegen aus Leipzig. Fußballviertligist BSG Chemie Leipzig beherbergt fünfzehn Ziegen und fünf Schafe. Anders als der Kölner Geißbock haben die Leutzscher Ziegen jedoch keine repräsentative Aufgabe: Sie entfernen Unkraut im und um den Alfred-Kunze-Sportpark (AKS).

Seit der Sommerpause grasen die Tiere auf dem Gelände des AKS – als Ergebnis eines Aufrufs der BSG Chemie. Sie suchte Tierhalter, die nicht genügend Platz für ihre Nutztiere haben. Und tatsächlich: Es meldeten sich ein Schafs- und ein Ziegenwart. Nachdem klar war, dass sich die 20 Tiere vertragen, siedelten sie in den Alfred-Kunze-Sportpark über. "Lautstärke und Fußball stört sie nicht", sagt Steve Bathelt, Geschäftsführer der BSG Chemie, im Gespräch mit t-online.

Tiere sollen Dauergäste werden

Daher leben und "arbeiten" die Tiere nun bis in den Spätherbst im AKS, danach verbringen sie den Winter im Stall. Bis dahin stellen die beiden Tierhalter alle drei Wochen mobile Zäune um, damit neue Stellen auf dem Stadiongelände abgegrast werden. "Wir haben steile und unzugängliche Stellen, wo auch dichtes Strauchwerk wächst. Da kommen die Ziegen und Schafe besser hin", sagt Bathelt. Auf den Rasen dürfen die Tiere jedoch nicht. "Irgendwann würden sich die Spieler beschweren, dass überall Ziegenkot liegt", scherzt er und hofft, dass die Tiere im nächsten Frühjahr wieder nach Leutzsch ziehen.

Zusammenarbeit mit Naturschutzbund Leipzig

Die Idee entstand bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Naturschutzbund (Nabu) Leipzig, bei dem Chemie fragte, wie sich eine nachhaltige Stadionpflege umsetzen ließe. Geld floss keines, mit den Tierhaltern wurde eine "pragmatische Vereinbarung" getroffen, wie Bathelt sagt: "Die Halter sparen sich das Futter und wir müssen keine Platzwarte bezahlen."

Zu sehen waren die Schafe und Ziegen auch beim Testspiel zur Saisonauftaktfeier gegen Wacker Innsbruck. Einige der neuen Bewohner des Chemie-Stadions interessierte sich für das Fußballspiel und schauten zu. Ob sie es Geißbock Hennes IX. aus Köln gleichtun und neben den Gartenarbeiten auch noch Glück bringen, wird das erste Heimspiel am 6. August gegen Viktoria Berlin zeigen.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Steve Bathelt, Geschäftsführer der BSG Chemie
  • Eigene Recherchen
  • wikipedia.org: Geißbock Hennes
  • Bericht vom 18.7. von bild.de: Erster Fußballclub setzt Ziegen als Rasenmäher ein
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