Leipzig Frau nach Kritik an Frühstück getötet: Angeklagter schweigt

Fünf Monate nach dem tödlichen Streit um ein Frühstück in Störmthal bei Leipzig hat am Freitag der Mordprozess gegen den Ehemann des Opfers begonnen. Laut Anklage hatte der 65-Jährige seine Ehefrau zur Ruhe bringen wollen, weil diese ihn kritisiert und beleidigt habe, sagte die Staatsanwältin. "Er handelte mit absolutem Vernichtungswillen." Zum Prozessauftakt wurde am Landgericht Leipzig lediglich die Anklageschrift verlesen.
Der Angeklagte hat laut Staatsanwaltschaft am 3. September aus Wut und Verärgerung gehandelt, weil sich seine 60 Jahre alte Ehefrau zuvor über ein "nicht schmackhaftes Frühstück" beschwert hatte. Der Angeklagte soll auf die im Bett liegende Frau mit einem Küchenmesser mit 16 Zentimeter langer Klinge 14 Mal wuchtig eingestochen haben. Dabei wurden unter anderem Herz und Lunge so schwer verletzt, dass die Frau wenige Minuten nach der Attacke starb. Das Ehepaar, beide Deutsche, war zum Tatzeitpunkt mehr als 30 Jahre lang verheiratet.
Zum Auftakt der Verhandlung waren keine Zeugen geladen, weil der psychiatrische Gutachter verhindert war. Daher machte der Angeklagte am Freitag auch keine Angaben. "Mein Mandant wird sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern", sagte Rechtsanwältin Dorothea Stöckchen. Geplant sei, dass der Angeklagte am nächsten Verhandlungstermin am 3. März aussagen werde. Laut Verteidigung hatte sich der 65-Jährige in den Gesprächen mit dem Gutachter zu den Vorwürfen eingelassen. Das Landgericht hat weitere Termine bis Mitte April angesetzt.