Europameisterschaft der Frauen: Deutschland gegen Spanien
Willkommen zur Europameisterschaft: Das Halbfinale Deutschland gegen Spanien live im t-online-Ticker verfolgen!
Nach Spielende
Für Deutschland ist die Europameisterschaft beendet. Das EM-Finale England vs. Spanien steigt am Sonntag um 18.00 Uhr. An dieser Stelle war es das. Vielen Dank für das Interesse und bis dahin!
Nach Spielende
Im einsetzenden Regen von Zürich ist die Enttäuschung im deutschen Team groß, in manchen Blicken ist aber gleichzeitig auch schon der Stolz über das Erreichte zu erkennen. Mit Spanien wurde das dominierende und beste Team des Turniers und der Welt an den Rand des Scheiterns getrieben. Weil Aitanas Schuss ins Glück aber saß, steht der erste Sieg der Ibererinnen gegen eine deutsche Mannschaft zu Buche. Und so kommt es am Sonntag zur Wiederauflage des WM-Finals. 2023 konnte Spanien den WM-Titel durch einen 1:0-Sieg gegen England gewinnen.
Nach Spielende
Und dass dieser große Sieg für Spanien verdient ist, steht völlig außer Frage. Schon in der regulären Spielzeit hatte der Weltmeister genug Chancen, um die Partie zu entscheiden. Das Abschlussglück fehlte, zudem warf sich Deutschland erfolgreich in alles rein und rettete sich wie schon gegen Frankreich mit viel Einsatz, Kampf und Leidenschaft in die Verlängerung. Auch dort schien das Elfmeterschießen nahe. Bis ausgerechnet der starken Berger der eine entscheidende Fehler unterlief.
120’ +2
Abpfiff
So bleibt ein letzter deutscher Abschluss aus - und Spanien steht im Finale der Frauen-EM!
120’ +1
Die letzte Chance wird vergeben. Erst bekommt Paralluelo die Abschlusschance nach einem Abspielfehler von Berger, die den zentralen Schuss danach aber pariert. Dann darf Deutschland ein letztes Mal anrennen. Brand im rechten Halbfeld. In der Mitte sind drei Teamkolleginnen besser postiert als die spanischen Gegenspielerinnen. Doch Brand fehlt die Kraft, um den Ball vom Strafraumeck präzise und scharf genug in die Mitte zu geben.
120’
Deutschland attackiert natürlich früh, ein hoher Ballgewinn von Kett ist der Lohn. In eine echte Umschaltsituation kommt aber nicht auf. Am Ende ist ein Pass Richtung Brand zu steil und geht ins Toraus. Dann wird die Nachspielzeit der Verlängerung angezeigt - und die beträgt trotz des spanischen Tores nur eine einzige Minute.
118’
Cerci kommt beim folgenden Eckball mit dem Kopf zum Abschluss. Bekommt den aber nicht aufs Tor gedrückt. Dann kann Cata Coll an der Uhr drehen.
117’
Fünf Minuten hat Deutschland Zeit für die Antwort. Die gerade eingewechselte Schüller macht den Start und gibt einen gefährlichen Fernschuss aus 20 Metern ab. Cata Coll ist mit einer starken Flugeinlage zur Stelle und wehrt zur Ecke ab.
115’
115 Minuten Kampf und Hingabe pur und dann so ein, mit Verlaub, dummes Gegentor. Und ausgerechnet Berger öffnet die Tür, wahrscheinlich Deutschlands beste Spielerin im ganzen Turnier. Der Fußball und seine Geschichten.
114’
Auswechslung
Lea Schüller
Elisa Senss
Schneller Wechsel beim DFB-Team, Schüller kommt für Senß.
113’
Tor für Spanien
0:1
Aitana BonmatíVorlage Athenea del Castillo
Tooooooor! Deutschland - SPANIEN 0:1. Auweia, was für ein Ei. Deutschland übersteht einen brandgefährlichen Querpass von Paralluelo von der linken Seite. Dann klärt Lohmann die Szene aber nicht konsequent. Spanien bekommt den Ball zurück, Athenea spielt den tiefen Pass zu Aitana. Die lässt den am Strafraumrand durch ihre Beine rollen und geht zur Grundlinie. Der Winkel für den Torabschluss ist eigentlich unmöglich. Doch Berger macht den fatalen Schritt zur Mitte und öffnet so das kurze Eck. Und genau da schießt Aitana rein.
