Bilster Berg Drive Resort
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Der Bilster Berg nahe des Kurortes Bad Driburg, zwischen Paderborn und Kassel gelegen, diente im Kalten Krieg als Munitionslager der NATO. Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff und seine Geschäftspartner verwandelten das 84 Hektar große, ehemalige Sperrgebiet in eine der modernsten Rundstrecken Europas.
Mit 44 Kuppen und Wannen, 19 Kurven, 26 Prozent Gefälle und 21 Prozent Steigung weist der Rundkurs pro Kilometer sogar mehr Höhenunterschied auf als die legendäre Nordschleife des Nürburgrings. Bei Bedarf kann die gesamte Strecke auf dem Bilster Berg auch in zwei Teilstrecken aufgeteilt und gemietet werden.
Neben der eigentlichen Strecke gibt es auch eine über zwei Kilometer lange, anspruchsvolle Offroad-Piste mit mehreren Schwierigkeitsgraden, der auch separat genutzt werden kann.
Rallyelegende und Porsche-Testfahrer Walter Röhrl (links) unterstützte Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff bei dem Projekt Bilster Berg als Berater und war von der späteren "Mausefalle" sehr beeindruckt.
Der erfahrende Profi schwärmte schon während der Bauzeit: "Ein Traum! Diese Strecke kann es mit der Nordschleife aufnehmen."
In der Bauzeit von 20 Monaten waren bis zu 200 Bauarbeiter im Einsatz. Insgesamt wurden 400.000 Kubikmeter Erde, 4500 Kubikmeter Beton, sowie 25.000 Kubikmeter Sand und Kies bewegt. 22.000 Kubikmeter Asphalt sowie 700 Tonnen Stahl wurden verarbeitet. Außerdem wurden 55.000 Meter Rohre und Leitungen, 4400 Meter Entwässerungsrinnen und 86.000 Meter Kabel verlegt.
In die fertige "Mausefalle" schießt man nun erst tief hinab und dann wieder mit Vollgas hinauf gen Himmel.
Vorbei am zweiten Clubhaus geht es in eine Schikane und danach auf die lange Gerade mit Höchstgeschwindigkeiten über 200 km/h. Im Hintergrund der Jaguar E-Type des Grafen und seines Gotcha Historic Racing Teams.
Auf der Dynamikfläche neben der Boxengasse ist viel Platz für Fahrsicherheitstrainings und PS-Action aller Art.
Zur offiziellen Eröffnung des Bilster Berg Drive Resorts übergaben beim "Kommandowechsel" mitten auf der Startgeraden vier britische Soldaten des "1st The Queens Dragoon Guards" die Bilster-Berg-Flagge an Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff.
Nachdem der Union Jack eingeholt und die neue Flagge gehisst war, folgte die Jungfernfahrt mit einem illustren Starterfeld: Links der historische Porsche 911 des Grafen, den er bereits in dritter Generation fährt. In der Mitte ein seltener Kremer Porsche K8 02 und ein BMW Z8.
Selbst ein flinker Austin 35 war am Start und begeisterte die geladenen Gäste nicht nur mit seinen "Augen".
Beim Tag der offenen Tür nutzen über 40.000 Besucher die Möglichkeit, die ansonsten nicht öffentliche Strecke zu erkunden.
Mit 4,2 km Gesamtlänge ist der Kurs nur etwas kürzer als der Hockenheimring oder die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings – da dauert eine Runde zu Fuß schon etwas länger.
Schrittgeschwindigkeit auf der langen Geraden wird es dort so wohl auch nie wieder geben.
wanted.de Autor Christian Sauer reiste zur offiziellen Eröffnung des Bilster Berg Drive Resort stillvoll mit einem Aston Martin Vanquish an und würde am liebsten eine der Hallen als Garage sein Eigen nennen.
