Einzelkritik zum Klub-WM-Aus Zwei BVB-Stars fallen durch – ein anderer trumpft auf

Gegen Real Madrid ist Borussia Dortmund lange unterlegen, kann aber im zweiten Durchgang einige Nadelstiche setzen. Die unterschiedlichen Halbzeiten des BVB spiegeln sich auch in den Noten wider. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Bei den Gegentoren schuldlos, sonst hielt er das, was zu halten war. Besonders auffällig die Parade gegen Valverde (90.+1). Ein solider Auftritt. Note 3

Niklas Süle (bis 45.): Das Sinnbild der fehlenden Dortmunder Intensität im ersten Durchgang. Teilweise zu weit weg vom Gegner. Immerhin am Ball fehlerfrei, leistete sich keinen einzigen Fehlpass. Note 4

Waldemar Anton: Teil eines in der ersten Hälfte schwachen Abwehrverbundes. Das Tor zum 0:1 geht aber mehr auf das Konto der Vorderleute, beim 0:2 glücklos. Sonst mit einigen wichtigen gewonnenen Zweikämpfen. Dennoch: Note 4

Ramy Bensebaini: Sein riskanter Spielstil rettete Dortmund hier und da, schadete dem BVB aber auch. Beim 0:2 Teil einer zu offenen linken Seite, die den gefährlichen Ball in den Strafraum nicht verhindern konnte. Im Spielaufbau setzte er nicht die erhofften Akzente. Note 4

Julian Ryerson: In den ersten Minuten anfällig, Real kam mehrfach über seine Seite durch. Beim 0:2 hat er Fran García nicht ausreichend im Blick, der in seinem Rücken zum Torabschluss kommt. Auch offensiv glücklos, schlug beispielsweise eine schlechte Flanke in guter Position (42.), die eine gute Möglichkeit früh verpuffen ließ. Das kann er besser. Note 5

Marcel Sabitzer: Sah im Verbund mit Groß beim 0:1 schlecht aus, weil er keinen Druck auf Flankengeber Arda Güler machte. Dennoch der bessere Spieler des Duos im Zentrum, war zielstrebiger und dynamischer. Guter Abschluss in der Nachspielzeit, der nur von einem Weltklasse-Torwart gehalten werden konnte. Note 3

Pascal Groß (bis 45.): Ab und zu mit guten Ansätzen, an der Umsetzung haperte es aber zu oft. Defensiv oft zu passiv. Dazu verschleppte er gute Angriffe. Kein Auftritt, mit dem er zufrieden sein sollte. Note 5

Daniel Svensson: Der Schwede machte es besser als Ryerson auf der rechten Seite. Kreierte mit seinen Hereingaben gleich drei Dortmunder Chancen, so viele wie kein anderer BVB-Spieler. Dazu mit guten Läufen in den Strafraum. Defensiv aber nicht immer sattelfest. Note 3

Julian Brandt (bis 63.): Hatte die erste gute Chance des BVB (5.). Hing danach etwas in der Luft, als Real dominanter wurde. Wenn der BVB aber mal das Tempo verschärfen konnte, war er meist beteiligt. Im Aufschwung der zweiten Hälfte aber etwas blasser. Note 4

Karim Adeyemi (bis 45.): Sehr aktiv zum Start. Die erste BVB-Chance durch Brandt entsteht aufgrund seiner fleißigen Vorarbeit. In der Folge aber unauffällig, konnte sein Tempo selten einbringen. Wurde zur Pause dann ausgewechselt. Note 4

Serhou Guirassy: Bot sich häufig an und lief viel, hatte aber insgesamt wenig zu melden. Nur selten fanden ihn seine Teamkollegen, nach 90 Minuten hatte Guirassy lediglich 23 Ballkontakte. Belohnte sich daher selbst. Holte erst clever den Strafstoß raus und verwandelte ihn dann eiskalt. Note 3

Maximilian Beier (ab 46.): Der beste Dortmunder an diesem Samstag. Kam der BVB im ersten Durchgang kaum zu Abschlüssen, versuchte es Beier mehrfach, war wach im Pressing und Gegenpressing und generell sehr aktiv. Belohnte sich mit dem Tor zum zwischenzeitlichen 1:2. Note 2

Yan Couto (ab 46.): Der spielerisch starke Außenverteidiger sollte die Offensive beleben, blieb aber relativ unauffällig. Note 4

Felix Nmecha: Seine physische Präsenz und seine Qualitäten im Eins-gegen-Eins taten Dortmund gut. Gleich zu Beginn mit guten Aktionen, wenn auch ohne nachhaltigen Erfolg. Blieb sicher im Passspiel (94 Prozent Erfolgsquote). Note 3

Julien Duranville (ab 63., bis 82.): Kam für Julian Brandt, um frische Akzente zu setzen. Musste dann aber wieder vorzeitig runter. Ohne Note

Carney Chukwuemeka (ab 82.): Der Engländer kam zu spät für eine Bewertung. Ohne Note