111’
Gelbe Karte
Salma ParallueloSpanien
Gleicher Text für Brand. Die Bühl der rechten Seite. Auch sie ist unvermindert fleißig und unterwegs. Und zieht jetzt das nächste taktische Foul. Kreuzt Paralluelo, die zieht. Und sieht Gelb.
110’
Bühl hat noch Sprit im Tank, das ist erstaunlich. Die rennt seit 110 Minuten die linke Seite hoch und runter. Die letzte Kraft für einen entscheidenden Abschluss fehlt dann aber auch hier. So kann sie nach ihrem Vorstoß und ihrem Zug nach innen nur einen abgeblockten Schuss abgeben, der bei Cata Coll landet.
108’
Den folgenden Freistoß schlägt Deutschland natürlich lang in den Strafraum, schickt viel Hoffnung hinterher. Das reicht in diesem Fall aber nicht. Spanien übersteht den seltenen Vorstoß ohne Nöte.
107’
Gelbe Karte
Patri GuijarroSpanien
Und nicht nur das: Patri wird für ihr Foul gegen Dallmann auch mit Gelb verwarnt.
107’
Entlastung fürs deutsche Team: Ein langer Ball von Berger wird von Bühl klasse festgemacht und auf Dallmann klatschen gelassen, die wird dann von hinten von Patri umgerempelt. Das bringt Zeit.
106’
Anpfiff
Die letzten 15 Minuten dieses zweiten Halbfinals beginnen.
Halbzeitbericht
Zwei Chancen auf beiden Seiten, dazu eine Tat von Kleinherne, die sie noch zur Heldin aufsteigen lassen könnte: Das Drama in diesem ersten Durchgang der Verlängerung steigt und steigt. Dabei ist es eigentlich unfassbar, dass Spanien hier immer noch nicht getroffen hat. Torschüsse (20) und xGoals (2,1) sind weiter gestiegen, fast jeder Vorstoß ist irgendwo gefährlich.
105’ +1
Abpfiff
So steht es auch nach 105 Minuten immer noch 0:0.
105’
Zahlreiche Hereingaben von allen Seiten, rausgeköpft oder weggefaustet, jedes Mal ein zweiter Ball, dann die ständigen tiefen Läufe und Sprints und folgende Querpässe - doch Deutschlands Verteidigung hält und schmeißt sich erfolgreich in alles rein. Auch in Paredes beim nächsten Eckball, die ihren Kopfball so nicht gezielt aufs Tor bringen kann.
103’
Auswechslung
Cristina Martín-Prieto
Mariona Caldentey
Dritter Wechsel erst bei Spanien: Cristina Martin-Prieto kommt für Mariona, die seit der Halbzeitpause etwas abgetaucht ist.
102’
Kaum Entlastung für die deutsche Mannschaft. Jeder gewonnene Ball wird lang nach vorne geschlagen und die spanische Angriffsmaschinerie rennt erneut an.
100’
Paralluelos Einwechslung hat viel Wirkung gezeigt. Jetzt tritt sie als Vorlagengeberin auf. Ihren scharfen Querpass von der linken Seite erreicht Athenea, aber nur mit allergrößter Mühe und per Grätsche. An einen gezielten Abschluss ist so nicht zu denken. Und sie kriegt die Kugel nicht aufs Tor geleitet.
98’
Durch Kleinhernes Verletzung muss ein weiteres Mal gepuzzelt werden im deutschen Team: Minge rückt für Kleinherne in die Innenverteidigung, Lohmann geht ins Mittelfeld.
97’
Auswechslung
Sydney Lohmann
Sophia Kleinherne
Lohmann kommt für die emotional völlig aufgelöste Kleinherne, die wird direkt bandagiert. Sollte Deutschland hier das Finale erreichen, ihre Tat würde ein Teil dieser Geschichte werden.
96’
Danach gelten die Sorgen Kleinherne, die bei ihrer wichtigen Rettungsaktion böse mit dem Bein weggeknickt ist. Unter Tränen wird sie behandelt, die Innenverteidigern wird nicht weiterspielen können.
95’
Der zweite Stich kommt von Spanien. Ein tiefer Pass zu Paralluelo von Alexia sieht eigentlich ungefährlich aus, die Angreiferin verarbeitet das Zuspiel aber herausragend und bricht so durch. Kleinherne grätscht noch nach dem Ball, touchiert ihn leicht, so kann Berger rausrücken und Paralluelo noch gerade so am freien Abschluss hindern. Sie ist eher am Ball und begräbt ihn unter sich.
