Start der neuen Saison Diese fünf Geschichten bewegen die stärkste Handball-Liga der Welt

Es wirkte wie das Staffelfinale einer amerikanischen TV-Serie: Letzter Spieltag. Den Füchsen fehlt noch ein Punkt zur Meisterschaft. Aber nur wenig gelingt gegen die starken Rhein-Neckar Löwen. 20 Minuten vor Schluss beginnt die verzweifelte Aufholjagd und wenig später halten die Berliner ihre erste Meisterschale in die Höhe. Fast drei Monate nach diesem Krimi ist es Zeit für die nächste Staffel: Alte Rivalen und neue Gesichter freuen sich bereits darauf, den Füchsen das Handball-Leben schwer zu machen. Das sind die fünf größten Geschichten der neuen Saison.
In Deutschland spielt die stärkste Handball-Liga der Welt. Fans können jede Woche erleben, wie Welt- und Europameister aufeinandertreffen. Magdeburg, Kiel, Berlin, Flensburg – das sind Namen, die europaweit für Angst und Schrecken sorgen und regelmäßig im Finale der Champions League stehen. Die Liga ist dicht. Spiele kippen in den letzten Minuten, manchmal erst in den letzten Sekunden. Das ist die Bühne, auf der Legenden entstehen. Eine von ihnen handelt von Mathias Gidsel, dem amtierenden MVP, Meister, Welthandballer und Weltmeister.
1. Mathias Gidsel und die Füchse Berlin
Er ist der Beste der Liga, der aufregendste Spieler, das Gesicht der neuen Generation: Mathias Gidsel. 275 Feldtore in der letzten Saison. Doch diese Zahl allein kann seine Qualitäten nicht würdigen. Wenn er den Ball hat, verschiebt sich das Spiel. Abwehrreihen folgen seinen Bewegungen und öffnen Lücken für Gidsels Mitspieler. Täuschung? Pass? Wurf? Diese Entscheidung trifft er in Sekundenbruchteilen. Mitspieler und Fans lieben sein Tempo und die Kreativität seines Spiels.
Wenn es eng wird, übernimmt er. Im Saisonfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen drehten zwei späte Treffer von ihm das Spiel und brachten den Füchsen den Titel. Eine Rechnung aber ist noch offen: Im Champions League-Finale gegen Magdeburg kassierte er mit seinem Team eine krachende Niederlage. Der Schmerz sitzt tief. Für die neue Saison sieht er den Erzrivalen als das bessere Team. Vielleicht ist das genau der Antrieb, den er braucht, um selbst noch besser zu werden.
2. Magdeburg: Champions League-Sieger und Füchse-Jäger
Magdeburg verpasste die Meisterschaft in der Bundesliga nur um einen Punkt. Doch im wichtigsten Spiel Europas setzten sie ein klares Ausrufezeichen: 32:26 im Champions-League-Finale gegen die Füchse Berlin. Vor 20.000 Fans in Köln führte Rückraumregisseur Gísli Kristjánsson sein Team mit acht Toren zum Titel – nur wenige Monate nach seiner Schulterverletzung.
Sehen Sie im Video: Die Highlights des Champions League Finales zwischen den Füchsen Berlin und dem SC Magdeburg.
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Dass ein Spieler so deutlich hervorsticht, ist bei Magdeburg eher die Ausnahme. Der Kader ist hochkarätig besetzt und extrem ausgeglichen. In der letzten Saison stellten sie gleich drei Akteure im europäischen MVP-Team: Felix Claar als bester Rückraumlinks, Gísli Kristjánsson als bester Mittelmann und Magnus Saugstrup als bester Verteidiger. Vor allem Saugstrup steht für die Stabilität der Magdeburger Defensive – ein Bereich, in dem sie zu den besten Mannschaften Europas zählen.
