Foto-Serie: Ratko Mladic in Serbien festgenommen

Über 15 Jahre lang ist der serbische Kriegsverbrecher Ratko Mladic flüchtig. Am 26. Mai 2011 wird er schließlich von Polizei und Geheimdienst bei einem Verwandten im Norden des Landes aufgespürt und festgenommen.

Serbiens Staatschef Boris Tadic bestätigt die Verhaftung Mladics am Mittag auf einer Pressekonferenz. "Heute schließen wir ein Kapitel der Geschichte unserer Region, was uns zu einer vollständigen Versöhnung führen wird", sagt Tadic.

Noch am selben Tag wird Mladic ins Belgrader Sondergericht zur Verfolgung von Kriegsverbrechern gebracht. Das Verfahren zur Auslieferung des serbischen Ex-Generals an das UN-Tribunal in Den Haag kann sich jedoch bis zu sieben Tage hinziehen.

Berichte, wonach Mladic demenzkrank sei, weist Staatsanwalt Bruno Vekaric als "Verteidigungstaktik" zurück. Auf aktuellen Aufnahmen (rechts) ist der einst lebensstrotzende füllige Mann jedoch abgemagert und mit ausgefallenem Haar zu sehen.

Am Tag nach der Festnahme besuchen Ehefrau Bosiljka und Sohn Darko den Ex-General im Belgrader Sondergericht. Noch vor einem Jahr wollte seine Familie den 69-Jährigen für tot erklären lassen. Seit Februar 2003 gebe es keine einzige Spur von Mladic, begründete Darko damals den Antrag.

Mladic ist von 1992 bis 1995 Militärführer der bosnischen Serben im Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina. Damals erhält er den Beinamen "Schlächter vom Balkan".

Mladic wird auch für das Massaker von Srebrenica - hier ein Bild der Gedenkstätte - verantwortlich gemacht. Damals waren rund 8000 Muslime hingerichtet und in Massengräbern verscharrt worden.

In der serbischen Bevölkerung genießt Mladic aber bis zuletzt noch großen Zuspruch.

Ratko Mladic soll nun an das UN-Tribunal in Den Haag ausgeliefert werden. Dort wird er im Gefängnis in Scheveningen einsitzen.