92’
Den ersten Stich in der Verlängerung setzt Deutschland. Dallmann gewinnt den Ball in der eigenen Hälfte gegen Aitana, dann geht es schnell und Brand kann das Spiel mit ihrem tiefen Pass zu Bühl öffnen. Die dribbelt schon auf den Strafraum zu, nimmt dann rechts die mitgelaufenen Wamser mit. Die verzieht ihren Abschluss aber und verfehlt das Ziel deutlich.
92’
Auffällig, wie wenig beide Coaches bislang personell eingegriffen haben. Sowohl Deutschland als auch Spanien darf seit Anbruch der Verlängerung noch vier weitere Male wechseln.
91’
Anpfiff
Die Verlängerung beginnt.
Kommentar
70 Prozent Ballbesitz, 17 Torschüsse und 1,58 xGoals reichen Spanien nicht, um den einen entscheidenden Stich zu setzen. Stattdessen ist es am Ende sogar das erneut aufopferungsvoll kämpfende Deutschland, das die Verlängerun beinahe noch abwendet. Es ist der nächste Beweis der hohen Widerstandsfähigkeit des DFB-Teams. Heute in Gleichzahl, aber gegen einen klar überlegenen Gegner, gepaart mit einer nächsten herausragenden Leistung von Berger.
90’ +6
Abpfiff
Deutschland lässt den Lucky Punch liegen. Somit geht auch das zweite Halbfinale bei dieser Frauen-EM in die Verlängerung.
90’ +4
Unglaublich, fast mogelt sich Deutschland hier noch in der regulären Spielzeit ins Finale. Ein abgefälschter Schuss von Bühl segelt im hohen Bogen gen Tor, wird lang und länger. Cata Coll muss alles aufbringen, um den vor der Linie aus ihrem Tor zu wischen. Und auch den Nachschuss aus spitzem Winkel von Wamser pariert sie stark, diesmal mit den Füßen.
90’ +2
Hui, das war schon viel gefährlicher. Athenea enteilt auf der rechten Seite Dallmann, auch, weil Kett mit ihrem Ausflug die Seite überhaupt erst öffnet. Athenea schlägt den Ball mit viel Schärfe quer durch den Sechzehner. Und kurz vor dem langen Pfosten verpasst Paralluelo die Hereingabe nur hauchzart.
90’ +1
Und mitten rein in dieser Verkündung leitet Paralluelo einen Querpass von Olga mit der Hacke künstlerisch wertvoll aufs Tor weiter. Nicht schlecht, aber Berger überrumpelt sie damit nicht.
90’
Vier Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.
88’
Zwei Minuten noch. Berger fängt einen langen Ball fast 16 Meter vor ihrem Tor völlig routiniert und seelenruhig weg. Sollte es hier wirklich in die Verlängerung gehen, auf die gerade alles hindeutet, es wäre auch wieder der Verdienst der bärenstarken deutschen Keeperin.
86’
Auswechslung
Selina Cerci
Giovanna Hoffmann
Wechsel in der Sturmspitze: Cerci kommt bei Deutschland für Hoffmann, die viel gearbeitet hat und keine Körner mehr hat.
85’
Bühl steht allein beim Freistoß. Und setzt ihren Schuss nur wenige Zentimeter neben den rechten Pfosten. Beinahe schlägt es da im Torwarteck ein, das Cata Coll nicht mehr erreicht hätte. Die spanische Keeperin verspekulierte sich und machte einen beinahe verhängnisvollen Schritt ins andere Eck.
83’
Vielleicht ja jetzt? Nach einem abgewehrten Eckball für Deutschland wird Senß im Rückraum beim Nachsetzen von Athenea gefoult. Und das nur 20 Meter zentral vor dem Tor. Eine ausgezeichnete Freistoßposition also.
82’
Berger kann weitermachen, das Spiel wird wieder aufgenommen. Wir läuten die Schlussphase ein. Deutschland kämpft für die Verlängerung. Und hofft gegen einen überlegenen Weltmeister auf den einen Stich des Underdogs.
