Horst Seehofer: Seine Stationen in Bildern
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Der Abend der Landtagswahl 2018, die CSU hat schwere Verluste eingefahren: "Es wühlt einen auf, wenn man in einer Wahl so verliert", sagt er. Mit dem Streit mit Kanzlerin Angela Merkel hat er dazu beigetragen und am 19. Januar gibt er nach zehn Jahren sein Amt als CSU-Vorsitzender ab. Der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte.
21. April 1989: Horst Seehofer, seit 1980 im Bundestag, wird im Zuge einer Kabinettsumbildung Parlamentarischer Staatssekretär im Arbeits- und Soziaministerium, hier im Bild mit seinem Vorgänger Stefan Höpfinger.
Im Kreise des Bundeskanzlers Helmut Kohl und des Arbeitsministers Norbert Blüm: 1992 wurde Horst Seehofer Bundesgesundheitsminister. Angela Merkel ist zu dieser Zeit Frauen- und Jugendministerin.
Beifall im Juni 2002 für den Rückkehrer nach seiner lebensgefährlichen Krankheit: Anfang 2002 war Seehofer mit einer Herzmuskelerkrankung auf die Intensivstation in einer Klinik seiner Heimatstadt Ingolstadt eingeliefert worden.
In der Opposition 2004 unter einer Schröder-Regierung kam es zum ersten großen Knall zwischen Merkel und Seehofer. Die Unions-Fraktion verabschiedete einen Kompromiss zur Gesundheitsreform mit einer Kopfpauschale, die der damalige Gesundheitsexperte Seehofer vehement abgelehnt hatte. Seehofer trat als Verlierer im Machtstreit von seinem Amt als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zurück.
Käse: Von November 2005 an war Seehofer auf Drängen Stoibers in Merkels Kabinett Landwirtschaftsminister. Da gehört der Besuch der "Grünen Woche" in Berlin mitsamt Verkostung dazu.
Von Oktober 2008 an stand Bayern unter seiner Führung: Seehofer wurde zum Ministerpräsidenten und Nachfolger von Günther Beckstein gewählt. Bei der Landtagswahl zuvor hatte die CSU die absolute Mehrheit verloren und musste mit der FDP koalieren.
Wenn es der Parteivorsitzende Seehofer nicht tut, sind es andere, die mit dem Finger auf die CDU zeigen. Hier kontert der damalige CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla den Fingerzeig des damaligen CSU-Generalsekretärs Alexander Dobrindt. Es geht auf dem Bilder vom Juni 2009 allerdings um Harmonie vor den Wahlen 2009.
Bei der Abschlusskundgebung zu der Wahl zeigte Seehofer öffentlich Herz für Angela, den "Sonnenschein". CDU und CSU holten ihr jeweils schlechtestes Ergebnis seit der ersten Bundestagswahl 1949, konnten aber mit der FDP regieren.
Vier Jahre später reicht es nur zu einer großen Koalition: Seehofer mit dem damaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel und Kanzlerin Merkel bei der Präsentation des Koalitionsvertrags.
Seehofer lässt Merkel schon wenige Wochen nach der Zuspitzung der Flüchtlingskrise auf dem CSU-Parteitag im November 2015 seine Ablehnung spüren. Wie eine Schülerin tadelt er sie auf der Bühne, ihr Auftritt wird zu einer Demütigung.
Im Karneval 2016 bringen die Narren in Düsseldorf den Konflikt Seehofer-Merkel schon überdeutlich auf den Punkt.
Eisenbahnfan: Der Sendung "Beckmann" gewährte Seehofer im Mai 2016 mit Bahnchef Rüdiger Grube Einblicke in seine Modelleisenbahn im Keller. Seit 1995 baue er daran, erfuhren die Zuschauer.
Auch Merkel steht dort, erzählte er. „In entspannten Zeiten“ sei die Kanzlerin am Bahnhof Bonn „die Chefin der Anlage“, in schwierigeren Zeiten heiße es für sie: „Fensterbank“.
Das gefällt Seehofer nicht: Markus Söder wird am 13. März 2018 Seehofers Nachfolger als bayerischer Ministerpräsident. Beide lieferten sich über Jahre ein parteiinternes Duell, gelten als beste Feinde.
Seehofer geht wieder als Innenminister nach Berlin und präsentiert seine Mann-Schaft: Das Foto des frauenlosen Führungsteams von Seehofers Ministerium zieht Kreise und wird wieder von der Seite entfernt.
Der Minister und der Verfassungsschutz-Chef: Seehofer steht Hans-Georg Maaßen treu zur Seite, als die SPD will, dass der Verfassungsschutz-Chef mit seltsamen Aussagen zu einem Video aus Chemnitz seinen Hut nimmt. Seehofer fädelt zuerst eine Beförderung ein und stimmt dann noch einem Kompromiss mit der beinahe panischen SPD zu. Am Ende muss Maaßen nach erneuten umstrittenen Äußerungen gehen.
Nach dem schlechten Wahlergebnis für die CSU bei der Bayern-Wahl möchte sich die Partei erneuern. Auch der Druck auf Seehofer ist groß und er stellt seinen Posten als Parteichef zur Verfügung. Nach dem Amt des bayerischen Ministerpräsidenten wird auch hier Markus Söder sein Nachfolger.
Damit tritt Seehofer nach zehn Jahren als Parteichef ab. "Das Jahr 2019 soll das Jahr der Erneuerung der CSU sein", kündigt er an. Aber in Berlin will er bleiben: "Ich bin Bundesinnenminister und werde das Amt weiter ausüben." Somit könnten die Rivalen Merkel und Seehofer am Ende der Legislatur gemeinsam aus dem politischen Betrieb ausscheiden.
