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Schock bei Vogelzählung: 40 Prozent weniger Mauersegler als im Vorjahr


Vogelzählung in Baden-Württemberg
Mauersegler im Sturzflug: 40 Prozent weniger Exemplare als 2022

Von dpa
Aktualisiert am 17.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Person hält einen Mauersegler auf der Hand (Archiv): Selten waren mehr dieser Vögel in Berlin unterwegs.Vergrößern des BildesEine Person hält einen Mauersegler auf der Hand (Archivbild): Im Vergleich zm Vorjahr ist die Zahl der Sichtungen deutlich zurückgegangen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Eine aktuelle Vogelzählung in Baden-Württemberg fördert Bedenkliches zutage. Besonders der Mauersegler hat es schwer.

Der Mauersegler ist in Baden-Württemberg buchstäblich im Sinkflug. Bei der regelmäßigen Vogelzählaktion "Stunde der Gartenvögel" ist der einst populäre Gebäudebrüter ziemlich abgestürzt, wie aus den Zahlen des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) hervorgeht. "Seine typische sichelförmige Silhouette wurde bei uns fast 40 Prozent seltener am Himmel gesichtet als 2022", sagte Stefan Bosch, der Nabu-Vogelexperte in Baden-Württemberg. "Damit geht der Schwund dieser Art ungebremst weiter."

Nach seinen Angaben fehle es zunehmend an Brutmöglichkeiten an Gebäuden. Mauersegler bauen ihre Nester sehr nah am Menschen in Mauerspalten oder dicht unter dem Dach. Mit Neubauten und der Sanierung von Häusern schwinden allerdings die Möglichkeiten, geeignete Nistplätze zu finden. Außerdem trifft die Mauersegler das Insektensterben schwer, weil sie sich ausschließlich von Fluginsekten ernähren.

Aus diesem Grund ist auch die Mehlschwalbe deutlich seltener gesichtet worden. Sie wurde 29 Prozent seltener gezählt als im Jahr zuvor, die Zahlen beim Kuckuck gingen sogar um 43 Prozent zurück, auch die Nachtigall zeigt sich deutlich weniger (minus 29 Prozent).

Spatzen spitze, Tauben auf dem Vormarsch

Aufwind haben dagegen die Tauben, wie am Dienstag aus der Zwischenbilanz der Zählaktion hervorgeht: "Ringeltaube und Türkentaube zieht es verstärkt in die Siedlungen, wo das Nahrungsangebot zum Teil besser ist als auf dem Land", sagte Bosch. Die Türkentaube profitiere zudem von milderen Wintern. Auch viele Meisenarten und Finken wurden häufiger gesichtet. Hier mache sich womöglich das vergangene Mastjahr bemerkbar. "Diese Waldvogelarten hatten offenbar durch die Fülle an Baumfrüchten viel zu fressen."

Klarer Spitzenreiter der Zählung bleibt der Haussperling – bekannt als Spatz – gefolgt von Kohlmeise, Amsel, Star und Blaumeise.

Wer seine Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" vom vergangenen Wochenende noch nachmelden möchte, kann das bis zum 22. Mai tun. Nabu und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz veranstalten die Zählaktion in diesem Jahr bereits zum 19. Mal. An den Ergebnissen lassen sich Trends bei den Beständen einzelner Arten ablesen.

Nach Nabu-Angaben wurden bislang landesweit in 3.110 Gärten insgesamt 96.745 Vögel gezählt. Beteiligt haben sich demnach 4.446 Vogelfreunde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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