80’
Das einzige, was Spaniens Spielfluss und Ansturm unterbrechen kann: eine Verletzungspause. Und mit Berger muss ausgerechnet die vielleicht wichtigste Spielerin behandelt werden. Das DFB-Team nutzt das für eine Besprechung und Stärkungen. Läuft es so wie in den letzten zehn Minuten, kann es eigentlich nicht gutgehen.
79’
Beinahe wird Deutschland von einem schnell ausgeführten Freistoß und einer folgenden Hereingabe von der rechten Seite überrumpelt, auch Berger springt am Ball vorbei. Und weil Deutschland nicht klären kann, bleibt Spanien in der Situation. Viele kleine, scharfe, schnelle Pässe, dann bricht Olga zur Grundlinie durch. Und ihre Vorlage verpasst Paralluelo im Zentrum nur ganz knapp.
77’
Auswechslung
Athenea del Castillo
Clàudia Pina
Viel Qualität, die Spanien noch reinwerfen kann. Jetzt in Person von Athenea von Real Madrid, die für Pina das Feld betritt. Bei ihren bisherigen drei Jokereinsätzen hat Athenea zwei Tore geschossen. Unter anderem gegen die Schweiz im Viertelfinale. Da stand es 66 Minuten lang auch 0:0.
74’
Deutschland ist stellenweise schon im Befreiungsschlagmodus. Jetzt von Minge, nachdem ein freier Ball hochspringt. Da hetzt Hoffmann gar nicht erst hinterher. Ob das bis zum Ende der regulären Spielzeit so gut geht?
71’
Spanien ärgert sich weiter über sich selbst und das Auslassen der Torchancen und das Ausbleiben des Spielglücks. Jetzt ist es Aitana, die im Zentrum nur einen Meter zu spät kommt, um einen scharfen Querpass aus elf Metern aufs Tor zu drücken. Auch das war zuvor auf der linken Seite wieder gespielt, wie es besser nicht gespielt werden kann. Der Pass von Olga ist dann nur einen Hauch zu nah am Tor für die Weltfußballerin.
68’
Auswechslung
Salma Paralluelo
Esther González
Mit Esther nimmt Spanien-Coach Tome etwas überraschend ihre torgefährlichste Spielerin vom Feld. Allein die Stoßstürmerin zeichnete für 0,94 xGoals verantwortlich. Salma Paralluelo spielt jetzt für sie.
64’
Auswechslung
Linda Dallmann
Sara Däbritz
Der erste Wechsel im Spiel: Dallmann kommt für Däbritz. Erfahrung für Erfahrung.
63’
Aber so lang es torlos steht, kann die Partie jederzeit auf den Kopf gestellt werden. Das versucht jetzt Bühl, die nach einem spanischen Fehlpass an der Mittellinie und einem steilen Zuspiel von Hoffmann die linke Seite entlang marschiert, gegen Paredes aufzieht und von links im Strafraum zum Abschluss kommt. Genau auf Cata Coll, die per Fußabwehr zur Stelle ist.
61’
1,47 xGoals mittlerweile für Spanien, 14 Abschlüsse hat der Weltmeister peu a peu angesammelt. Mit Finesse und Geschick, aber auch dem Quäntchen Glück und einer Berger in Ausnahmeform konnte Deutschland den Rückstand bislang verhindern. Die eigenen Vorträge sind dagegen kaum mehr existent.
58’
Gerade gemeckert, schon kommt Aitana und straft uns Lügen. Nach einem guten, präzisen Vortrag über die halbrechte Spur mit Mariona, Ona Battle und Patri kann Aitana rechts im Sechzehner gegen Knaak aufdrehen und gen langes Eck schlenzen. Kleinherne springt zur Hilfe und kann den Abschluss gerade noch blocken.
57’
Zwei Ecken für Deutschland, kein Ertrag. Aber die Erkenntnis: Der Halbzeitpfiff hat Spaniens Chancenfeuerwerk jäh beendet, es konnte nicht mit in den zweiten Durchgang transportiert werden. Das Geschehen ist wieder ausgeglichen.
55’
Spanien hat mit Aitana und Alexia die zwei Weltfußballerinnen der vergangenen vier Jahre auf dem Platz. Beide zusammen wurden an dieser Stelle im Spielverlauf aber erst ein einziges Mal erwähnt. Wenn bei den Spanierinnen etwas geht, dann hat eher Patri die Zügel in der Hand. Und/oder Esther hat eine Torchance. Die zwei Besten ihres Fachs hat Deutschland dafür ziemlich gut ausgeschaltet bis hierhin.
