Auch die schönste Tapete wird nach ein paar Jahren unansehnlich. Doch bevor das neue Wandkleid das Zimmer auffrischen kann, müssen zuerst die alten Tapeten oder Raufasern entfernt werden. Damit man nicht schon zu Anfang der Renovierung wieder die Lust verliert, kann man das Tapetenlösen mit ein paar Tricks und cleveren Werkzeugen vereinfachen.
Bevor ein neues Muster die Wand verschönern kann, muss die alte Tapete runter. In den meisten Fällen bedeutet das, mit einem Spachtel bewaffnet stundenlang kleinste Tapetenreste von der Wand zu kratzen. Um sich die mühsame Arbeit zu erleichtern, kann man zu einem Trick greifen.
Tapete entfernen: Kleister mit Feuchtigkeit lösen
Mit Feuchtigkeit löst sich der Kleister besser. Als Hausmittel hat sich dazu warmes Wasser bewährt, dem etwas Spülmittel zugegeben wird. Die warme Waschlauge trägt man am besten mit einem breiten Malerpinsel auf die Wand auf. Nach etwas Einwirkzeit löst sich die Tapete leichter. Je feuchter die Tapete, desto besser löst sie sich.
Um Tapete leichter zu entfernen, befeuchtet man sie vor dem Abziehen mit warmem Wasser. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)
Im Baumarkt gibt es auch spezielle Tapetenlöser, die ähnlich angewendet werden und wirken wie das Spülwasser. Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit bis zum Kleister durchdringt. Bei Acryltapeten, besonders dickem Material oder Raufasern, die mit wasserabweisender Farbe gestrichen sind, empfiehlt sich der Einsatz einer Nagelrolle. Vor dem Einweichen zieht man den mit spitzen Dornen gespickten, so genannten Tapetenigel kraftvoll über die gesamte Wand. Durch die Löcher kann das Wasser dann bis zur Leimschicht vordringen. Diese Methode empfiehlt sich auch, wenn mehrere Schichten Tapeten übereinander kleben. Wer kein spezielles Werkzeug zur Hand hat, kann die Tapete auch mit einem Kartonmesser einritzen.
Tapetenbahn großflächig abziehen
Wer einen Dampfreiniger besitzt, kann diesen zum Lösen der Tapeten einsetzen. Der aufgesprühte Dampf dringt tief in die Tapete ein und weicht sie nach einer kurzen Einwirkzeit auf. Die Geräte kann man auch im Baumarkt leihen. Bevor man nach dem Einweichen anfängt, mit einem Spachtel kleinere Fetzen abzulösen, sollte man versuchen, die Tapete großflächig abzuziehen. Dazu löst man am besten eine der unteren Ecken der Tapetenbahn und versucht, die komplette Bahn nach oben abzuziehen.
Tapete lässt sich besonders leicht mit Wechselgrund entfernen
Wie schwierig das Abkratzen der Tapete wird, hängt ganz entscheidend davon ab, wie gut beim letzten Renovieren vorgesorgt wurde. Selten hat man das Glück, dass beim Tapezieren mit Wechselgrund vorgestrichen wurde und man die Tapete daher einfach abziehen kann.
Praktisch: Trocken abziehbare Tapeten
Noch leichter lassen sich die Tapeten ablösen, wenn eine "restlos trocken abziehbare" Tapete verwendet wurde. Die Bahnen sind speziell beschichtet und können bei Bedarf ganz einfach vollständig von der Wand abgezogen werden. Beim Tapezieren ist etwas mehr Geschick erforderlich, da die Tapeten manchmal dazu neigen, sich an den Kanten hochzustellen.
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Einzelne Schichten der Tapete entfernen
Ebenfalls leicht entfernt werden auch "spaltbar trocken abziehbare" Tapeten. Bei einer Renovierung lässt sich die oberste Schicht der Tapete in einem Rutsch abziehen, während die untere Schicht als glatter Makulaturgrund für die neue Tapete an der Wand verbleibt. Beim Anbringen werden die Bahnen ganz normal verklebt. Allerdings muss man an den Nähten für besonders gute Haftung sorgen, damit sich die Tapete nicht vorzeitig löst.