Einzelkritik zum Zittersieg gegen die Sundowns Einmal Note sechs, zweimal die fünf: BVB-Abwehr ganz schwach

Borussia Dortmund feiert seinen ersten Sieg bei der Klub-WM. Gegen die Mamelodi Sundowns aus Südafrika erkämpft sich das Team von Trainer Niko Kovač ein glückliches 4:3. Dabei präsentiert sich die Defensive des BVB teilweise vogelwild, die Offensive weiß wiederum zu überzeugen. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Beim ersten Abschluss der Sundowns direkt auf dem Posten (6.). Ohne Chance beim ersten Gegentor. Überragende Parade zu Beginn des zweiten Durchgangs, als er den Ball von Rayners an die Latte lenkte (55.). Ebenso stark, wie er einen Freistoß von Mokoena entschärfte (57.). Konnte einem leidtun, weil ihn die Abwehr im Stich ließ und er zwei weitere Gegentore schlucken musste. Trotzdem: Note 1

Niklas Süle (bis 83.): Ließ sich zu leicht von Matthews auswackeln (6.). Sah auch beim 0:1 nicht gut aus. Klare Geschwindigkeitsdefizite gegen die Sundowns-Offensive, teilweise orientierungslos. In Durchgang zwei verbessert, aber auch nicht wirklich souverän. Note 5

Waldemar Anton: Pomadiges Zweikampfverhalten beim 0:1. Der Treffer ging zu großen Teilen auf seine Kappe. Wirkte nicht auf der Höhe. Schlimmer Ball im Aufbauspiel, der fast den Anschluss zufolge hatte (54.), auch wenn das Tor nicht gezählt hätte. Kurz darauf brachte er Kobel mit einem Rückpass in Bedrängnis. Unsicherheitsfaktor Nummer eins. Ließ seinen Gegenspieler beim 2:4 laufen. Katastrophaler Auftritt des DFB-Stars. Note 6

Ramy Bensebaini: Kam vor dem 0:1 mit seiner Grätsche zu spät (11.). Zunächst ähnlich unsicher wie seine beiden Nebenmänner Süle und Anton, aber letztlich nicht ganz so fehleranfällig. Scheiterte per Kopf an Williams (68.). Note 4

Yan Couto: Hatte auf seiner rechten Seite in Abschnitt eins teilweise seine Probleme, vor allem mit Matthews. Wichtige Klärungsaktion im zweiten Durchgang, als Mokoena schon durch schien, er aber als letzter Mann rettete (69.). Traute sich in der zweiten Hälfte mehr zu. Note 3

Pascal Groß: Durchgehend bemüht, hängte sich von Anfang an rein. Entscheidender Ballgewinn vor dem Führungstreffer durch Guirassy. Guter Freistoß auf Bensebaini (68.). Untriebig in der Mittelfeldzentrale. Bester Feldspieler der Dortmunder. Note 2

Felix Nmecha (bis 63.): Hellwach beim Fehler von Williams. Vollstreckte gedankenschnell zum 1:1. Ansonsten weitestgehend unauffällig. Keine Ausreißer nach oben oder nach unten. Note 3

Daniel Svensson: Starker flacher Ball auf Guirassy, der zu einer guten BVB-Chance führte (19.). Lange unauffällig. Erzwang dann aber mit Glück die Entscheidung. Note 3

Jobe Bellingham (bis 83.): Hatte bei seinem Startelfdebüt zunächst Anlaufschwierigkeiten. Ließ dann aber immer mehr seine Klasse aufblitzen und krönte seine Leistung mit seinem ersten BVB-Treffer. Beim 4:1 ebenfalls beteiligt. Note 2

Julian Brandt (bis 63.): Als Kapitän zunächst überhaupt kein Faktor im Dortmunder Spiel. Dann aber mit einer butterweichen Flanke, die Guirassy verwertete. Auch beim Treffer von Bellingham entscheidend beteiligt. Dann tauchte er wieder ab. Note 3

Serhou Guirassy (bis 90. +2): Versuchte, seine Mannschaft anzutreiben. Scheiterte aus kurzer Distanz an Williams (19.). Köpfte eiskalt zur Führung ein und hätte noch vor der Pause fast ein weiteres Tor nachgelegt. Blieb auch im zweiten Durchgang gefährlich. Note 2

Carney Chukwuemeka (ab 63. für Brandt): Meldete sich direkt mit einem Foul im Spiel an, was die Gelbe Karte zufolge hatte (64.). Danach kam nichts mehr von ihm. Note 4

Marcel Sabitzer (ab 63. für Nmecha): Keine einzige auffällige Aktion des Österreichers in rund 30 Minuten Spielzeit. Machte aber auch keinen Fehler. Note 3

Julian Ryerson (ab 83. für Süle): Hatte nur wenig Zeit, sich zu zeigen. Dann aber ein riesiger Bock, der die Sundowns zurück ins Spiel brachte. Note 5

Maximilian Beier (ab 83. für Bellingham): Spielte nach seiner Einwechslung keine Rolle mehr. Das ist ihm aber bei der kurzen Restspieldauer auch nicht vorzuwerfen. Ohne Note

Karim Adeyemi (ab 90. +2 für Guirassy): Half, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Ohne Note