53’
Ein kurzer Schreckmoment ist es schon, Berger bleibt auch liegen. Ona Battle kam da deutlich zu spät, bekommt den Freistoß auch gegen sich gepfiffen. Berger kann dann aber ohne Behandlung weitermachen.
52’
Auf der anderen Seite riskiert Berger alles, um Ona Battle zu stoppen. Die nimmt nämlich zunächst einen guten Flugball von Patri auf ihrer rechten Seite toll mit und dringt in den Strafraum. Der Winkel ist spitz, die Distanz zum Tor wird zudem zu kurz. Berger ist rechtzeitig da, stürzt raus, Ona Battle grätscht hinterher. Und trifft die deutsche Torhüterin.
50’
Nächster Abschluss für die DFB-Elf innerhalb des Sechzehners, von Brand, Paredes steht da im Weg, von ihr springt der Ball ganz leicht an den Arm von Patri. Für einen kurzen Aufschrei reicht das, für eine Elfmeterdiskussion ist das aber nichts. Deswegen bleibt auch der VAR richtigerweise fern.
49’
Sollte man jetzt auch nicht heißer kochen als es war. Aber Deutschlands Standards könnten heute natürlich ähnlich wie schon gegen Frankreich ein Faktor werden. Vor allem wenn die wenigen Ansätze aus dem Spiel heraus weiterhin nicht richtig zünden.
47’
Und mit einer ganz ordentlichen Chance für Deutschland: Hoffmann köpft eine weit geschlagene Freistoßflanke vom Elfmeterpunkt aus per Aufsetzer rechts neben das Tor.
46’
Anpfiff
Der zweite Durchgang beginnt ohne personelle Veränderungen.
Halbzeitbericht
In den letzten fünf Minuten wurde dann doch deutlich, warum Spanien hier der große Favorit ist. Der Weltmeister vergab aber eine ganze Reihe bester Chancen und ließ die Halbzeitführung, die am Ende verdient gewesen wäre, liegen. Bis dahin war es allerdings ein offenes Spiel mit einer aufmerksamen und gut eingestellten deutschen Mannschaft. Die ihrerseits früh in Führung hätte gehen können, vielleicht müssen. Bühl vergab aber den ersten Punch.
45’ +2
Halbzeit
Geschafft. Mit Glück, Müh und Not und Berger rettet Deutschland das 0:0 in die Kabine.
45’ +2
Und dann sogar noch einer! Wamser verliert den Ball an Pina, die geht allein auf Berger zu, bringt aber bei ihrem Abschluss von halblinks gen langes Eck zu wenig Druck hinter den Ball, sodass Berger auch den aufnehmen kann.
45’ +1
Sie reicht aber, um Berger zur nächsten Großtat zu zwingen. Ein toller weiter Pass von Patri erreicht Esther in der Spitze, wie die den Ball mitnimmt, ist pure Klasse, nur so kann sie enteilen. Dann der harte Abschluss. Doch Berger ist auf dem Posten und reagiert fabelhaft.
45’ +1
Da kommt es aus deutscher Sicht gelegen, dass die Nachspielzeit mit nur einer Minute so dünn wie nur möglich ist.
45’
Schöner Flugball von Patri in den Strafraum, dort dürfen sich vier Spanierinnen den Ball drei Mal zuspielen, bis Mariona aus 15 Metern zum Abschluss kommt. Nicht richtig getroffen, Berger hält. Aber Deutschland wankt.
44’
Gemessen am bisherigen Spielverlauf und Spielgeschehen, ist das ein echter Sturmlauf. Deutschland hat gerade Mühe, das 0:0 in die Pause zu bringen.
42’
Deutschland im Glück: Paredes köpft die folgende Ecke aus zehn Metern an den Pfosten! Berger konnte nur versteinert stehen bleiben, der wäre unberührt per Aufsetzer reingetropft. Und Esther vergibt im Nachstochern ihren komplizierten Fallrückzieher.
41’
Noch eine Chance für Spanien: Aitana wird lang zur Grundlinie geschickt und bekommt den Ball in die Mitte. Dort nimmt Esther den Ball mit dem Rücken zum Tor auf, dreht sich, schießt. Und wird sechs Meter vor dem Tor im letzten Moment geblockt.
