So reagieren Politiker auf den Brexit-Deal
EU-KommissionsprΓ€sident Jean-Claude Juncker warnte: Wenn es in Westminister keine Zustimmung gebe, "dann sind wir in einer extrem komplizierten Situation." Eine erneute Verschiebung des fΓΌr den 31. Oktober vorgesehenen Brexit-Datums hΓ€lt Juncker nicht fΓΌr nΓΆtig: "Wir sind der Meinung, dass man angesichts der QualitΓ€t des Deals keine VerlΓ€ngerung braucht."
Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, mit dem Deal kΓΆnne GroΓbritannien nun einen "echten Brexit" vollziehen. "Ich hoffe sehr, dass meine Abgeordneten-Kollegen in Westminster jetzt einig werden, um den Brexit zu vollziehen, um diesen hervorragenden Deal ΓΌber die Ziellinie zu bringen und den Brexit ohne weitere VerzΓΆgerung zu liefern."
Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich ebenfalls optimistisch: "Das ist eine gute Nachricht", sagte sie vor Beginn des EU-Gipfels. Das Abkommen erΓΆffne die MΓΆglichkeit, die IntegritΓ€t des EU-Binnenmarkts und das Karfreitagsabkommen zur Beendigung des Nordirland-Konflikts zu erhalten.
Irlands Regierungschef Leo Varadkar sagte: "Wir haben eine einzigartige LΓΆsung fΓΌr Nordirland gefunden, die der einzigartigen Geschichte und Geografie Rechnung trΓ€gt."
Die Chefin der nordirischen DUP, Arlene Foster, und ihr Vize Nigel Dodds teilten mit, dass das ausgehandelte Abkommen "nicht im langfristigen Interesse Nordirlands wΓ€re". Die Partei will es im Unterhaus nicht unterstΓΌtzen.
Der Tory-Abgeordnete und Brexit-Verfechter Jacob Rees-Mogg sagte im Unterhaus: "Es ist ein sehr guter, aufregender Deal." Es sei ein Deal, den alle unterstΓΌtzen kΓΆnnten.
Der extrem rechte Chef der Brexit-Partei, Nigel Farage, kritisierte den Deal erwartungsgemÀà scharf. Der neue Deal "ist nicht Brexit", sagte er. "Offen gesagt denke ich, er sollte abgelehnt werden."
Die Labour-Abgeordnete Rachael Maskell kritisierte das Abkommen auf Twitter scharf: "Es ist schlechter als (Theresa) Mays Deal." Der Deal beschneide Umwelt-, Arbeits- und BΓΌrgerrechte. "Ich kann ihn auf keinen Fall unterstΓΌtzen."
Der Labour-Abgeordnete John McDonnell bezeichnete das Abkommen als "sell out deal", also als Ausverkaufs-Deal. "Er (Johnson) hat nicht nur die DUP, sondern praktisch jeden Sektor unserer Wirtschaft ausverkauft."
Franziska Brantner, die europapolitische Sprecherin der GrΓΌnen im Bundestag, sagte t-online.de: "Das Ergebnis muss jetzt grΓΌndlich geprΓΌft werden und dafΓΌr braucht es Zeit. Nordirland darf nicht zur riesigen Dumpingzone und nΓ€chsten Steueroase werden."