Foto-Show: Das sind die Tops und Flops der WM

TOP: Paul. Die treffsichere Krake aus Oberhausen eroberte die Welt. Durch die richtigen Vorhersagen der deutschen Spiele erlangte Paul weltweite Aufmerksamkeit. Die Spanier wollen sogar 30.000 Euro für die Krake zahlen.

FLOP: Superstars. Cristiano Ronaldo, Kaka, Franck Ribery, Lionel Messi oder Wayne Rooney. Sie alle wollten die Fans in Südafrika verzaubern. Spätestens im Viertelfinale war aber für die vermeintlichen Superstars Schluss.

FLOP: Fehlende Technik. Mit dem Chip im Ball hätte Franck Lampard für England gegen Deutschland zum 2:2 ausgeglichen. Die Technik ist da, sie muss nur eingesetzt werden. So bleibt trotz des 4:1-Sieges der deutschen Elf ein fader Beigeschmack.

TOP: Kevin Prince Boateng. Noch vor der WM durch sein Foul an Michael Ballack ein klarer Flop. Doch in Südafrika sorgte Boateng alleine durch seine überzeugenden Leistungen für Ghana für Aufmerksamkeit.

FLOP: Es war ein kurzer Ausflug des Weltmeisters Italien nach Südafrika. In einer Gruppe mit Paraguay, Neuseeland und der Slowakei reichte es nur zu Platz vier. Das war, urteilte die Presse, "eine Schande".

TOP: Es ist nicht jedermanns Sache, mit mehreren 100.000 Menschen bei 35 Grad in praller Sonne auf eine Leinwand zu schauen. Aber es werden immer mehr, die es gerne tun. Auch sonst ist Deutschland wieder im kollektiven Fußball-Fieber.

FLOP: England und seine Torhüter - die unendliche Leidensgeschichte geht weiter. Das neueste Kapitel schrieb Robert Green, der eine Mischung aus Schussversuch und Rückgabe des Amerikaners Clint Dempsey durchrutschen ließ. Folge: Häme in der heimischen Presse ("Die Hand des Trottels") und ab dem zweiten Spiel ein Platz auf der Ersatzbank.

TOP: Sportlich haben die Engländer nichts gerissen, gegen Deutschland gingen sie am Ende sogar unter. Doch zumindest in Sachen Fairness konnten sie punkten. Frank Lampard und Kollegen bissen sich nach dem Aus nicht am nicht gegebenen Tor fest, sondern suchten die Fehler bei sich selbst. Selbst die für ihre Härte bekannten englischen Medien beschäftigten sich mehr mit der eigenen Schwäche als mit dem geklauten Tor.

FLOP: Die Schiedsrichter-Leistungen. Die Liste der Spiele mit krassen Fehlentscheidungen ist so lang, dass selbst FIFA-Boss Joseph Blatter inzwischen zugeben musste, dass es von Seiten der Schiedsrichter kein "5-Sterne-Turnier" sei.

TOP: Die Fachwelt wundert sich über die Deutschen. Sind das wirklich die Nachfolger jener Spieler früherer Generationen, die oft erfolgreich, aber meist unansehnlich über den Rasen rannten und grätschten? Sie sind es. Platz drei für die Elf von Joachim Löw.

FLOP: Fußball in Afrika ist nicht wie Fußball in Europa. Fangesänge sind selten, stattdessen wird in die Vuvuzelas gepustet, was das Zeug hält. Gehört in Afrika einfach dazu, raubte aber trotzdem zahllosen TV-Zuschauern (und auch einigen Spielern) den Nerv.

TOP: Was war im Vorfeld nicht alles geredet worden. Werden die Stadien fertig? Wie ist die Sicherheitslage? Jetzt steht fest: Die Stadien präsentierten sich durch die Bank in einem Top-Zustand und auch in Sachen Sicherheit lief fast alles glatt.

FLOP: Schöne Stadien sind das eine. Noch schöner wäre es, wenn sie auch voll wären. Aber große Lücken taten sich bei vielen Partien auf. Besonders ärgerlich für Fans, die gern dabei gewesen wären: Manche galten trotzdem als ausverkauft. Der Grund für die leeren Plätze? Würde die FIFA auch gern kennen.

TOP: Doch bei den meisten Spielen sorgten die Fans mit Kreativität für Aufmerksamkeit.

TOP: Neuseeland? Das sind doch die Jungs, die sich beim Rugby immer mit dem furchterregenden Tanz heiß machen...Schon richtig. Aber dass Neuseeländer auch Fußball spielen können, zeigten sie in der Vorrunde. Ein Tor fehlte zur Riesen-Sensation, dem Achtelfinal-Einzug. Aber auch so waren die Fans zufrieden.

FLOP: Der Durchbruch des afrikanischen Fußballs wird seit Kameruns Paukenschlag 1990 bei jeder WM prognostiziert. Diesmal, auf dem eigenen Kontinent, sollte es endlich klappen. Resultat: Ernüchternd. Nur Ghana rettete die afrikanische Ehre. Der Rest - auch Ausrichter Südafrika und Didier Drogba (Foto) mit der hoch eingeschätzten Elfenbeinküste - war nach der Vorrunde raus.

TOP: Viel wird von Kamerun bei dieser WM nicht in Erinnerung bleiben. Es standen null Punkte nach drei Spielen zu Buche. Doch immerhin einer sorgte für positive Schlagzeilen: Rigobert Song (li.) spielte als erster Afrikaner sein viertes WM-Turnier.

FLOP: Früh rausfliegen ist die eine Sache. Aber so? Frankreich ließ bei dieser WM keine Gelegenheit aus, sich zu blamieren. Schlechte Leistungen auf dem Platz, verbale Entgleisungen in der Kabine (die Nicolas Anelka einen verfrühten Heimflug bescherten), ein boykottiertes Training. Und mittendrin Trainer Raymond Domenech (Foto), der wirkte, als ginge ihn das alles nicht so wahnsinnig viel an.

TOP: Und sie können es immer noch. Wenn die Spieler ein ähnliches Niveau erreicht hätten wie Günter Netzer (re.) und Gerhard Delling in der ARD, wären uns einige Langweiler auf dem Rasen erspart geblieben. Jetzt hört Netzer auf. Schade.

FLOP: Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona scheiterte an Deutschland. Er versprach Argentinien den Titel - doch am Ende steht auch er mit leeren Händen da.

TOP: Uruguay. Gerade einmal 3,5 Millionen Einwohner hat das Land - etwas mehr als Berlin. Doch Diego Forlan ( Nr. 10) und Co. überzeugten und landeten überraschend auf Rang vier - noch vor Brasilien und Argentinien.

FLOP: Algeriens Abdel Ghezzal kam erst in der 58. Minute ins Spiel gegen Slowenien - und hatte es eilig, wieder zu gehen. In der 73. Minute sah er Gelb-Rot, für ein absichtliches Handspiel! Damit schlug Ghezzal sogar noch Uruguays Nicolas Lodeiro, der nach seiner Einwechslung gegen Frankreich immerhin 18 Minuten spielte, ehe er vom Platz flog.

TOP und FLOP: Das Handspiel von Luis Suarez. Für die einen (Ghana) die Hand Satans, für die anderen (Uruguay) die Hand Gottes.