40’
Oh ja, und der Freistoß hat es in sich! Scharf an den ersten Pfosten geschlagen, keine Chance für Berger, sich da im dichten Verkehr durchzukämpfen. Stattdessen verlängert Däbritz unfreiwillig an den langen Pfosten. Wo Paredes nur knapp unter dem Ball herspringt.
39’
Wie funktionieren die Standards? Bislang waren sie kein Faktor. Jetzt tunnelt Pina ihre Gegenspielerin Wamser und zieht daraufhin den Freistoß links neben dem Strafraum.
37’
Aber es gilt nochmal hervorzuheben: Spanien, so dominant es auch sei, hat sich ohne gegnerisches Zutun noch keinen einzigen ernsthaften Torschuss erarbeitet oder erspielt. Der einzige nennenswerte Torschuss entstammte einem Fehler von Kett.
36’
Spaniens kleines Zwischenhoch ist schon wieder vorbei. Die Ereignisse überschlagen sich jetzt nicht wirklich in diesem Halbfinale, trotzdem ist es ein stets spannendes und gutes Spiel. Was auch davon zehrt, dass es jederzeit in beide Richtungen kippen kann.
33’
Mariona rauscht mit voller Wucht in Kett, der bleibt da kurz die Luft weg. Auch Deutschland muss heute wieder einstecken. Oder leiden, wie es Wück angekündigt hat. Noch gelingt es gut, Kett kann weitermachen. Und das Spiel ist völlig offen.
31’
Hoffmann vogelfrei vor Cata Coll, auch der geht nicht rein. Chancenwucher? Noch nicht, Hoffmann stand beim sehr guten Pass von Wamser zuvor im Abseits, ein Treffer hätte nicht gezählt. Aber mit Deutschland ist offensiv auf jeden Fall zu rechnen.
30’
Unmittelbar nach dieser Sequenz kommt Deutschland auf der rechten Seite nach vorne. Brand greift fast alleine an, ackert sich aber durch, findet dann Däbritz. Die gibt von rechts nach innen. Wo Hoffmann über die Kugel semmelt. Den sollte sie treffen, dann ist da mehr drin.
29’
Knaaks Behandlung wird am Spielfeldrand fortgesetzt, das Spiel im Mittelfeld mit einem spanischen Freistoß. Der wird kurz ausgeführt, verpufft. Dann kommt Knaak zurück aufs Feld.
28’
Mitten in Spaniens Aufbruch, die Entschleunigung der ungewollten Art für Deutschland: Knaak muss behandelt werden. Der rechte Oberschenkel sorgt für Ärger. Oder ist es das Knie? So oder so droht der nächste Abwehrausfall für DFB-Trainer Wück und sein Team.
26’
Spanien wird ein bisschen besser, ein bisschen gefährlicher. Die Spielgeschwindigkeit beim Weltmeister steigt, die Präzision und Schärfe genauso, die Bälle segeln häufiger in den Strafraum. Dort muss Knaak jetzt eine Hereingabe klären, direkt danach Däbritz einen Abschluss blocken. Viel zu tun für die DFB-Frauen.
24’
An Topchancen ist das Spiel damit ausgeglichen. Die insgesamt nur fünf Torschüsse belegen derweil, wie schwer es für beide Teams ist, sich offensiv in Szene zu setzen. Kein Spiel für einstudierte Torjubel. Bis jetzt.
21’
Ein individueller Fehler ermöglicht Spanien dann aber fast die Führung. Olga schlägt einen Ball von der linken Seite in den Strafraum. Dort findet sie niemanden, Kett will die Kugel aufnehmen. Doch ihr verspringt der Ball, genau vor die Füße von Esther. Die zieht mit dem ersten Kontakt wuchtig per Drehschuss ab. Und zwingt Berger zentral im Tor zu einer starken Parade.
20’
Gelbe Karte
Esther GonzálezSpanien
Oder doch, es ergibt sich die erste Gelbe Karte für Spanien. Die sieht Esther, weil sie Brand nach dem spanischen Ballverlust taktisch foult.
19’
Spanien findet keine Lösung gegen die deutsche Verteidigung. Sinnbildlich dafür steht jetzt Torhüterin Cata Coll, die den Ball weit vor ihrem Tor sekundenlang am Fuß hält, ohne Idee, um ihn dann weit nach vorne zu schlagen. Daraus ergibt sich - nichts.
17’
Gelbe Karte
Sara DäbritzDeutschland
Däbritz hat gegen Mariona den Fuß zu weit oben und erwischt die Angreiferin im Gesicht. Keine Absicht, aber um die Gelbe kommt sie trotzdem nicht drum herum.
