Nahost: 1550 palästinesische Gefangene im Hungerstreik

Über 1550 palästinensische Gefangene sind derzeit im Hungerstreik. Sie protestieren damit gegen die israelischen Haftbedingungen.

Die sogenannte Verwaltungshaft erlaubt es Israel, Häftlinge unbegrenzt ohne Erhebung einer Anklage festzuhalten.

Die israelischen Behörden nennen keinen Grund für die Verhaftungen. Es heißt lediglich, die Gefangenen würden ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Entgegen internationalem Recht sind die Haftanstalten nicht in der Heimat der Gefangenen, sondern in Israel. Die Haft kann immer wieder verlängert werden, die Inhaftierten haben keine Gelegenheit, die Vorwürfe anzufechten.

Hintergrund der Verhaftungen sind die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet. Die Verwaltungshaft gilt als ein Mosaiksteinchen in der sogenannten “Matrix der Kontrolle”, die Israel der Westbank auferlegt und mit der den Palästinensern das Leben so weit wie möglich erschwert werden soll.

Trotz der heiklen Lage hat der UN-Menschenrechtsausschuss "den häufigen und übermäßigen Rückgriff auf die Verwaltungshaft und ihren Einsatz selbst gegen Kinder" scharf kritisiert und Israel empfohlen, diese Praxis zu beenden.