Balkonkraftwerk mit 800 Watt: Ist der Betrieb erlaubt?

Die meisten Balkonkraftwerke, die im Handel erhältlich sind, haben eine Leistung von 600 Watt. Es gibt jedoch auch Modelle mit 800 Watt und höher. Ist ihr Betrieb erlaubt?

Für den Betrieb eines Balkonkraftwerkes oder einer Mini-Photovoltaik-Anlage (PV) ist die Registrierung bei der Bundesnetzagentur nötig. Wird diese Pflicht missachtet, droht der Verlust der Vergütung sowie ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro – mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel hier. Für Balkonkraftwerke, deren Leistung 600 Watt und geringer ist, sind der Anmeldeaufwand und die benötigten Informationen wesentlich geringer als für eines mit mehr Leistung.

Ist ein Balkonkraftwerk mit mehr als 600 Watt erlaubt?

Ja. Es gibt aber Vorschriften, die beachtet werden müssen.

Mini-PV-Anlagen mit 600 Watt können mit dem Schuko-Stecker ans Hausnetz angeschlossen werden. Dafür wird kein explizites Fachwissen benötigt. Wer eine 800-Watt-Anlage betreiben möchte, muss hingegen einen Elektrofachbetrieb für das Anschließen beauftragen. Das ist wichtig, da die Brandgefahr andernfalls erhöht ist.

Zudem werden für die Anmeldung eines Balkonkraftwerks mit 800 Watt oder höher mehr Informationen benötigt. Somit ist nicht nur der Anschluss, sondern auch die legale Inbetriebnahme etwas aufwendiger.
Ab 2024 werden diese Hürden jedoch reduziert, sodass der Aufwand, der für den Betrieb eines 800-Watt-Balkonkraftwerks nötig ist, geringer ausfällt.

Eine 600-Watt-Anlage umrüsten?

Einige Balkonkraftwerke erzeugen mehr als 600 Watt Strom. Ihre Leistung wird jedoch durch den verbauten Wechselrichter auf 600 Watt gedrosselt. Fragen Sie einen Fachbetrieb, ob die Drosselung aufgehoben werden kann und wenn ja, ob die Experten das für Sie durchführen können.

Teilweise kann die Drosselung aber auch durch ein Softwareupdate seitens des Herstellers aufgehoben werden.

Wichtig: Wenn Sie die Drosselung aufheben lassen, sollten Sie an den korrekten Anschluss ans Stromnetz sowie die richtige Anmeldung im Register denken.