16’
Und dann diese Umschaltmomente. Nach einem Ballgewinn der aufmerksamen Brand im Mittelfeld kann Minge das Spiel öffnen und mit ihrem langen Pass auf die halblinke Spur verlagern, wo Bühl Anlauf nimmt. Die zieht nach innen. Verpasst aber den Zeitpunkt des Anspiels zu Hoffmann. So ist ein spanisches Bein dazwischen und der Abschluss bleibt aus.
14’
Fast 80 Prozent Ballbesitz für Spanien. Aber das ist nichts, was uns, geschweige denn die DFB-Elf überrascht. Im Gegenteil, Deutschland hält gut dagegen, gewährt kaum Raum, findet in den entscheidenden Momenten gut in die Zweikämpfe, gewinnt zwei Drittel davon. Und lässt den Favoriten nicht nach vorne kommen. Das Spiel ist erstaunlich weit entfernt von Berger.
11’
Interessanter erster Torschuss des Weltmeisters: Patri versucht es von der Mittellinie. Sieht da wohl im Augenwinkel, dass Berger recht weit vor ihrem Tor steht. So weit aber dann auch wieder nicht, dass das so einen waghalsigen Versuch rechtfertigen würde. Der dann auch noch deutlich am Tor vorbeifliegt. Berger kann ein leichtes Grinsen nicht verbergen.
10’
Effektivität, hatten wir angesprochen. Das ist da gerade nicht aufgegangen. Legt Bühl den rein, ist der Weg ins Finale zwar lang noch nicht geebnet. Die ersten Steine wären aber gesetzt gewesen. Dass das vergeben wurde, gilt es abzuschütteln.
8’
Spanische Dominanz also, den ersten Torschuss sammelt aber Deutschland - und was für einer! Ein weiter Abschlag von Berger rutscht durch, Hoffmann duckt sich zudem clever drunter her. Denn sie sieht, dass die Kugel genau in den Lauf von Bühl fliegt. Die ist halblinks auf und davon, dringt in den Strafraum ein. Und verzieht ihren Abschluss, verfehlt das lange Eck deutlich. Was für eine Gelegenheit!
6’
Auffällig auch, dass sich die DFB-Spielerinnen nicht zu schade sind, hin und wieder nicht unfair, aber doch hart zur Sache zu gehen. Pina und Olga etwa sind die ersten, denen auf die Füße getreten wird. So findet das erste Geschehen fast ausschließlich rund um die Mittellinie statt.
5’
Und die ersten fünf Minuten bestätigen diese Vorahnung dann auch wenig überraschend. Auf vier spanische Pässe kommt ein deutscher. Wobei es die DFB-Elf aber schafft, hoch zu stehen und das Spiel vom eigenen Tor fernzuhalten.
3’
Deutschland werde viel hinterherlaufen und viel leiden müssen, hat Bundestrainer Wück im Vorfeld angekündigt. Um irgendwie das dominante wie zermürbende Kurzpassspiel ganz im spanischen Stil durchbrechen zu können. Und dann die wahrscheinlich seltenen eigenen Vorstöße effektiv zu nutzen.
1’
Anpfiff
Anpfiff von Edina Alves Batista aus Brasilien im ausverkauften Stadion Letzigrund von Zürich - das zweite Halbfinale der Frauen-EM läuft.
Vor Beginn
Denn neben der Gewissheit, schier unüberwindbare Hürden mit Zusammenhalt, Einsatz und Leidenschaft meistern zu können, kann Deutschland auch aus der Bilanz mit Spanien Kraft ziehen. Von acht Spielen ging kein einziges verloren. Fünf Siege stehen zu buche. Darunter die letzten drei Duelle bei Großturnieren: 1:0 und 2:0 in den Gruppenphasen der WM 2019 und EM 2022. Und der 1:0-Erfolg im Spiel um die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr. Seitdem hat Spanien übrigens nur ein weiteres Mal verloren (0:1 im Februar gegen England).
Vor Beginn
Vier Siege holte Spanien aus den vier bisherigen Spielen, schoss dabei 15 Tore, kassierte nur drei. Das Mittelfeld mit Alexia, Patri und Aitana strotzt nur so vor Weltklasse und Dominanz, dahinter scharen junge, aufstrebende Talente wie Vicky als Bankspielerinnen mit den Hufen und spielen sich bei ihren Einsatzzeiten in den Vordergrund. Der Weltmeister wurde seiner Rolle als DIE Mannschaft, die es zu schlagen gilt, um Europameister zu werden, absolut gerecht. Doch Spanien ist auch noch nicht auf Deutschland getroffen.
