Massentierhaltung: Bio-Puten keineswegs besser dran

Die Aktivisten gehen in unverschlossene Ställe, um die Haltungsbedingungen zu dokumentieren. Sie filmen und fotografieren die Tiere, das Umfeld und Dokumente.

Die vier Ställe, aus denen die Aufnahmen stammen, die SPIEGEL ONLINE vorliegen, stehen in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bioputen stehen auf einer zentimeterdicken Schicht aus Kot und Stroh, viele Tiere haben Verletzungen und eitrige Entzündungen.

Viele der Puten wirken auf den Filmaufnahmen apathisch und teilnahmslos. Verletzungen wie auf diesem Foto sind häufig zu sehen.

Kahle Stellen auf dem Rücken, zerrupftes Gefieder - Bioputen sind einer wissenschaftlichen Studie zufolge weniger gesund als konventionell gehaltene Tiere. Der Grund sind auch die auf Hochleistung gezüchteten Rassen.

Die Hochleistungstiere sind auf schnelles Muskelwachstum gezüchtet und legen so schnell an Gewicht zu, dass sie gegen Ende der Mast häufig nur noch liegen können - dadurch bilden sich schmerzhafte Brustblasen.

Die Filmaufnahmen zeigen immer wieder Puten, die sich aufgrund verletzter Flügel kaum noch bewegen können.

Zwischen den lebenden Puten liegen immer wieder tote Tiere. Protokolle, die den Aktivisten in die Hände fielen, zeigen ungewöhnlich hohe Sterberaten.

Die toten Tiere werden in großen Mülltonnen entsorgt - der Anteil der für den Verkauf untauglichen Puten ist in der ökologischen Haltung nicht kleiner als in der konventionellen Massentierhaltung.