Und auch abseits des Feldes gibt es eine Verbindung, die besonders ist: Stefan Kretzschmar, einst Magdeburg-Legende, ist heute Sportvorstand der Füchse und kommentiert für Dyn. In "Kretzsche & Schmiso" gibt er Einblicke, erzählt Geschichten aus seiner aktiven Zeit und ordnet das aktuelle Geschehen ein. Wenn Magdeburg spielt, ist diese Duo die ideale Ergänzung für interessierte Zuschauer.
3. Marko Grgić: Flensburgs liebster Temposünder
134,2 km/h in geschlossenen Ortschaften ziehen normalerweise eine saftige Strafe nach sich. Bei Neuzugang Marko Grgić und seiner enormen Wurfgeschwindigkeit macht man wahrscheinlich eine großzügige Ausnahme. 301 Wurfgeschosse verwandelte der gebürtige Eisenacher für den FC Eisenach in der letzten Saison.
in einer Saison. Marko Grgić war nicht nur Torschützenkönig, sondern auch so etwas wie der Durchstarter des Jahres. Mit 21 Jahren hat er bereits einen Wechsel zur SG Flensburg-Handewitt in der Tasche – allerdings erst ab 2026. Diese Saison bleibt er noch in Eisenach.
Und das wird eine Attraktion für sich. Grgić ist ein klassischer Halbrechter mit Zug, Auge und Mut. Einer, der aus elf Metern abzieht, als gäbe es kein Morgen. Sein Team ist im Umbruch, er aber gibt Eisenach Halt – und macht jeden seiner Auftritte zum kleinen Happening. Auf Instagram wirkt er wie ein ganz normaler 21-Jähriger: Handball, Sneaker, Espresso. Einer zum Anfassen, der bald ganz oben sein könnte.
4. Kiel: Rekordmeister mit zwei Weltklasse-Torhütern
THW Kiel ist nie wirklich weg, auch wenn es so wirkt. Die vergangene Saison war von Verletzungen geprägt, von Umbrüchen, von Wacklern. Jetzt aber kommt Verstärkung: Gonzalo Pérez de Vargas, der spanische Nationalkeeper, wechselt vom FC Barcelona an die Ostsee.
De Vargas ist einer der besten Torhüter der Welt. Reflexe wie ein Panther, Ruhe wie ein Schachspieler. Kiel wird mit ihm wieder zur Wand, zur Macht. Mit Emil W. Madsen im Rückraum kommt Tempo hinzu. Der Däne, gerade einmal 25, hat eine starke Präsenz – auf dem Feld wie online. Madsen gibt sich humorvoll, teilt Einblicke ins Training und zeigt, dass auch Spitzenhandballer Spaß an Memes haben dürfen.
5. Renārs Uščins: Der neue Held aus Hannover
Er ist jung, dynamisch, auffällig: Renārs Uščins wurde 2024 zum "Handballer des Jahres" in Deutschland gewählt. Der 22-Jährige mit lettischen Wurzeln spielt beim TSV Hannover-Burgdorf und begeistert mit Wucht und Intelligenz.
Seine Spielweise ist spektakulär: Sprungwürfe aus dem Stand, Dribblings im Vollsprint, Blocks mit Tunnelblick. Uščins verkörpert das neue Gesicht der HBL: international, selbstbewusst, angriffslustig. Dazu ein smarter Auftritt in Interviews, Präsenz in sozialen Medien und ein Gespür dafür, wie man Fans mitnimmt. Noch ist er einer, den echte Handballkenner feiern – aber vielleicht schon bald ein Star für alle.
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Pflichttermine für Handball-Fans
23. August 2025: Supercup zwischen Füchse Berlin und THW Kiel (SAP Garden, München)
30./31. August 2025: Saisonstart der Bundesliga mit spannenden Eröffnungspartien
Oktober 2025: Champions-League-Kracher SC Magdeburg vs. Barca
20. Dezember 2025: Flensburg vs. Kiel – das Nordderby!
24. April 2026: Füchse Berlin vs. SC Magdeburg – mögliches Titelduell
Juni 2026: Final4 der Champions League in Köln