Vor Beginn
Danach hieß es Wunden lecken. Die 120 Minuten in Unterzahl haben Körner gekostet, die Regenerationszeit war kurz, gefühlt war die Eistonne nicht mehr so gefragt und in aller Munde seit Mertesacker sie 2014 weltberühmt gemacht hat. Und die Spanierinnen konnten sich das alles entspannt ansehen. Deren 2:0-Sieg samt zweier verschossener Elfmeter gegen die Schweiz, und das am Freitag schon, glich einem Spaziergang. Wie dem großen Turnierfavoriten überhaupt das gesamte Turnier spielerisch leicht von der Hand zu gehen scheint.
Vor Beginn
Und dass der Gegner wie schon beim 2:1-Erfolg vor drei Jahren im Wembley Deutschland heißen könnte, grenzt an ein Wunder. Denn dass die DFB-Frauen ihr Viertelfinale gegen Frankreich gewinnen würden, daran glaubte nach 15 Minuten niemand. Da lag Deutschland schon hinten und war in Unterzahl. Es folgte ein atemberaubender Fight, geprägt von einer erinnerungswürdigen Leistung von Torhüterin Ann-Katrin Berger. Und der Lohn in Form eines glücklichen Endes.
Vor Beginn
Gibt es die Wiederauflage des EM-Finals von 2022 und damit die Chance für Deutschland, Revanche zu nehmen, oder greift mit Spanien der Weltmeister auch nach der kontinentalen Krone? Das klärt sich heute Abend, wenn die DFB-Elf und die Ibererinnen zum zweiten Halbfinale antreten. Gesucht wird der Gegner von Europameister England, der gestern in der Verlängerung einen recht glücklichen, manche würden gar sagen umstrittenen Sieg gegen Italien feierte und am Sonntag seinen Titel verteidigen darf.
Vor Beginn
Mit dem Personalpuzzle, das Deutschland das gesamte Turnier betreiben muss, hat Spanien-Coach Tome nichts am Hut. Eine Änderung im Vergleich zum 2:0-Viertelfinalerfolg gegen Gastgeber Schweiz gibt es aber auch hier: Innenverteidigerin Aleixandri fehlt nach ihrer zweiten Gelben Karte im Turnier gesperrt. Maria Mendez rückt dafür in die Abwehrkette.
Aufstellung
AUFSTELLUNG
Deutschland - Spanien
1
Berger
4
Knaak
5
Wamser
6
Minge
13
Däbritz
17
Kett
18
Hoffmann
19
Bühl
20
Senss
22
Brand
23
Kleinherne
13
Cata Coll
2
Batlle
4
Paredes
5
Méndez
6
Bonmatí
7
Carmona
8
Mariona Caldentey
9
González
11
Putellas
12
Patri Guijarro
20
Pina
Taktische Aufstellung
Vor Beginn
Das ist die Startelf von Spanien: Cata Coll - Ona Batlle, Paredes, Maria Mendez, Olga - Aitana, Patri, Alexia - Mariona, Esther, Pina.
Vor Beginn
Nach dem dramatischen Abnutzungskampf gegen Frankreich, der mit 6:5 im Elfmeterschießen gewonnen wurde, kündigte DFB-Trainer Wück drei Tage Eistonne an, dann wollte er sehen, ob er elf Spielerinnen zusammenkriegt. Kriegt er, auch wenn er mit Hendrich und Nüsken auf zwei gesperrte und mit Linder und natürlich Gwinn auf zwei verletzte Profis verzichten muss. Im Vergleich zum Samstag spielen also Kleinherne, Wamser und Däbritz. Wamser kehrt nach abgesessener Rotsperre zurück. Für Däbritz und Kleinherne ist es der erste EM-Einsatz von Beginn an.
AUFSTELLUNG
Berger
Knaak
Wamser
Minge
Däbritz
Kett
Hoffmann
Bühl
Senss
Brand
Kleinherne
Cata Coll
Batlle
Paredes
Méndez
Bonmatí
Carmona
Mariona Caldentey
González
Putellas
Patri Guijarro
Pina