Bundesliga: Die Tops und Flops der Hinrunde
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Top: Hannover 96 hat eine ordentliche Hinrunde gespielt. Besonderen Anteil daran hat der Top-Torjäger der Niedersachsen. Mohammed Abdellaoue steht signifikant für das Spiel der Niedersachsen: Schnelles Konterspiel in die Spitze, schneller Abschluss. Meist steht Abdellaoue als Letzter in dieser Kette und schließt ab. Neun Tore sprechen eine deutliche Sprache.
Flop: "Für immer verrückt?", fragte der "Kicker vor kurzem in einem Bericht über den 1. FC Köln. Wenn man die Außendarstellung des Vereins betrachtet, kann die Antwort nur Ja lauten. Auch der unrühmliche Rücktritt von Präsident Wolfgang Overath passt in dieses Bild. Unfähig Kritik aufzunehmen, verabschiedete sich Overath, ohne ein bestelltes Feld zu hinterlassen.
Top: Abgeschrieben war er zu Beginn der Saison. Michael Ballack wähnten die meisten Beobachter auf Abschiedstournee über die Ersatzbänke der deutschen Stadien. Doch der 35-Jährige raffte sich auf und spielte noch ein starke Hinserie, die ihn mittlerweile im Team von Bayer Leverkusen unersetzlich macht.
Flop: Das Gesicht von Arjen Robben spricht Bände. Die Hinrunde hatte sich der Star des FC Bayern offensichtlich anders vorgestellt. Von ständigen Verletzungen geplagt, fand er nie zu seiner Form. Am Ende sprengte er, der Spielpraxis benötigte, das bis dahin erfolgreiche Offensivgebilde der Münchner.
Top: Doch die Bayern sorgten auch für große Momente. Vor allem zu Beginn der Saison lehrte der Rekordmeister mit den Kantersiegen gegen Hertha BSC Berlin (5:0) und den SC Freiburg (7:0) das Fürchten.
Flop: Zum Fürchten war hingegen die Außendarstellung von Hertha BSC in einer sportlich gesehen eigentlich positiven Hinrunde. Der Aufsteiger hat sich am Ende aber selbst zerfleischt. Höhepunkt: der Lügen-Zoff zwischen Manager Michael Preetz (re.) und dem am Ende entlassenen Trainer Markus Babbel (re.).
Top: Der kleine Dribbler ist wieder der Alte. Franck Ribery spielt endlich wieder so, wie in seiner ersten Saison bei den Bayern: Dynamisch, selbstbewusst, torgefährlich. Selbst für Liegestützen nach den Toren hat er noch Kraft.
Flop: Felix Magath hat Millionen zur Verfügung, dank der freundlichen Unterstützung von Hauptsponsor VW. Doch die Magath'sche Einkaufspolitik verkommt immer mehr zur Farce. Im Winter will der ehemalige Erfolgstrainer wieder aufrüsten, denn der VfL steht in der Tabelle enttäuschend da.
Top: Nach der Meistersaison war die große Frage, ob die jungen Wilden vom BVB die Leistung bestätigen können. Sie konnten - einer Schwächephase zu Beginn folgten wieder begeisternde Auftritte und die verdiente Verfolgerrolle des FC Bayern.
Flop: Die von den Ultras geliebte Pyrotechnik brachte in der Hinrunde viel Diskussionsstoff. Dabei gaben vor allem DFB und DFL kein gutes Bild ab und brachen die Verhandlungen mit der Kampagne "Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren" ab. Neben der Ordnungswidrigkeit Pyro gab es leider auch Ausschreitungen, unter anderem der Fans von Dynamo Dresden beim DFB-Pokalspiel in Dortmund.
Top: Damit konnte niemand rechnen. Borussia Mönchengladbach spielt unter Lucien Favre die beste Hinrunde seit der Saison 1994/1995. Besonders Marco Reus hat einen gigantischen Leistungssprung hinter sich. Er ist das i-Tüpfelchen auf einer homogenen Mannschaft, in der sogar Mike Hanke zu glänzen weiß.
Flop: Mit Holger Stanislawski sollte alles anders werden bei 1899 Hoffenheim. Mehr Authentizität, mehr Emotionen, mehr Leistung. Nichts von dem ist eingetreten. 1899 dümpelt im grauen Mittelfeld umher, der Mannschaft fehlt Leidenschaft. Nur der neue Trainer macht vor, wie es geht.
Top: Lukas Podolski ist in Köln Kult, der Prinz und unangefochtener Liebling der Massen. Gleichzeitig bestätigt er diese Wertschätzung aber auch auf dem Platz. Ohne Podolski in starker Form würde der 1. FC Köln hoffnungslos am Tabellenende stehen. Der auf dem Transfermarkt begehrte Nationalspieler hat 14 der 27 Kölner Treffer in der Hinrunde erzielt.
Flop: Ein laues Lüftchen weht regelmäßig in den Strafräumen der Gegner des 1. FC Kaiserslautern. Der Klub aus der Pfalz hat in der Hinrunde nur magere 13 Treffer erzielt. Die Offensive um Sturmtank Dorge Kouemaha kommt insgesamt auf fünf Tore. Kein Wunder, dass sich der FCK mit dem Leverkusener Stürmer Nicolai Jörgensen verstärkt hat.
Top: Claudio Pizarro blüht bei Werder Bremen im gesetzteren Alter nochmals richtig auf. Der 33-Jährige war in der Hinrunde so etwas wie die Lebensversicherung der Bremer. Seine zwölf Saisontore brachten die Werderaner nach der enttäuschenden letzten Saison wieder in die Nähe der Spitzengruppe der Bundesliga.
Flop: Ilkay Gündogan (li.) und Mehmet Ekici waren in der vergangenen Spielzeit tragende Säulen beim 1. FC Nürnberg. Doch der Wechsel zu einem Spitzenklub hat den beiden hochbegabten Spielern in der Hinrunde noch nicht genutzt. Gündogan konnte im BVB-Mittelfeld bisher selten überzeugen, Ekici steht in Bremen kaum in der Startelf, hat zudem mit Verletzungen zu kämpfen.
Top: Sie sind jung, ehrgeizig und leistungsmäßig auf der Überholspur. Torhüter wie Ron-Robert Zieler, Marc-Andre ter Stegen und Bernd Leno (v.li.) stehen stellvertretend für junge, gut ausgebildete und selbstbewusste Torhüter, die in der Bundesliga ihren Weg gehen.
Top: Fast als Neuzugang präsentierte sich Abwehrspieler Naldo in der Hinrunde bei Werder Bremen - und zwar wie eine richtige Verstärkung. Dem Brasilianer merkte man die über ein Jahr andauernde Verletzungspause nicht an. Er übernahm direkt Verantwortung und hielt die Viererkette der Bremer zumindest bei Heimspielen zusammen.
